
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
ZEW-Index geht im Mai überraschend zurück
Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben sich im Mai überraschend verschlechtert. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen fiel auf minus 2,1 Punkte von plus 3,1 im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg auf plus 5,0 vorausgesagt. Der Index der Lagebeurteilung verbesserte sich hingegen von plus 5,5 auf plus 8,2 Punkte. Erwartet worden war lediglich ein Anstieg auf plus 7,5.
BDI: Konfrontation zwischen USA und China gefährdet Weltkonjunktur massiv
Die deutsche Industrie hat sich alarmiert über die zunehmende Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China geäußert. Dieser würde bereits direkt Unternehmen in Europa schaden, erklärte der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). "Der anhaltende Konfrontationskurs zwischen den USA und China gefährdet die Weltwirtschaft massiv", erklärte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. "Der Handelskonflikt wirkt sich umso stärker auf die Weltkonjunktur aus, je länger er dauert."
IAB: Im ersten Quartal viele offene Stellen in Deutschland
Die Zahl der offenen Stellen in Deutschland ist nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal leicht gesunken, lag aber weiter deutlich über dem Niveau des Vorjahresquartals. Wie das IAB im Ergebnis seiner regelmäßigen Betriebsbefragung mitteilte, betrug die Zahl der offenen Stellen 1,38 Millionen. Das waren 78.000 weniger als im vierten Quartal 2018, aber 190.000 mehr als im ersten Quartal 2018.
Britische Arbeitslosenquote sinkt auf niedrigsten Stand seit 1974
Die Arbeitslosenquote in Großbritannien ist im ersten Quartal 2019 auf den niedrigsten Stand seit 1974 gesunken und unterstreicht damit die Gesundheit des Arbeitsmarktes, auch wenn die Sorgen um die zukünftigen Beziehungen Großbritanniens zur Europäischen Union die Wachstumsaussichten belasten. Die Arbeitslosenquote nach der ILO-Methode betrug 3,8 Prozent in den drei Monaten bis März, berichtete das Statistikamt. In den drei Monaten bis Februar lag der Wert bei 3,9 Prozent.
Eurozone-Industrie drosselt Produktion im März um 0,3 Prozent
Die Industrie im Euroraum hat ihre Produktion im März gedrosselt. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, sank die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,3 Prozent. Volkswirte hatten einen Rückgang in genau diesem Ausmaß erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Industrieproduktion um 0,6 Prozent niedriger. Volkswirte hatten mit einem Minus um 0,8 Prozent gerechnet.
CO2-Konzentration erreicht historischen Höchststand
US-Wissenschaftler haben die höchste CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre seit Beginn ihrer Aufzeichnungen registriert. Das Mauna Loa Observatorium in Hawaii, das seit den 1950er Jahren Messungen vornimmt, verzeichnete am Samstag 415,26 Teile pro Million (ppm), wie die Forscher nun bekanntgaben. Zuletzt waren die CO2-Werte vor drei Millionen Jahren so hoch.
Ecofin verabschiedet Reformen zu Banken- und Derivateregulierung
Der Rat der EU-Finanzminister hat die lange geplanten Reformen zur Regulierung von Banken und Finanzderivaten verabschiedet. Laut einer schriftlichen Mitteilung enthält das Bankenpaket Rechtsvorschriften, die die Risiken im Bankensektor verringern und die Widerstandsfähigkeit der Banken gegen Schocks stärken sollen.
Nachfrage der Banken nach EZB-Liquidität kaum verändert
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft kaum geändert. Wie die EZB mitteilte, wurden 5,399 Milliarden Euro nach 5,394 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 0 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 31 (Vorwoche: 23) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 0,005 Milliarden Euro mehr EZB-Liquidität.
Fed-Banker Williams: Zölle dürften US-Inflation etwas erhöhen
Die jüngste Runde von US-Zöllen auf chinesische Waren dürfte der jährlichen US-Inflationsrate im kommenden Jahr ein "paar Zehntel" eines Prozentpunktes hinzufügen. Das sagte der Präsident der Federal Reserve Bank of New York, John Williams, in einem Interview mit Bloomberg Television. Er rechne allerdings nicht damit, dass die Zölle den zugrunde liegenden Preisdruck beeinflussten.
Chinas Notenbank stellt Banken mehr Liquidität zur Verfügung
Die chinesische Notenbank hat über ein spezielles Kreditinstrument zusätzliche Mittel in das Bankensystem gepumpt. Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund der zuletzt gestiegenen Spannungen im Handelskonflikt mit den USA. Wie die People's Bank of China (PBoC) mitteilte, wurden den chinesischen Banken 200 Milliarden Yuan (rund 25,9 Milliarden Euro) über die mittlerer Kreditfazilität zur Verfügung gestellt, was deutlich über die am selben Tag fälligen Kredite in Höhe von 44 Milliarden Yuan hinausgeht.
Zahl der politisch motivierten Straftaten 2018 erneut gesunken
Die Zahl der politisch motivierten Straftaten ist im vergangenen Jahr auf rund 36.000 gesunken, das ist ein Rückgang um 8,7 Prozent im Vergleich zu 2017. Angesichts des weiter "hohen Niveaus" gebe es aber "keinen Grund zur Entwarnung", hob Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bei der Vorstellung der Statistik in Berlin hervor. "Wir haben allen Grund, weiterhin sehr wachsam zu sein."
Merkel unter Bedingungen offen für Klimaneutralität bis 2050
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Bereitschaft bekundet, unter Bedingungen den französischen Vorschlag zur Treibhausgasneutralität im Jahr 2050 zu unterstützen. Dazu sei allerdings innerhalb des Kabinetts eine Verständigung auf konkrete Maßnahmen wie beispielsweise der Speicherung von Kohlendioxid oder der Aufforstung nötig, erklärte die CDU-Politikerin in ihrer Rede vor Delegierten der Petersberger Klimadialogs.
EuGH: Arbeitgeber müssen Arbeitszeiten komplett erfassen
Arbeitgeber müssen die Arbeitszeiten ihrer Arbeitnehmer komplett erfassen. Hierzu verpflichten die Arbeitszeitrichtlinie und die Grundrechtecharta der Europäischen Union, wie der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg gegen die Deutsche Bank in Spanien entschied. Die in Spanien und ähnlich auch in Deutschland übliche Erfassung nur von Überstunden reicht danach nicht aus.
Sparkassen fordern bessere Infrastruktur auf dem Land
Eine "gezielte Verbesserung der Infrastruktur in vielen ländlichen Regionen Deutschlands" hat der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis, gefordert. "Der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in unserem Land muss wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden", verlangte Schleweis bei der Auftaktpressekonferenz zum 26. Deutschen Sparkassentag in Hamburg nach einer Mitteilung des DSGV. "Schon deshalb benötigen viele ländliche Räume Investitionen in eine moderne digitale, soziale und Verkehrs-Infrastruktur."
USA und Russland senden vor Pompeo-Besuch Signale der Entspannung
Vor dem Treffen von US-Außenminister Mike Pompeo mit Russlands Staatschef Wladimir Putin haben beide Länder ihre Hoffnung auf eine Entspannung ihrer konfliktreichen Beziehung geäußert. "Wir mögen bei einigen Themen anderer Meinung sein, aber wenn es im Interesse unserer Nationen ist, ist es unsere Verantwortung, einen Weg voran zu finden", schrieb Pompeo im Kurzbotschaftendienst Twitter.
+++ Konjunkturdaten +++
Niederlande BIP 1Q +0,5% gg Vorquartal - CBS
Niederlande BIP 1Q +1,7% gg Vorjahr - CBS
Schweden Apr Verbraucherpreise +0,7% gg Vormonat
Schweden Apr Verbraucherpreise PROGNOSE: +0,6% gg Vormonat
Schweden Apr Verbraucherpreise +2,1% gg Vorjahr
Schweden Apr Verbraucherpreise PROGNOSE: +2,1% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
May 14, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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