Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
GdW mahnt Koalitionsausschuss zu Einigung über Grundsteuer
Die deutsche Wohnungswirtschaft hat den Koalitionsausschuss dazu gedrängt, sich bei seiner Tagung am Abend auf ein "praktikables Modell" für die Grundsteuer zu verständigen. "Die Uhr tickt, wir erwarten eine zügige Einigung bei der Grundsteuerreform", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, Ingeborg Esser. Ein auf Grundstücks- und Gebäudeflächen basierendes Flächenmodell sei "einfach und bürokratiearm und aus Sicht der Wohnungswirtschaft der sinnvollste Weg". Zudem könnte es schnell umgesetzt werden.
Union attackiert SPD vor dem Treffen des Koalitionsausschusses
Vor dem Treffen der Spitzenfunktionäre der Koalition deutet sich eine hitzige Debatte ohne Einigung an. Union und SPD beharrten wenige Tage nach der enttäuschenden Ergebnisse der Steuerschätzung auf ihren unterschiedlichen Positionen bei den Themen Grundrente, Grundsteuer und dem Umgang mit der angespannten Haushaltslage. CSU-Chef Markus Söder attackierte vor dem Koalitionsausschuss die Finanzierungspläne der SPD für die Grundrente. Die Union lehnt eine solche Solidaritätsrente für Geringverdiener ab, wenn diese mit Mitteln aus den Sozialkassen finanziert werden sollte, wie von der SPD gefordert.
Altmaier regt verkürzte Abschreibung für Digitalgüter an
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat eine Verkürzung von Abschreibungsfristen für digitale Güter ins Gespräch gebracht, damit die Unternehmen sich besser auf die Digitalisierung einstellen können. Bei den von seinem Ministerium ausgerichteten "Tagen der digitalen Technologien" in Berlin betonte Altmaier, "dass wir in den nächsten Jahren einen beachtlich großen Investitionsbedarf haben werden".
Razzien mit Festnahmen wegen Verdachts auf Abrechnungsbetrug in Pflegebranche
Wegen des Verdachts auf großangelegten Abrechnungsbetrug bei Pflegediensten haben Berliner Ermittler zahlreiche Objekte durchsucht und mehrere Menschen festgenommen. Insgesamt gab es am Dienstag Razzien an 19 Orten in Berlin, Brandenburg und Schleswig-Holstein, wie die Polizei und Generalstaatsanwaltschaft in der Hauptstadt mitteilten. Spätestens seit 2013 sollen nicht qualifizierte Menschen als Intensivpflegekräfte bei mindestens neun Pflegediensten eingesetzt oder an sie vermittelt worden sein.
Gebote bei 5G-Auktion steigen wieder nur langsam
Die 5G-Frequenzauktion in Mainz ist am Dienstag wieder auf den Pfad der langsam steigenden Gebotssummen zurückgekehrt, nachdem die Summe nach zurückgezogenen Geboten am Freitag zunächst stark gefallen, am Montag aber wieder deutlich gestiegen war. Nach der 338. Runde, der letzten Runde am Dienstag, summierten sich die Gebote für die insgesamt 41 angebotenen Frequenzblöcke auf 5,84 Milliarden Euro, wie die Bundesnetzagentur als Veranstalterin mitteilte. Am Montag hatten die Gebote in Summe bei 5,81 Milliarden Euro gelegen.
Lampe: EZB sollte Inflationsziel weniger betonen
Das Bankhaus Lampe plädiert vor dem Hintergrund der Debatte über eine Diskussion der geldpolitischen Strategie der Europäischen Zentralbank (EZB) für eine weniger strikte Verfolgung des Inflationsziels. "Man kann das Ziel nicht ständig ändern, denn dann wird man unglaubwürdig, aber man könnte sagen, dass man dieses Ziel vorübergehend etwas weniger betont", sagte Chefvolkswirt Alexander Krüger. Fakt sei ja, dass die Inflation derzeit von Faktoren gebremst werde, die sich dem Einfluss der EZB entzögen.
USA warnen EU vor Ausschluss von US-Firmen bei Verteidigungsprojekten
Die USA haben die EU vor dem Ausschluss von US-Konzernen aus europäischen Verteidigungsprojekten gewarnt. Washington sei "zutiefst besorgt" über die Planungen für den Europäischen Verteidigungsfonds (EVF) und die verstärkte EU-Verteidigungszusammenarbeit, heißt es in einem Brief an die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini, welcher der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Die US-Regierung fordert darin Änderungen und droht ansonsten, EU-Firmen mit ähnlichen Beschränkungen zu belegen.
US-Importpreise steigen im April schwächer als erwartet
Die US-Importpreise sind im April mit der geringsten Rate seit drei Monaten gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sich die Einfuhrpreise um 0,2 Prozent nach einem Plus im März von 0,6 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten im Konsens eine Zunahme um 0,6 Prozent prognostiziert. Die Entwicklung der Importpreise ist ein Indiz für die US-Inflation.
Trump sagt vom Handelskonflikt gebeutelten US-Bauern Unterstützung zu
US-Präsident Donald Trump hat den unter dem Handelsstreit mit China leidenden US-Bauern Hilfe versprochen. Die Landwirte würden letztlich zu den "größten Nutznießern" der aktuellen Situation gehören, schrieb Trump am Dienstag im Internetdienst Twitter. China werde den USA "hoffentlich" weiter die Ehre erweisen, "unsere großartigen Agrarprodukte zu kaufen" - falls nicht, werde der Staat die Differenz ausgleichen.
Drohnenangriffe auf Ölpumpstationen in Saudi-Arabien
Mutmaßliche schiitische Rebellen aus dem Jemen haben zwei Ölpumpstationen im benachbarten Saudi-Arabien mit Drohnen angegriffen. Nach Angaben des saudi-arabischen Energieministers Chalid al-Falih stellte der Ölkonzern Aramco daraufhin den Betrieb seiner Ost-West-Pipeline aus Sicherheitsgründen ein. Laut dem Minister brach an einer der beiden Pumpstationen ein Brand aus, es entstanden "leichtere Schäden".
Opec: Ölproduktion im Iran sinkt im April
Die Ölproduktion im Iran ist im April stark gesunken, da das Land weiterhin unter US-Sanktionen stand. In ihrem monatlichen Ölmarktbericht schrieb die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (Opec), dass das iranische Angebot um 164.000 Barrel pro Tag auf 2,55 Millionen Barrel pro Tag zurückging, wobei auch das saudi-arabische Angebot um 45.000 Barrel pro Tag sank.
WHO rechnet mit Verdreifachung der Demenz-Fälle weltweit bis 2050
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet mit einer Verdreifachung der Demenz-Patienten weltweit in den nächsten drei Jahrzehnten und hat daher erstmals Leitlinien zur Vermeidung der Krankheit veröffentlicht. Die Zahl der Demenzkranken werde voraussichtlich von derzeit knapp 50 Millionen bis zum Jahr 2050 auf 152 Millionen wachsen, heißt es in einem Bericht, den die WHO in Genf vorstellte.
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May 14, 2019 13:00 ET (17:00 GMT)
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