
Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat am Mittwoch die Büroräume der Flugbegleitergewerkschaft Ufo durchsuchen lassen. Zu den konkreten Verdachtsmomenten wollte sich Behördensprecher Robert Hartmann zunächst nicht äußern. Zuerst hatte das "Handelsblatt" über die Razzia in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt berichtet.
Hintergrund ist der Führungsstreit innerhalb der Gewerkschaft. Im Verlauf hatte der Ufo-Vorsitzende Nicoley Baublies Strafanzeigen gegen seinen Vorgänger Alexander Behrens und zwei weitere Vorstände gestellt und den Darmstädter Staatsanwälten entsprechendes Material übergeben. Die Gewerkschafter sollen sich angeblich gegenseitig vorteilhafte Anstellungsverträge ausgestellt haben, mit denen das Vereinsvermögen geschädigt worden sei. Behrens' Anwalt Samy Hammad hatte die Vorwürfe des Betrugs und der Untreue umgehend zurückgewiesen.
Inzwischen gehört auch Baublies zu den möglichen Beschuldigten. "Die Gegenanzeigen und Vorwürfe gegen meine Person werden sich aber in Luft auflösen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.
Hammad kritisierte den aus seiner Sicht sehr späten Zeitpunkt der Durchsuchungen. Schließlich hätten alle Beteiligten seit Wochen und Monaten von möglichen weiteren Ermittlungen gewusst. Mit dem großen Zeitverzug sei die Gefahr der Verdunklung gestiegen.
In der kommenden Woche will die Gewerkschaft Ufo eine
Mitgliederversammlung abhalten, bei der die Abberufung von zwei
Vorstandsmitgliedern zur Abstimmung steht, darunter Behrens. Er
hatte den Vorsitz im Oktober aus gesundheitlichen Gründen abgegeben,
war aber im Vorstand geblieben und ist auch Aufsichtsrat der
Lufthansa
ISIN DE0008232125
AXC0206 2019-05-15/12:39