
BERLIN (Dow Jones)--Der Europäischen Zentralbank (EZB) ist es laut einer Studie besser gelungen als zuvor den nationalen Zentralbanken, durch ihre Geldpolitik die Konjunktur zu stabilisieren. "Die gemeinsame Geldpolitik war für die Konjunktur der Euroländer ein Segen", erklärte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zu der Studie, die der DIW-Ökonom Jan Philipp Fritsche mit Patrick Christian Harms von der Universität Hamburg erstellt hat. Spanien, Portugal und Italien hätten am meisten profitiert, betonte das Institut. Es forderte, die Währungsunion müsse aber nun über die Geldpolitik hinaus vertieft werden.
Die Untersuchung basiert laut den Angaben auf einem von den Autoren entwickelten Maß für "geldpolitischen Stress", um die Abweichung des jeweils gültigen Zinssatzes von einem Zinssatz zu messen, der die Wirtschaft stabilisieren würde. In allen Euro-Gründungsländern außer Irland hat demnach eine Verbesserung stattgefunden. So sei in Spanien der geldpolitische Stress seit 1999 im Schnitt 8,6 Mal geringer als im Zeitraum 1978 bis 1999.
"Der EZB gelingt es 8,6 Mal besser als zuvor der spanischen Zentralbank, die spanische Konjunktur zu stabilisieren", analysierte das DIW. Eine Erklärung sei, dass die Geldpolitik seit den 80er Jahren "weltweit transparenter, unabhängiger und insgesamt besser" geworden sei.
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May 16, 2019 04:23 ET (08:23 GMT)
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