Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann hat den aktuellen geldpolitischen Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB) verteidigt. Weidmann sagte beim Sparkassentag im Hamburg laut vorab verbreitetem Redetext: "Aufgabe der Geldpolitik ist die Preisstabilität. Deshalb muss sie auf den schwachen binnenwirtschaftlichen Preisdruck im Euroraum reagieren." Allerdings heiße das auch, die geldpolitische Normalisierung weiter zu verfolgen und nicht unnötig hinauszuschieben, wenn die Preisaussichten es zuließen.
Die Bekämpfung negativer Nebenwirkungen des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes für Banken interessiere die EZB laut Weidmann nur dann, wenn sie deren Fähigkeit zur Weitergabe geldpolitischer Signale beeinträchtigen. "Die Wahrung der Finanzstabilität ist Auftrag der makroprudenziellen Politik", sagte Weidmann, der zugleich Bundesbank-Präsident ist.
Der volkswirtschaftliche Stab der EZB rechnete im März damit, dass die Verbraucherpreise im Euroraum 2019 um 1,2 Prozent steigen werden, 2020 um 1,5 und 2021 um 1,6 Prozent. Das mittelfristige Inflationsziel liegt bei knapp 2 Prozent. Der EZB-Rat wird am 6. Juni neue Projektionen zu Inflation und Wirtschaftswachstum veröffentlichen.
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May 16, 2019 04:23 ET (08:23 GMT)
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