Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Der Autohersteller möchte sein elektrisches Einstiegsmodell nicht in Emden bauen, sondern in Osteuropa - vor allem aus Kostengründen. Weil die Nachfrage nach E-Autos so hoch ist, geht das norddeutsche Werk aber nicht leer aus. Konzernchef Diess verspricht, dass der Wagen, der ab 2023 gebaut wird, für weniger als 20.000 Euro verkauft werden soll. (Handelsblatt S. 19)
DEUTSCHE BANK - Der Deutschen Bank droht wegen Derivate-Geschäften mit der italienischen Bank Monte dei Paschi di Siena ein teures Nachspiel. In einem Gerichtsverfahren in Mailand forderte die Staatsanwaltschaft, 441 Millionen Euro von der Deutschen Bank und 445 Millionen von der japanischen Bank Nomura zu beschlagnahmen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, mit Monte dei Paschi zusammengearbeitet zu haben, um Verluste der italienischen Bank in den Jahren 2008 bis 2012 zu vertuschen. (FAZ S. 18, FT S. 12)
DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Bank ist wegen fragwürdiger Wertpapiergeschäfte erneut ins Visier der Ermittler geraten. Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt wegen möglicher Steuerhinterziehung mit so genannten Pre-Released-ADRs, in Finanzkreisen auch Phantom-Aktien genannt. ADRs sind ein Aktienersatz, aber mit echten Anteilsscheinen hinterlegt. Bei den verdächtigen Pre-Released-ADRs fehlten diese echten Aktien. (Handelsblatt S. 28)
GETYOURGUIDE - Die Buchungsplattform hat eine Finanzierungsrunde in Höhe von 484 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Hauptinvestoren sind der japanische Konzern Softbank und Singapurs Staatsfonds Temasek. Beteiligt hat sich unter anderem auch der deutsche Investor Klaus Hommels mit seinem Fonds Lakestar. (Handelsblatt S. 6-7, FAZ S. 22)
DEUTSCHE BAHN - Der geplante Verkauf des Bus- und Bahnbetreibers Arriva läuft für die Deutsche Bahn besser als erwartet. Es gebe Interessenten "im deutlich zweistelligen Bereich", heißt es aus Finanzkreisen. Zu den Kandidaten gehören sowohl Verkehrskonzerne wie Transdev, Stagecoach, First und die SNCF-Tochter Keolis, als auch Finanzinvestoren wie Macquarie. (Wirtschaftswoche S. 6)
DEUTSCHE BAHN - Der Staatskonzern sucht dringend Personal und setzt dabei auch auf einen "Greta-Thunberg-Effekt". Hunderttausend neue Mitarbeiter will die Deutsche Bahn in den nächsten Jahren einstellen, allein dieses Jahr gut 22.000. Die Bahn wirbt dabei mit ihrer größeren Klimafreundlichkeit gegenüber Auto und Flugzeug. (FAZ S. 18)
DEUTSCHE BAHN - Die Deutsche Bahn AG wird vom Bund in Zukunft deutlich mehr Geld erhalten als bisher. Bei einem Spitzentreffen von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) mit Finanz-Staatssekretär Werner Gatzer (SPD) sowie den zuständigen Haushalts- und Verkehrspolitikern der Koalition am Donnerstagabend im Bundestag verständigte sich die Runde darauf, die Mittel für den Erhalt des Schienennetzes von bislang 3,5 Milliarden Euro im Jahr für die nächsten fünf Jahre um 1,15 Milliarden Euro zu erhöhen. In den fünf darauffolgenden Jahren sollen es 2,1 Milliarden Euro mehr sein.
DEUTSCHE TELEKOM - Elf Jahre nach dem Skandal um Bespitzelung von Journalisten will die Telekom den eigens geschaffenen Vorstandsposten Datenschutz, Recht und Compliance abschaffen. Die Verteilung der Aufgaben auf die verbleibenden Bereiche soll in der kommenden Woche beschlossen werden. Die Telekom äußert sich dazu nicht. (Handelsblatt S. 18)
SPARKASSEN - Bundesfinanzminister Olaf Scholz rechnet damit, dass es in der Sparkassen-Finanzgruppe in den kommenden Jahren zu weiteren Veränderungen kommen wird. Der Druck auf die Margen durch Digitalisierung und anhaltend niedrige Zinsen habe zusammen mit den Auswirkungen der globalen Finanzkrise auch im Bereich der Sparkassen und Landesbanken zu einer fortgesetzten Konsolidierung geführt, dieser Prozess sei weiter im Gange, konstatierte der SPD-Politiker in einer Rede auf dem Sparkassentag in Hamburg. (Börsen-Zeitung S. 4)
SPARKASSEN - Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DGSV) räumt eine Fehlbewertung bei der Neueinführung des Smartphone-Kontos Yomo ein. Die Ausweitung des Angebots von derzeit neun Sparkassen auf 130 Institute dauere "länger als gedacht", erklärte DSGV-Vorstandsmitglied Joachim Schmalzl. Man werde das Angebot erst im Sommer zur Verfügung stellen können. (Börsen-Zeitung S. 4)
VISA - Der Zahlungsdienstleister Visa will 2020 am deutschen Markt seine Debitkarte Visa Debit einführen. Man stehe bereits mit verschiedenen Bankpartnern in Kontakt, so Regional Managing Director Albrecht Kiel. (Börsen-Zeitung S. 5)
NESTLE/EQT - Beim geplanten Erwerb des Hautpflegegeschäfts von Nestle sind auch die als Pharma-Investoren bekannten Gebrüder Strüngmann dabei. Sie sind Mitglieder im Konsortium, welches die Gesellschaft "Nestle Skin Health" für 10,2 Milliarden Franken (9 Milliarden Euro) übernehmen will, wie Marcus Brennecke, Deutschlandchef der Beteiligungsgesellschaft EQT sagte. EQT und eine Tochtergesellschaft der Abu Dhabi Investment Authority (Adia)führen das Konsortium an. Das Nestle-Hautpflegeunternehmen beschäftigt 5.000 Mitarbeiter und erzielte 2018 2,8 Milliarden Franken Umsatz. (FAZ S. 20)
DOUGLAS - Die Geschäftsführerin der Parfümerie-Kette Douglas, Tina Müller, beklagt einen immer härter werdenden Preiskampf in der Branche. Einige Wettbewerber würden Rabatte von bis zu 50 Prozent auf das ganze Sortiment geben, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dies sei "ein Problem für die gesamte Branche." Es schade auf Dauer dem Image der Marken und vernichte Werte. Müller appelliert an die Wettbewerber: "Es muss wieder Vernunft einkehren". Auch Douglas könne sich dem nicht entziehen, stehe aber angesichts des starken Online-Handels noch gut da, sodass man die Rabatte "auffangen" könne. (Funke Mediengruppe)
VONOVIA - Angesichts der emotionalen Diskussionen um bezahlbaren Wohnraum und die Rolle großer Wohnungsgesellschaften hat Deutschlands Vonovia, den eigenen Kodex neu formuliert und geht dabei vor allem auf die älteren Mieter zu. Um dem demographischen Wandel gerecht zu werden, soll mindestens jede dritte Wohnung, die neu vermietet wird, seniorengerecht umgebaut werden. Wer älter ist als 70 Jahre, soll nicht mehr gekündigt werden. (FAZ S. 15, Süddeutsche Zeitung S. 30)
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May 17, 2019 00:51 ET (04:51 GMT)
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