Die Ölpreise haben am Freitag die frühen Gewinne ausgebaut und damit an die Gewinne vom Vortag angeknüpft. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 73,11 US-Dollar. Das waren 49 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 66 Cent auf 63,53 Dollar.
Marktbeobachter sprachen auf Wochensicht vom stärksten Anstieg der Ölpreise seit Anfang April. Als Preistreiber gilt die Sorge von einer Eskalation der Spannungen in der ölreichen Region am Persischen Golf. Im Wochenverlauf hatten Meldungen über Sabotageakte gegen saudi-arabische Öltanker und ein Drohnenangriff auf eine wichtige Ölpipeline des führenden Opec-Landes den Ölpreisen Auftrieb verliehen.
Im weiteren Handelsverlauf könnte die Entwicklung der Fördermenge in den USA wieder stärker in den Fokus der Anleger am Ölmarkt rücken. Am Abend werden neue Daten zur Anzahl der aktiven Bohrlöcher erwartet. Seit Mitte April sank die Zahl der Förderanlagen von 833 auf zuletzt 805.
Rohstoffexperten der Commerzbank verwiesen außerdem auf ein am Wochenende anstehende Treffen von Vertretern der sogenannten "Opec+". In der Opec+ sind Mitgliedsstaaten der Opec und andere Förderländer versammelt, die sich auf eine Kürzung der Fördermenge zur Stabilisierung der Ölpreise verständigt hatten. Die regelmäßigen Treffen dienen in der Regel der Bestandsaufnahme der Förderkürzung. Am Wochenende soll die Zusammenkunft nach Einschätzung der Commerzbank-Experten aber auch der Vorbereitung des nächsten Treffens der Ölminister der Opec+ Ende Juni dienen, wo über eine mögliche Verlängerung des Kürzungsabkommens über die Jahresmitte hinaus entschieden wird./jkr/jsl/jha/
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