BERLIN (Dow Jones)--Nach dem Abbruch der Brexit-Gespräche in London hat Deutschland an Großbritannien appelliert, in den Anstrengungen um eine Parlamentszustimmung zum Austrittsabkommen aus der Europäischen Union nicht nachzulassen.
"Für uns ist klar, wir haben jetzt gemeinsam mit Großbritannien ein Zeitfenster geschaffen, um einen geordneten Austritt hinzubekommen", erklärte Rainer Breul, Sprecher des deutschen Außenministeriums. "Wir erwarten natürlich auch von britischer Seite, dass wir dieses Zeitfenster jetzt nutzen und nicht im Oktober vor der gleichen Situation stehen, wie wir sie vor wenigen Wochen schon hatten."
Zuvor war bekanntgeworden, dass Labour-Chef Jeremy Corbyn die Gespräche mit der Tory-Regierung abgebrochen hat. Premierministerin Theresa May hatte vor sechs Wochen Verhandlungen mit der oppositionellen Labour Partei aufgenommen, weil sie bislang im britischen Unterhaus keine nötige Zustimmung zum Brexit-Abkommen bekommen hat.
Großbritannien hätte die EU eigentlich am 29. März verlassen sollen. Allerdings drohte wegen der fehlenden Zustimmung vom britischen Parlament ein harter Brexit mit sofortigen Grenzkontrollen und Zöllen, was London und auch die übrigen 27 EU-Staaten verhindern wollen. Daher ist Großbritannien eine Brexit-Verlängerung bis zum 31. Oktober gewährt worden.
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May 17, 2019 07:00 ET (11:00 GMT)
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