BERLIN (Dow Jones)--Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat sich am Freitag erleichtert über die Entscheidung der US-Regierung gezeigt, vorerst keine Einfuhrzölle für Kraftfahrzeuge aus Europa zu verhängen. Europa sei bereit, die aktuellen Autozölle für die Einfuhren aus den USA und aus Europa ganz abzuschaffen, betonte der Minister.
"Es ist ein wichtiges Signal für die deutsche und europäische Wirtschaft, dass eine erneute Zuspitzung des Handelskonflikts damit vorerst verhindert werden konnte", erklärte der CDU-Politiker in einer Stellungnahme zur Verschiebung. Er führte die Entscheidung der Amerikaner auch auf das entschlossene und gemeinsame Vorgehen der Europäer zurück, die im Automobilbereich offene Märkte, fairen Wettbewerb und freien Handel erhalten wollen.
"Als EU sind wir bereit, mit den USA ein Industriezollabkommen abzuschließen, durch das Autozölle auf beiden Seiten des Atlantiks auf Null gesenkt werden", so Altmaier.
Das Weiße Haus hatte am Freitag wie erwartet bekannt gegeben, dass der Entscheid über Autozölle um bis zu sechs Monate verschoben wird. US-Präsident Donald Trump hat wiederholt damit gedroht, dass er Zölle auf Autos und Autoteile von großen Handelspartnern erwäge, weil die Importe aus Europa und Japan die nationale Sicherheit Amerikas bedrohten. Die US-Regierung versucht damit Druck zu erzeugen, um bilaterale Handelsabkommen auszuhandeln. Die Gespräche mit den EU und Japan sind allerdings noch im Anfangsstadium.
Altmaier bedauerte in seiner Stellungnahme erneut die US-Sichtweise, dass Auto-Importe eine Bedrohung der nationalen Sicherheit seien.
"Wir halten diese Auffassung für nicht vereinbar mit dem geltenden Recht der WTO", so Altmaier mit Blick auf die Welthandelsorganisation.
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May 17, 2019 11:43 ET (15:43 GMT)
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