DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA I
In einer neuen Eskalation des Konflikts mit Teheran hat US-Präsident Donald Trump dem Iran mit Auslöschung gedroht. "Wenn der Iran kämpfen will, wird dies das offizielle Ende des Iran sein", schrieb Trump am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif zeigte sich überzeugt, dass weder die USA noch ein anderes Land Krieg mit dem Iran wollten und wagten. Seiner Drohung einer Auslöschung des Iran fügte Trump hinzu: "Bedroht nie wieder die USA."
TAGESTHEMA II
Nach seinem überraschenden Wahlsieg kann Australiens liberal-konservatives Regierungsbündnis laut einem Medienbericht erneut mit einer eigenen Mehrheit im Unterhaus rechnen. Das Bündnis von Premierminister Scott Morrison bekomme nach dem Urnengang mindestens 77 der 151 Sitze in der Parlamentskammer, berichtete der Fernsehsender ABC. Im Senat wird das Regierungsbündnis demnach hingegen nicht über eine absolute Mehrheit verfügen.
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.872,70 +0,37% Nikkei-225 21.335,08 +0,40% Hang-Seng-Index 27.796,31 -0,54% Kospi 2.057,37 +0,08% Shanghai-Composite 2.860,13 -0,77% S&P/ASX 200 6.469,80 +1,64%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
An den asiatischen Börsenplätzen tanzen am Montag vor allem Australien und China aus der Reihe. Während am australischen Markt der überraschende Wahlsieg der regierenden Konservativen gefeiert wird, drückt an den chinesischen Börsen die anhaltende Unsicherheit um den Handelsstreit mit den USA. Allerdings haben die dortigen Märkte anfangs deutlich höhere Verluste vermindert und folgen der verhalten freundlichen Stimmung in der Region. In Japan legt der Nikkei-225 leicht zu, unter anderem befördert durch ein unerwartet starkes Wirtschaftswachstum.
US-NACHBÖRSE
In einem eher ruhigen US-Nachbörsengeschäft hat die Tesla-Aktie am Freitag ihre Verluste weiter ausgebaut. Nach einem Kursminus von 7,6 Prozent im Geschäft tagsüber ging es nach dem Schlussgong um weitere 0,5 Prozent auf 210,01 Dollar abwärts. Hintergrund waren Berichte, denen zufolge Tesla-Chef Elon Musk gewarnt haben soll, dass die Barmittel des Unternehmens nur noch für zehn Monate ausreichen und demzufolge bis zu diesem Zeitpunkt ein Breakeven erreicht werden müsse. Auch für die Titel des an der Nasdaq gelistete chinesischen Internet-Suchmachinenbetreibers Baidu ging es weiter nach unten. Das Unternehmen hat wegen höheren Ausgaben einen Verlust geschrieben und vor den Folgen der Abkühlung der chinesischen Wirtschaft gewarnt. Die Aktie verlor nachbörslich 0,4 Prozent auf 127,85 Dollar, nachdem sie im regulären Handel um knapp 17 Prozent abgestürzt war.
Dagegen erholten sich Pinterest leicht von ihrem massiven Rückschlag. Nach zweistelligen Verlusten legte das Papier nachbörslich 0,9 Prozent zu auf 26,94 Dollar. Der erste Quartalsbericht des Anbieters von Online-Pinwänden seit dem Börsengang Mitte April hatte für Enttäuschung gesorgt. Der Verlust fiel höher aus als erwartet.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.764,00 -0,38 -98,68 10,44 S&P-500 2.859,52 -0,58 -16,80 14,07 Nasdaq-Comp. 7.816,29 -1,04 -81,76 17,80 Nasdaq-100 7.503,68 -1,01 -76,46 18,54 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 845 Mio 743 Mio Gewinner 743 2.035 Verlierer 2.143 905 Unverändert 130 89
Leichter - Anfängliche Verluste wurden zunächst ausradiert, doch im späten Geschäft drehte der Markt wieder nach unten ab. Vor dem Wochenende reduzierten die Börsianer Risiken mit Blick auf weiter lastende Unsicherhetsfaktoren wie dem Handelskonflikt mit China und dem Streit mit Iran. Pinterest brachen mit einem enttäuschenden Quartalsbericht um 13,5 Prozent ein. Applied Materials legten dagegen nach starken Zahlen um 2,5 Prozent zu. Nvidia büßten nach gut ausgefallenen Zahlen ein. Deere verloren mit gesenkten Prognosen 7,7 Prozent. Für Cray ging dank der Übernahme durch Hewlett Packard Enterprise um 22,5 Prozent nach oben. Baidu enttäuschte mit Quartalszahlen und Ausblick, die Aktie stürzte um 16,8 Prozent ab. Under Armour gewannen 6,9 Prozent, nachdem JP Morgan die Aktie auf "Overweight" erhöht hatte.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,20 2,0 2,18 100,2 5 Jahre 2,18 0,8 2,17 25,5 7 Jahre 2,28 0,7 2,27 2,8 10 Jahre 2,39 0,4 2,39 -5,3 30 Jahre 2,82 -0,7 2,83 -24,2
Wie Aktien absolvierten auch US-Anleihen eine Berg- und Talfahrt. Am Ende stieg die Rendite zehnjähriger Papiere minimal um 0,4 Basispunkte auf 2,39 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9:33 % YTD EUR/USD 1,1151 -0,1% 1,1164 1,1176 -2,7% EUR/JPY 122,86 -0,0% 122,90 122,60 -2,3% EUR/GBP 0,8758 -0,1% 0,8767 0,8745 -2,7% GBP/USD 1,2733 -0,0% 1,2734 1,2781 -0,1% USD/JPY 110,17 +0,1% 110,08 109,69 +0,4% USD/KRW 1194,75 +0,2% 1194,75 1195,10 +7,2% USD/CNY 6,9186 +0,5% 6,9186 6,9118 +0,6% USD/CNH 6,9372 -0,1% 6,9467 6,9393 +1,0% USD/HKD 7,8486 -0,0% 7,8498 7,8493 +0,2% AUD/USD 0,6919 +0,2% 0,6901 0,6886 -1,8% NZD/USD 0,6536 +0,1% 0,6532 0,6543 -2,6% Bitcoin BTC/USD 7.997,75 -0,9% 8.070,25 7.307,25 +115,0%
Im Fokus stand die Entwicklung in Großbritannien, wo laut Labour-Chef Jeremy Corbyn die Brexit-Gespräche mit der Regierung gescheitert sind. Das Pfund geriet in der Folge unter Druck und fiel von Ständen um 1,2780 auf 1,2719 Dollar zurück und damit den niedrigsten Stand seit Januar. Zuletzt kostete das Pfund im US-Geschäft mit 1,2721 Dollar. Dagegen bewegte sich im Euro-Dollar-Paar wenig, wobei der Dollar nach guten Wirtschaftsdaten etwas zur Stärke neigte.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,71 62,92 +1,3% 0,79 +34,7% Brent/ICE 73,16 72,21 +1,3% 0,95 +32,9%
Im frühen Geschäft profitieren die Ölpreise von Hinweisen aus Opec-Kreisen, denen zufolge die Produktionsbeschränkungen zeitlich ausgedehnt werden sollen.
Am Freitag tendierten die Ölpreise etwas leichter. Dabei waren die Blicke auf ein Treffen einiger Opec-Mitglieder am Wochenende gerichtet zur Vorbereitung des nächsten regulären Opec-Treffens Ende Juni. Mit Spannung werde auf Hinweise gewartet, ob es möglicherweise zu einer Ausweitung der beschlossenen Fördermengenbegrenzung komme, hieß es von der ING. Dies vor allem vor dem Hintergrund der verschärften Iran-Sanktionen. Neue Daten von Baker Hughes zeigten, dass die Zahl der aktiven Bohranlagen in den USA in der abgelaufenen Woche etwas gesunken ist. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel zum Settlement um 0,2 Prozent auf 62,76 Dollar, Brent verlor 0,7 Prozent auf 72,13 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.276,39 1.277,62 -0,1% -1,24 -0,5% Silber (Spot) 14,43 14,41 +0,1% +0,02 -6,9% Platin (Spot) 822,80 819,00 +0,5% +3,80 +3,3% Kupfer-Future 2,74 2,74 -0,1% -0,00 +3,6%
Der Goldpreis baute am Freitag seine deutlichen Vortagesabgaben noch aus. Der Preis für die Feinunze fiel um weitere 0,7 Prozent auf 1.278 Dollar. Die starken Konjunkturdaten lasteten auf dem zinslosen Edelmetall, weil sie eher gegen Zinssenkungen sprechen.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
GELDPOLITIK USA
Der Präsident der Philadelphia Fed, Patrick Harker, ist sich nicht sicher über den wahrscheinlichen Zinspfad der US-Notenbank in diesem Jahr. Mit dieser Aussage scheint Harker zurückzurudern, nachdem er am 6. Mai noch maximal eine Zinserhöhung im laufenden Jahr als angemessen bezeichnet hatte. "Ich habe gesagt 'höchstens' eine Erhöhung in diesem Jahr. Ich prognostiziere keine für dieses Jahr", sagte Harker.
KONJUNKTUR JAPAN
Die japanische Wirtschaft hat im ersten Quartal 2019 überraschend zugelegt. Das BIP stieg annualisiert um 2,1 Prozent nach einer revidierten Wachstumsrate von 1,6 Prozent im Vorquartal. Im Quartalsvergleich wuchs das BIP um 0,5 Prozent, wohingegen Ökonomen ein Minus von 0,1 Prozent erwartet hatte.
USA/KANADA/MEXIKO
Die USA und Kanada heben die von beiden Seiten verhängten Strafzölle auf Stahl und Aluminium auf. US-Präsident Donald Trump verkündete zudem, dass die Strafzölle auf Aluminium und Stahl aus Mexiko ebenfalls abgebaut werden sollen. Damit beseitigen die drei Staaten das wichtigste Hindernis auf dem Weg zur Ratifizierung ihres neuen Handelsabkommens USMCA.
US-AUTO-STRAFZÖLLE
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
May 20, 2019 01:42 ET (05:42 GMT)
Die Verschiebung der Entscheidung über mögliche US-Strafzölle auf europäische Auto-Importe hat in der deutschen Industrie nicht zur Beruhigung beigetragen. "Die durch die Untersuchung geschaffene Unsicherheit ist für Unternehmen und unsere transatlantischen Wertschöpfungsketten gefährlich. Autos gefährden nicht die nationale Sicherheit der USA", warnte Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Wirtschaftsminister Peter Altmaier zeigte sich derweil erleichtert. Europa sei bereit, die aktuellen Autozölle für die Einfuhren aus den USA und aus Europa ganz abzuschaffen, betonte der Minister.
BOEING
hat nach den Abstürzen von zwei 737-MAX-Maschinen in den vergangenen Monaten erstmals Fehler bei Software für seinen neuen Flugzeugtyp eingeräumt.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz
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May 20, 2019 01:42 ET (05:42 GMT)
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