Die Furcht vor einem
vorübergehenden Verlust des wichtigen Kunden Huawei hat am Montag
die Aktien großer europäischer Halbleiterkonzerne teils sehr
deutlich ins Minus gedrückt. Für Infineon
Den letzten Platz im MDax
In Paris knickten die Anteilscheine von STMicroelectronics
Die US-Regierung hatte Huawei und zahlreiche Tochtergesellschaften vergangene Woche auf eine schwarze Liste von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Den Weg dafür hatte US-Präsident Donald Trump freigemacht, indem er einen Nationalen Notstand in der Telekommunikation ausrief.
Huawei wird von den US-Behörden verdächtigt, seine unternehmerische Tätigkeit zur Spionage für China zu nutzen. Bislang wurden dafür öffentlich keine Beweise vorgelegt.
Infineon liefert damit vorerst keine in den USA hergestellten Produkte mehr an den chinesischen Mobilfunkanbieter. Berichte, wonach Infineon sämtliche Chip-Lieferungen an den chinesischen Konzern eingestellt habe, bestätigte ein Sprecher ausdrücklich nicht: "Nach heutigem Stand" unterliege ein Großteil der Produkte, die Huawei von Infineon beziehe, nicht den US-Export-Kontrollbestimmungen. "Darum werden diese Lieferungen fortgesetzt."
Analyst Sandeep Deshpande von der US-Bank JPMorgan betonte, dass alle europäischen Halbleiterkonzerne nun Produkt für Produkt entscheiden müssten, inwiefern sie Trumps Huawei-Bann trifft. Während die Auswirkungen für Infineon nur geringfügig seien, strich Deshpande heraus, dass Huawei zu den 10 wichtigsten Kunden von STMicro gehöre. Von Umsatzverlusten betroffen sein könnten auch AMS, Dialog Semiconductor und Osram./la/ag/he
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AXC0204 2019-05-20/15:37