Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Kompetenzüberschneidungen zwischen europäischen und nationalen Behörden bei der Beaufsichtigung von Banken sind aus Sicht von Pentti Hakkarainen, Mitglied des Aufsichtsrats der EZB-Bankenaufsicht, nicht so schlimm. "Ich finde, Sie sollten sich keine allzu großen Sorgen über eine Überschneidung von Aufsichtsaufgaben machen", sagte Hakkarainen in Frankfurt. Er fügte hinzu: "Ein paar Überlappungen sind sogar gut. Wenn eine Behörde nicht willens oder in der Lage ist, dann tut es die andere." Etwaige Probleme, die sich aus solchen Überschneidungen ergäben, könnten durch gute Kooperation beseitigt werden.
Überschneidungen gibt es vor allem bei der Beaufsichtigung systemisch weniger wichtiger Institute (Less Significant Institutions - LSI). Zudem ist die Zuordnung zu dieser Kategorie zuweilen umstritten. So hatte die Landeskreditbank Baden-Württemberg kürzlich erfolglos dagegen geklagt, als systemisch wichtige Bank eingestuft und damit der direkten EZB-Aufsicht unterworfen zu werden.
Hakkarainen wies auf das entsprechende Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) hin und sagte: "Wenn der nationale Aufseher seine Aufgaben nicht richtig erfüllt oder wen sonst etwas ist, kann die EZB die Aufsicht ohnehin jederzeit an sich ziehen."
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May 21, 2019 05:34 ET (09:34 GMT)
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