"Frankfurter Neue Presse" zu Einweg-Pfand
Das Beispiel der Plastiktüten hat gezeigt, dass die gute Absicht nicht reicht und gegen die Bequemlichkeit oft verliert. Der Pro-Kopf-Verbrauch hat sich erst seit 2016 halbiert - seitdem geben Teile des Einzelhandels Tüten nur noch gegen Bezahlung aus. Dabei geht es weniger um den Preis an sich, sondern darum, dass die Mitnahme eine kurze Überlegung erfordert. Was nichts kostet, hat dagegen einen geringeren Stellenwert. Ähnlich könnte ein Pfand auf Becher eine erzieherische Wirkung haben. Allerdings darf nicht nur der Verbraucher in die Pflicht genommen werden. Die Industrie muss für umweltfreundliche und erschwingliche Alternativen sorgen. Denn in einer mobilen und gehetzten Gesellschaft wird sich das Rad nicht so weit zurückdrehen lassen, dass jeder sich gemütlich mit der Porzellantasse zum Kaffeetrinken hinsetzt. So bedauerlich das auch sein mag./yyzz/DP/he
AXC0013 2019-05-22/05:36