Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
MINDESTSTEUER - Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) geht trotz des Zollstreits mit den USA fest davon aus, dass es eine Einigung von fast 130 Staaten auf weltweite Mindeststeuersätze geben wird. "Im Sommer 2020 wollen wir gemeinsam mit den anderen 128 Staaten bei der OECD das neue System der internationalen Mindestbesteuerung beschließen", schreibt Scholz in einem Gastbeitrag für den Tagesspiegel. Scholz warnte vor einseitigen Alleingängen zur Einführung einer Digitalsteuer. (Tagesspiegel)
ELEKTROMIBILITÄT - Die deutsche Autoindustrie setzt auf eine neue Antriebstechnologie. Der Wandel zur Elektromobilität kann nur mit Unterstützung der Politik gelingen. In einem Interview werfen die Personalchefin von Continental, Ariane Reinhart, und IG-Metall-Chef Jörg Hofmann der Bundesregierung Tatenlosigkeit vor. "Die Industrie hat vorgelegt - mit den Produkten und Fabrikplanungen für die Elektrifizierung", sagt Hofmann. Was aus ihrer Sicht fehlt, ist eine abgestimmte Politik für Verkehr, Energie und Bildung. (Handelsblatt S. 4-5)
NORD STREAM 2 - US-Energieminister Rick Perry zufolge bereiten die USA Sanktionen gegen die Nord Stream 2-Pipeline nach Deutschland vor. Kritiker sagen, Russland könnte diese dazu nutzen, um die Kontrolle über die europäische Gasversorgung zu steigern. (FT S. 2)
KOHLEAUSSTIEG - Bis zu 40 Milliarden Euro sollen die Abbauregionen für die Zeit nach der Braunkohle erhalten - zulasten anderer Gegenden. Der Widerstand wächst. (Handelsblatt S. 10)
KEROSINSTEUER - Flüge sind viel zu billig, klagen Klimaschützer. Spitzenpolitiker versprechen im Wahlkampf deshalb eine EU-Steuer. Doch die ist in weiter Ferne. (FAZ S. 17)
ARBEITSZEITERFASSUNG - Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) lehnt eine verpflichtende Einführung von Stechuhren für alle Arbeitnehmer ab. Nach dem jüngsten Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) in Sachen Arbeitszeiterfassung sieht er die Regierung aber auch in keiner rechtlichen Pflicht. "Wir prüfen aktuell, ob es überhaupt Umsetzungsbedarf aus dem Urteil gibt", teilte das Ministerium mit. Das Urteil lasse Spielraum und setze keine Fristen. Zu "Schnellschüssen" bestehe kein Anlass. (FAZ S. 17)
STILLE GESELLSCHAFTER - Familienunternehmer fürchten "Zwangsouting". Grund ist ein Referentenentwurf aus dem Bundesfinanzministerium. Hinter der technischen Überschrift "Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Änderungsrichtlinie zur Vierten EU-Geldwäscherichtlinie" verbirgt sich Brisantes. Es würde stille Mitgesellschafter wertvoller Konzerne aus der Anonymität treiben. (FAZ S. 19)
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May 22, 2019 01:05 ET (05:05 GMT)
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