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DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Gräben zwischen dem Energiekonzern Uniper
Die Finnen, die knapp 50 Prozent des aus dem Eon
Fortum halte es "nicht für angemessen, den Vorstand zu entlasten, solange unsere Bedenken nicht ausgeräumt wurden", heißt es in einer Mitteilung der Finnen vom Vortag. Schon 2018 war die Entlastung des Uniper-Vorstands von der Hauptversammlung verschoben worden. "Dass Fortum nun diesen Kontext zum Anlass nimmt, die anstehende Entlastung des Uniper-Vorstandes vertagen zu wollen, bedaure ich sehr", sagte Finanzchef Christopher Delbrück vor den Aktionären. Der Manager, der zudem Aufgaben des derzeit krankheitsbedingt pausierenden Konzernchefs Klaus Schäfer übernommen hat, wird wie Schäfer das Unternehmen Ende Mai verlassen.
Aufsichtsratschef Reutersberg betonte mehrfach, der Antrag käme einem Misstrauen gegen den gesamten Vorstand gleich und nannte die "Basis für konstruktive Gespräche" mit Fortum "nachhaltig gestört".
Delbrück wies außerdem die Kritik Fortums
Bereits am Vortag hatte der Aufsichtsrat den Vorstand verteidigt. Das Vorgehen sei umfassend analysiert sowie externe Gutachter beauftragt worden, hatte Gremiumschef Reutersberg erklärt. Man sei zu dem Schluss gekommen, dass alles, was Uniper in diesem Zusammenhang unternommen habe, rechtmäßig war und im Interesse des Unternehmens und seiner Aktionäre gelegen habe. Der Finanzvorstand von Fortum habe in seiner Eigenschaft als Mitglied des Uniper-Aufsichtsrats "vollen Zugang" zu diesen Analysen gehabt. Fortum habe zudem die Vorwürfe nie begründet oder konkretisiert.
Matthias Cloppenburg von Hengeler Mueller, der Fortum auf der Hauptversammlung vertrat, wies dagegen die Vorwürfe eines "generellen Misstrauen" des finnischen Konzerns gegen das Uniper-Management zurück. Die Unzufriedenheit beziehe sich nur auf die Russland-Frage.
Der aktivistische Investor Paul Singer mit seinem Hedgefonds Elliott hatte schon vor einem Jahr eine Sonderprüfung beantragt. Er beantragte kurz vor Ende der Hauptversammlung, den Antrag auf die nächste Hauptversammlung zu vertagen. Die Aktionäre folgten dabei diesem Vorschlag nicht. Reutersberg hatte auch hier den Anteilseignern zuvor empfohlen, den Antrag abzulehnen. Fortum hatte bereits erklärt, den Antrag "nicht zu unterstützen". Die Einsetzung eines Sonderprüfers wurde mit den Stimmen von Fortum abgelehnt.
Delbrück kritisierte zudem, eine Übernahme von Uniper durch Fortum könne "gravierende finanzielle Risiken für unsere Geschäftsaktivitäten haben". Die Bewertung von Uniper durch die Ratingagenturen könne sich verschlechtern.
Die Uniper-Führung hatte sich lange gegen die Übernahme durch Fortum gewehrt. Aus Ankündigungen, mit den Finnen verschiedene Möglichkeiten für eine Kooperation zu prüfen, wurde bis heute nichts. Fortum-Chef Lundmark hatte sich mehrfach frustriert über die fehlende Kooperation gezeigt. Reutersberg hatte im Februar einen "Neuanfang der Beziehung" angekündigt, seitdem laufen Gespräche. Ergebnisse gibt es aber bislang nicht. Delbrück bezeichnete die Gespräche als "nicht immer einfach".
Bereits am Vortag hatten Elliott sowie der Hedgefonds Knight Vinke brisante Anträge zurück gezogen. Elliott hatte Ende März gefordert, dass Uniper einen Beherrschungsvertrag mit Fortum vorbereiten soll. Elliott hielt letzten Angaben zufolge knapp 18 Prozent an Uniper. Knight Vinke, der mit rund 5 Prozent beteiligt ist, hatte von Uniper eigentlich die Abspaltung der russischen und der schwedischen Stromproduktion gefordert. Ein Vertreter Knight Vinkes forderte nichtsdestotrotz eine Lösung der aktuellen Blockade "in den nächsten Monaten". Andernfalls werde Knight Vinke die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung im September prüfen.
Vorstand und Aufsichtsrat hatten das Ansinnen abgelehnt. Auch Fortum hatte angekündigt, die Anträge Knight Vinkes nicht zu unterstützen. Man sei an Uniper als "Ganzes" interessiert, hatte Lundmark dem "Handelsblatt" gesagt. Die Anträge hatten damit keine Aussicht auf Erfolg./nas/hff/DP/jha/
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