Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Bank zeigt sich nach den gescheiterten Fusionsverhandlungen mit der Commerzbank offen für Zusammenschlüsse. Die Bank glaubt, "dass im Laufe der Zeit Größe ein wichtiger Teil des Erfolgs im Finanzdienstleistungssektor ist ", erklärt Finanzvorstand James von Moltke im Interview. "Also müssen wir andere Wege erkunden, um Größe zu erreichen." Die Deutsche Bank wolle an einer Konsolidierung auf europäischer Ebene teilnehmen, sie habe aber nach wie vor Arbeit zu erledigen, um ihre Ertragskraft als eigenständige Bank zu steigern und sich damit in eine gute Position zu bringen, so von Moltke. (Börsen-Zeitung S. 3)
DEUTSCHE BANK - Unmittelbar vor der eigenen Hauptversammlung räumt die Deutsche Bank Reformbedarf in ihrer wichtigsten Sparte ein: dem Investmentbanking. "Uns ist klar, dass wir noch viel tun müssen, um den Wertpapierhandel angemessen profitabel zu machen", sagte Finanzvorstand James von Moltke dem Handelsblatt. (Handelsblatt S. 4-7)
COMMERZBANK - Die meisten Anteilseigner der Commerzbank sind froh, dass der Zusammenschluss mit der Deutschen Bank gescheitert ist. Ihre Strategie für die nächsten Jahre will die Commerzbank im Herbst vorlegen. Das Institut werde dabei alle Möglichkeiten prüfen, um die eigene Profitabilität zu verbessern, versprach Vorstandschef Martin Zielke. "Hierzu gehören organische Anpassungen genauso wie potenzielle anorganische Opportunitäten." (Handelsblatt S. 40, FAZ S. 26)
BAYER - Die Affäre um die sogenannten Kritikerlisten der zum Bayer-Konzern gehörenden US-Firma Monsanto schlägt weiter hohe Wellen. Bei der Aufklärung prallen die Firmenkulturen aufeinander. Laut Unternehmenskreisen kommt es über den Umgang mit dem Thema zu Verwerfungen zwischen der Bayer-Führung und der oberen Managementebene des 2018 übernommenen amerikanischen Saatgutherstellers. In der Affäre um die von Monsanto erstellten Listen über Kritiker werden zudem weitere Details deutlich. Danach sollen auf der in Deutschland geführten Liste rund 300 Namen von Politikern, Journalisten und Umweltaktivisten stehen. (Handelsblatt S. 22-23)
BOEING - Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hat strenge Bedingungen festgelegt, bevor sie die 737 Max-Flugzeuge wieder eine Starterlaubnis geben will. Die EASA hat die US-Regulierungsbehörde FAA und Boeing "drei Grundvoraussetzungen" genannt, darunter die Auflage, dass Konstruktionsänderungen für das Flugzeug von der europäischen Agentur genehmigt werden müssen. (FT S. 12)
BOEING - Boeing sieht sich wegen des Flugverbots für sein Modell 737 Max neuen Schadenersatzforderungen gegenüber. Die drei größten staatlichen chinesischen Fluggesellschaften Air China, China Southern Airlines und China Eastern Airlines kündigten an, eine Entschädigung dafür zu verlangen, dass sie ihre Maschinen des Typs derzeit nicht einsetzen können. Auch die kleinere chinesische Fluglinie Xiamen Airlines schloss sich dieser Forderung an. Zusammen stehen diese vier Unternehmen für rund die Hälfte der knapp einhundert Exemplare der 737 Max in den Flotten chinesischer Fluglinien. (FAZ S. 28)
THYSSENKRUPP - Ursula Gather, die Kuratoriumsvorsitzende der Krupp-Stiftung, lobt die neue Gesprächskultur im Aufsichtsrat von Thyssenkrupp. "Frau Merz ist es innerhalb kurzer Zeit gelungen, eine hervorragende Diskussionskultur im Aufsichtsrat zu etablieren", sagte Gather, die die Öffentlichkeit normalerweise meidet, dem Handelsblatt. Auf ihren Vorgänger Berthold Beitz angesprochen, betonte Gather, dass sie nur in der Funktion der Kuratoriumsvorsitzenden seine Nachfolgerin sei. (Handelsblatt S. 54)
DEUTSCHE TELEKOM - John Legere ist der Superstar der Deutschen Telekom. Der wohl schrillste Manager eines DAX-Konzerns arbeitet an seinem Meisterstück. Der Zusammenschluss mit dem US-Konkurrenten Sprint ist kurz vor dem Ziel. Das Ende seiner Mission ist absehbar. "Die Wahrscheinlichkeit, dass der Deal genehmigt wird, liegt mittlerweile bei mehr als 80 Prozent", meint Analyst Specht vom Bankhaus Lampe. (Handelsblatt S. 20-21)
INFINEON - Seit Jahresanfang herrscht Flaute in den Auftragsbüchern. Produktionsvorstand Jochen Hanebeck hält dennoch nichts davon, den Fabrikausbau zu stoppen. Zwei Mal schon musste Vorstandschef Reinhard Ploss im laufenden Geschäftsjahr die Prognose senken. Infineon investiert gleichwohl kräftig. Daran werde sich auch nichts ändern, kündigt Hanebeck im Gespräch mit dem Handelsblatt an. "Eine Panikreaktion wäre langfristig sehr kostspielig", so der Manager. (Handelsblatt S. 30)
UNIPER - Der geplante Neuanfang des Energieversorgers Uniper in den Beziehungen zum finnischen Hauptaktionär Fortum ist vorerst misslungen. "Es ist nicht zu verhehlen, dass die wirklichen strategischen Ziele von Fortum weiterhin nicht öffentlich dargelegt werden", kritisierte der Aufsichtsratsvorsitzende Bernhard Reuterberg am Mittwoch auf der Hauptversammlung. Die mit den Finnen geführten Gespräche zum Aufbau einer strategischen Kooperation haben ihm zufolge bislang keine konkreten Ergebnisse erbracht. (FAZ S. 24)
OPEL - Die geplante Auslagerung von 2.000 Opel-Arbeitsplätzen an den Dienstleister Segula wollen viele Beschäftigte nicht mitmachen. 1.340 Mitarbeiter des Entwicklungszentrums in Rüsselsheim haben sich entschieden, das Unternehmen freiwillig zu verlassen, teilten Unternehmen und Betriebsrat mit. Sie nehmen Abfindungen, Altersteilzeit oder Vorruhestand in Anspruch. Zuerst hatte die Wirtschaftswoche darüber berichtet. (Handelsblatt S. 33)
AUDI - Audi werde nicht auf Kosten der Mitarbeiter sparen, so Vorstandschef Bram Schot im Interview. Die Zukunft soll elektrisch werden - und klimaneutral. (FAZ S. 30)
GARBE - Die Hamburger Logistikimmobilien-Firma Garbe Industrial Real Estate bereitet sich Insidern zufolge auf einen Börsengang im Herbst vor. Garbe habe laut Reuters die Deutsche Bank und JP Morgan engagiert, um die Emission vorzubereiten. Angeboten werden sollen Anteilsscheine für rund 300 bis 400 Millionen Euro. Der Börsenwert soll dann bei etwa 700 Millionen Euro liegen. (Börsen-Zeitung S. 9)
N26 - Die Smartphone-Bank N26 handelt sich das zweite Mal in kurzer Zeit Ärger mit der deutschen Finanzaufsicht Bafin ein: Die Behörde ordnete bessere interne Sicherungsmaßnahmen gegen Geldwäsche an. Konkret fordert die Behörde, dass N26 eine bestimmte Zahl ihrer Bestandskunden erneut überprüft und ihre Prozesse und Arbeitsabläufe schriftlich fixiert. Außerdem moniert die Behörde Rückstände bei der Überprüfung von Transaktionen, die als verdächtig identifiziert worden sind. Auch mehr Personal soll eingesetzt werden. (Handelsblatt S.41, FAZ S. 31)
BRITISH STEEL - Der zweitgrößte Stahlhersteller Großbritanniens wurde am Mittwoch unter Zwangsverwaltung gestellt. Bis zuletzt hatte die Regierung in London mit dem Eigentümer, der Private-Equity-Gesellschaft Greybull Capital über eine Rettung verhandelt, in der Hoffnung, zumindest einen Teil der Arbeitsplätze sichern zu können. 5.000 Beschäftigte hat British Steel, dazu stehen 20.000 Arbeitsplätze bei Zulieferern und abhängigen Betrieben auf dem Spiel. (Handelsblatt S. 25, FAZ S. 25, FT S. 12)
TRANSFERWISE - Der britische Zahlungsdienstleister für Auslandsüberweisungen, hat eine weitere Finanzierungsrunde abgeschlossen. Wie das Unternehmen mitteilte, hat unter anderem die Investmentgesellschaft Blackrock Anteile in Höhe von 292 Millionen Dollar von Altinvestoren gekauft; andere Finanziers wie Andreessen Horowitz und Baillie Gifford ihre Anteile weiter erhöht. Damit steigt die Bewertung des Unternehmens auf 3,5 Milliarden Dollar, was es zu einem der wertvollsten Fintechs Europas macht. (FAZ S. 31, Börsen-Zeitung S. 2, FT S. 11)
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May 23, 2019 01:08 ET (05:08 GMT)
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