DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: Am US-Anleihemarkt findet wegen eines Feiertages am Montag nur ein verkürzter Handel bis 20 Uhr MESZ statt.
TAGESTHEMA
Das Geschäftsklima in den Chefetagen der deutschen Unternehmen dürfte sich im Mai erneut leicht eingetrübt haben. Volkswirte erwarten, dass der Ifo-Geschäftsklimaindex auf 99,1 (April: 99,2) Punkte zurückgegangen ist. Für den Index der Geschäftslagebeurteilung wird allerdings ein Anstieg auf 103,5 (103,3) erwartet und für den Index der Geschäftserwartungen dagegen ein Rückgang 95,0 (95,2) Punkte. Die Ifo-Umfrage dürfte die seit Monaten bekannte Diagnose bestätigen, dass die deutsche Wirtschaft gespalten ist: In eine florierende Binnenwirtschaft, in der Bau und privater Konsum für eine gute Nachfrage sorgen, und ein exportorientiertes verarbeitendes Gewerbe, das unter einer Reihe von Problemen leidet - allen voran der Handelsstreit mit den USA. Seit der vorigen Ifo-Veröffentlichung hat sich der Horizont in dieser Richtung wieder verdunkelt.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
09:30 DE/CTS Eventim AG & Co KGaA, Ergebnis 1Q, München
10:00 DE/Deutsche Bank AG, HV, Frankfurt
10:00 DE/Audi AG, HV, Neckarsulm
10:00 DE/Lanxess AG, HV, Köln
10:00 DE/Wacker Chemie AG, HV, München
10:00 DE/Pfeiffer Vacuum Technology AG, HV, Wetzlar
10:00 DE/Westwing Group AG, HV, München
10:30 DE/Singulus Technologies AG, HV, Frankfurt
11:00 DE/Salzgitter AG, HV, Braunschweig
11:00 DE/United Internet AG, HV, Frankfurt
11:00 DE/Amadeus Fire AG, HV, Frankfurt
22:05 US/HP Inc, Ergebnis 2Q, Palo Alto
22:05 US/Hewlett Packard Enterprise Co, Ergebnis 2Q, Palo Alto
DIVIDENDENABSCHLAG
Aareal Bank 2,10 EUR Alstria Office 0,52 EUR Berentzen Group 0,28 EUR Bet-at-Home 6,50 EUR Commerzbank 0,20 EUR Daimler 3,25 EUR Energiekontor 0,40 EUR Koenig & Bauer 1,00 EUR MAN Vz 5,47 EUR MAN St 5,10 EUR Patrizia Immobilien 0,27 EUR PNE 0,04 EUR Progress-Werk Oberkirch 1,35 EUR Symrise 0,90 EUR Uniper 0,90 EUR Vossloh 1,00 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
-DE 08:00 BIP 1Q (2. Veröffentlichung) kalender- und saisonbereinigt PROGNOSE: +0,4% gg Vq 1. Veröff.: +0,4% gg Vq zuvor: 0,0% gg Vq kalenderbereinigt PROGNOSE: +0,7% gg Vj 1. Veröff.: +0,7% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vj 09:30 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Mai (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 55,5 zuvor: 55,7 09:30 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Mai (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 44,7 zuvor: 44,4 10:00 ifo-Geschäftsklimaindex Mai PROGNOSE: 99,1 zuvor: 99,2 Lagebeurteilung PROGNOSE: 103,5 zuvor: 103,3 Geschäftserwartungen PROGNOSE: 95,0 zuvor: 95,2 -FR 08:45 Geschäftsklimaindex Mai PROGNOSE: 101 zuvor: 101 09:15 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Mai (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 50,8 zuvor: 50,5 09:15 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Mai (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 50,0 zuvor: 50,0 -EU 10:00 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone Mai (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 53,0 zuvor: 52,8 10:00 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Eurozone Mai (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 48,1 zuvor: 47,9 Einkaufsmanagerindex gesamt PROGNOSE: 51,7 zuvor: 51,5 -US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 215.000 zuvor: 212.000 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit Mai (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 53,2 zuvor: 53,0 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit Mai (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 52,5 zuvor: 52,6 16:00 Neubauverkäufe April PROGNOSE: -2,7% gg Vm zuvor: +4,5% gg Vm
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
10:30 ES/Auktion 0,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2024 Auktion 1,45-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2029 Auktion 1,85-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2035 im Gesamtvolumen von 3,5 bis 4,5 Mrd EUR 11:30 HU/Auktion 1,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit August 2022 im Volumen von 20 Mrd HUF Auktion 2,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2024 im Volumen von 25 Mrd HUF Auktion 3,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit August 2030 im Volumen von 20 Mrd HUF 11:30 GB/Auktion 0,125-prozentiger inflationsindexierter Anleihen mit Laufzeit August 2028 im Volumen von 1,25 Mrd GBP
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 12.092,00 -0,61 S&P-500-Future 2.844,70 -0,44 Nikkei-225 21.151,35 -0,62 Schanghai-Composite 2.867,18 -0,85 +/- Ticks Bund -Future 166,97 11 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 12.168,74 0,21 DAX-Future 12.146,00 -0,17 XDAX 12.149,18 -0,17 MDAX 25.582,46 0,03 TecDAX 2.913,05 1,41 EuroStoxx50 3.386,72 0,01 Stoxx50 3.117,66 -0,01 Dow-Jones 25.776,61 -0,39 S&P-500-Index 2.856,27 -0,28 Nasdaq-Comp. 7.750,84 -0,45 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 166,86 +34
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Schwache Vorlagen und neue Sorgen vor einer Verschärfung des Handelskonflikts dürften am Donnerstag die Eröffnung an den europäischen Börsen belasten. Nach der Eröffnung werden schnell Impulse von einem ganzen Reigen von Konjunkturdaten erwartet. Zunächst leidet die Stimmung aber unter den Sorgen um den Handelsstreit. Mit einem Bericht in China zu einer erneuten Verschärfung und einem "kalten Krieg über die Technologie" setzen die US-Index-Futures und die asiatischen Börsen ihre Talfahrt fort. Auf der Unternehmensseite steht weiter die Hauptversammlungssaison im Blick. Unter anderen treffen sich die Aktionäre der Deutschen Bank.
Rückblick: Kaum verändert - Mangels frischen Impulsen für den Gesamtmarkt standen vielfach Hauptversammlungen im Fokus. Von guten Zahlen war mit Blick auf Royal Mail die Rede. Die Ziele einer Produktivitätssteigerung um 15 bis 18 Prozent im britischen Geschäft und eines jährlichen Wachstums von 7 Prozent in der internationalen GLS-Sparte erschienen ehrgeizig, eröffneten aber einen neuen Blick auf die Aktie, hieß es von Bernstein. Die Dividendensenkung sei erwartet worden, meinte Jefferies. Die Aktie schloss 5 Prozent im Plus. Für Marks & Spencer ging es um 9,4 Prozent nach unten. Markets.com zufolge hat der Konzern erneut an vielen Fronten enttäuscht. Zudem belastete eine angekündigte Kapitalerhöhung zur Finanzierung des Einstiegs bei Ocado.
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas fester - Wirecard zogen erneut kräftig an, diesmal um 5,9 Prozent auf 158,85 Euro. Mit dem ersten Anstieg über 150 Euro seit Anfang Februar hat die Aktie laut Marktteilnehmern den Chartausbruch bestätigt. Die Deutsche Bank hatte zu Wochenbginn ihr Kurszie auf 200 Euro angehoben. Die Deutsche Börse liegt nach eigener Aussage bei den geplanten Kostensenkungen über dem Ziel. Die Aktie stieg um 1,9 Prozent. Commerzbank verloren am Tag der Hauptversammlung 3,1 Prozent. Laut CEO Martin Zielke gibt es auch von der ING kein Fusionsangebot. Damit verflüchtigten sich weiter die Fusionsspekulationen.
XETRA-NACHBÖRSE
Als sehr ruhig beschrieb ein Händler das nachbörsliche Geschäft am Mittwoch. Auffällige Bewegungen in Einzelwerten habe es nicht gegeben.
USA / WALL STREET
Etwas leichter - Nach der Erholung vom Vortag kam es zu Gewinnmitnahmen. Das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung setzte kaum Akzente. Aus ihm ging hervor, dass die Währungshüter mit ihrer derzeitigen abwartenden Haltung insgesamt zufrieden sind. Das wurde dahingehend interpretiert, dass in naher Zukunft keine Zinserhöhungen zu erwarten sind. Auch sonst fehlten neue Impulse. Medienberichte, wonach die US-Regierung neben Huawei auch gegen andere chinesische Unternehmen Sanktionen verhängen könnten, weckten am Mittwoch neue Ängste vor einer Eskalation des Handelskonflikts. Die Qualcomm-Aktie brach um fast 11 Prozent ein. Laut einem Bezirksrichter in San Jose unterdrückt Qualcomm den Wettbewerb auf dem Markt für Handychips rechtswidrig. Qualcomm will in Berufung gehen. Avon stiegen um 9 Prozent. Das Unternehmen steht möglicherweise kurz vor dem Verkauf an das brasilianische Kosmetikunternehmen Natura Cosmeticos. Der Einzelhandelssektor verlor 0,9 Prozent, nachdem mehrere Branchenunternehmen enttäuschende Zahlen vorgelegt hatten. Dazu gehörten Target (-7,8 Prozent) und Lowe's, die fast 12 Prozent verloren, nachdem das Unternehmen auch den Ausblick gesenkt hatte. Auch bei Urban Outfitters (-10 Prozent) enttäuschte der
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
May 23, 2019 01:30 ET (05:30 GMT)
Ausblick. Fallende Ölpreise zogen den Energiesektor um 1,6 Prozent nach unten.
Die US-Anleihen legten schon vor dem Fed-Protokoll leicht zu und behaupteten ihre Kursgewinne danach. Sie profitierten von der Befürchtung, dass der Handelskonflikt eskalieren könnte. Die Rendite zehnjähriger Treasurys fiel um 3,9 Basispunkte auf 2,39 Prozent.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 17:01 Uhr EUR/USD 1,1148 -0,0% 1,1153 1,1154 EUR/JPY 122,98 -0,1% 123,07 123,04 EUR/CHF 1,1245 -0,1% 1,1259 1,1254 EUR/GBR 0,8820 +0,1% 0,8810 0,8811 USD/JPY 110,32 -0,0% 110,34 110,31 GBP/USD 1,2640 -0,2% 1,2659 1,2659 Bitcoin BTC/USD 7.624,00 -0,75 7.681,75 7.871,75
Der Dollar zeigte sich unbeeindruckt vom Fed-Protokoll. Der Euro notierte im späten US-Handel kaum verändert bei etwa 1,1155 Dollar. Im Fokus stand das britische Pfund, das weiter schwächelte. Nach einem Tageshoch bei 1,2720 Dollar kostete es zuletzt rund 1,2660 Dollar. Belastet wurde es von der Erwartung, dass auch der jüngste Brexit-Plan der britischen Premierministerin Theresa May nicht die erforderliche Zustimmung im Parlament erhalten wird. Damit komme man Neuwahlen immer näher und damit drohe auch wieder verstärkt die Gefahr eines am Ende doch harten Brexit, hieß es.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,00 61,42 -0,7% -0,42 +29,0% Brent/ICE 70,50 70,99 -0,7% -0,49 +28,1%
Für die Ölpreise ging es nach unten, nachdem die Rohöllagerbestände in den USA in der zurückliegenden Woche deutlich gestiegen waren. Analysten hatten dagegen einen Abbau der Vorräte prognostiziert. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 2,7 Prozent auf 61,42 Dollar, Brent verlor 1,7 Prozent auf 70,99 Dollar.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.273,36 1.273,62 -0,0% -0,26 -0,7% Silber (Spot) 14,44 14,46 -0,1% -0,02 -6,8% Platin (Spot) 800,28 804,00 -0,5% -3,72 +0,5% Kupfer-Future 2,67 2,68 -0,4% -0,01 +1,1%
Der Goldpreis bewegte sich kaum von der Stelle. Die Feinunze kostete im späten US-Handel 1.274 Dollar.
MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 17.30 UHR
BREXIT I
Aus Protest gegen den Brexit-Kurs der Regierung hat die Unterhausvorsitzende Andrea Leadsom ihren Rücktritt aus dem Kabinett erklärt. Der angeschlagenen Regierungschefin Theresa May könnte zudem ein Misstrauensvotum ihrer konservativen Torys bevorstehen. Leadsom erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, sie glaube nicht mehr daran, dass Mays Strategie dazu führen werde, das Ergebnis des Brexit-Referendums umzusetzen. Die überzeugte Brexit-Befürworterin war in Mays Kabinett für die Beziehungen zum Unterhaus zuständig.
BREXIT II
Premierministerin Theresa May hat das Parlament in London vor "Spaltung und Stillstand" gewarnt, sollten die Abgeordneten ihr überarbeitetes Brexit-Abkommen erneut ablehnen.
GELDPOLITIK USA
Die US-Währungshüter waren sich bei ihrer Sitzung am 30. April und 1. Mai weitgehend einig, dass die zuletzt niedrigere Inflation nicht von Dauer sein wird. Einige äußerten laut dem Sitzungsprotokoll jedoch Bedenken, was passieren könnte, wenn sich der Preisdruck weiterhin anders entwickele als erwartet und auf einem niedrigen Niveau verharre. Insgesamt waren die Notenbanker mit ihrer aktuellen, abwartenden Haltung zufrieden.
DAIMLER
Die Aktionäre haben Vorstand und Aufsichtsrat das Vertrauen ausgesprochen. Auch das umfangreiche Umbauprogramm segneten sie ab.
DEUTSCHE BANK
Ein Bundesrichter in New York hat den Versuch von US-Präsident Donald Trump zurückgewiesen, die Deutsche Bank und das Finanzunternehmen Capital One an der Offenlegung von Geschäftsbeziehungenan zu hindern. Die Verbindungen der Deutschen Bank als Kreditgeberin Trumps reichen rund zwei Jahrzehnte zurück.
DEUTSCHE BANK
räumt unmittelbar vor der der Hauptversammlung Reformbedarf in ihrer wichtigsten Sparte ein: dem Investmentbanking. "Uns ist klar, dass wir noch viel tun müssen, um den Wertpapierhandel angemessen profitabel zu machen", sagte Finanzvorstand James von Moltke dem Handelsblatt.
ABACUS MEDICINE
Der Pharmahändler hat die Preisspanne für seinen geplanten Börsengang in Frankfurt auf 14,50 bis 16,00 Euro je Aktie festgelegt. Das Unternehmen will bis zu 57,4 Millionen Euro einsammeln. Die Angebotsfrist beginnt voraussichtlich am 23. Mai und endet am 29. Mai.
THOMAS COOK
Die Ratingagenturen S&P und Fitch haben ihre Bonitätseinschätzung nach den schwachen Quartalszahlen innerhalb von drei Wochen erneut gesenkt. S&P nahm das Langfristrating auf CCC+ von zuvor B- zurück, Fitch auf CCC+ von B und setzt es auf die Beobachtungsliste für eine weitere Abstufung.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/gos
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May 23, 2019 01:30 ET (05:30 GMT)
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