Der sich zuspitzende Handels- und
"Technologiekrieg" zwischen den USA und China hat die Kurse an
Europas Börsen am Donnerstag in die Knie gezwungen. Öl ins Feuer
gossen zudem schwache Konjunkturdaten aus Deutschland, der größten
Volkswirtschaft der Eurozone. Der EuroStoxx 50
Der Index vermied ein Abrutschen auf ein Zweimonatstief nur knapp.
Im als saisonal schwach geltenden Börsenmonat Mai büßte der Index
bislang bereits mehr als 5 Prozent ein - nachdem er vom Jahresanfang
bis Ende April noch um gut 17 Prozent gestiegen war. Der
französische Cac 40
Das deutsche Ifo-Geschäftsklima hatte sich im Mai deutlich eingetrübt, der Ifo-Index war auf den niedrigsten Wert seit Ende 2014 gefallen. Das sei gewissermaßen "vorprogrammiert" gewesen, schrieb Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. Die fortwährenden Handelskonflikte zwischen den USA und China hätten bereits handfeste Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf der Unternehmen.
"Die Risikoaversion nimmt wieder zu", sagte Christian Schmidt von der Helaba. Börsianer verwiesen auf chinesische Presseberichte, worin darüber spekuliert wird, dass der Geduldsfaden in Fernost allmählich reißt. In den Berichten hieß es, China könnte seine wirtschaftlichen Beziehungen mit den USA zum Eigenschutz grundsätzlich überprüfen.
Chipwerte wie STMicroelectronics
Die geringsten Kursverluste erlitten wie an solchen Börsentagen
üblich die Branchen mit defensivem Charakter. Der Teilindex der
Gesundheitsbranche
Bei den Einzelwerten waren vor allem britische Aktien auffällig. Bei
dem Zuckerkonzern Tate & Lyle
In Paris verloren Aktien von Vivendi
In Frankreich sorgten die Mutterkonzerne des Supermarktbetreibers
Casino Guichard für Aufsehen, ihre Aktien wurden vom Handel
ausgesetzt. Händler verwiesen auf Spekulationen rund um deren
finanzielle Lage. Casino-Aktien verloren am Vormittag 6,4 Prozent,
bevor auch der Handel mit diesen Papieren an der Börse Euronext
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145
AXC0275 2019-05-23/18:12