Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: Am US-Anleihemarkt findet wegen eines Feiertages am Montag nur ein verkürzter Handel bis 20 Uhr MESZ statt.
AKTIENMÄRKTE (18:20 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.327,20 -1,76% +10,85% Stoxx50 3.083,79 -1,09% +11,73% DAX 11.952,41 -1,78% +13,20% FTSE 7.230,95 -1,41% +9,01% CAC 5.281,37 -1,81% +11,64% DJIA 25.373,86 -1,56% +8,77% S&P-500 2.812,46 -1,53% +12,19% Nasdaq-Comp. 7.602,60 -1,91% +14,58% Nasdaq-100 7.274,87 -1,96% +14,93% Nikkei-225 21.151,14 -0,62% +5,68% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 167,36 +50
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 58,27 61,42 -5,1% -3,15 +23,2% Brent/ICE 67,61 70,99 -4,8% -3,38 +22,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.285,97 1.273,62 +1,0% +12,35 +0,3% Silber (Spot) 14,64 14,46 +1,2% +0,18 -5,5% Platin (Spot) 799,42 804,00 -0,6% -4,58 +0,4% Kupfer-Future 2,68 2,68 -0,1% -0,00 +1,4%
Ein kräftiges Minus verzeichnen die Ölpreise. Nachdem am Vortag noch die überraschend gestiegenen US-Lagerdaten belastet hatten, sind es nun die Befürchtungen einer Verschärfung des Handelsstreits zwischen den USA und China und einer dadurch drohenden Schwäche der Weltwirtschaft. Dies könnte negativ auf die Öl-Nachfrage wirken. Der Goldpreis legt mit der wieder gestiegenen Nachfrage nach Sicherheit leicht zu.
FINANZMARKT USA
Mit einem deutlichen Minus zeigt sich die Wall Street am Donnerstag. Vor allem die Anzeichen einer weiteren Verschärfung des Handelsstreits zwischen den USA und China drücken auf die Stimmung. Erneut stehen die Technologiewerte mit den Entwicklungen um den Huawei-Bann unter Druck, denn die USA drohen nun mit ähnlichen Maßnahmen auch gegen andere Unternehmen. Zudem schließen sich immer mehr Unternehmen den Restriktionen gegen Huawei an. Der Technologie-Sektor verliert 1,9 Prozent. Die rote Laterne hat allerdings der Energiesektor, der mit den fallenden Ölpreisen um 3,2 Prozent nachgibt. Die US-Daten des Tages enthielten Licht ebenso wie Schatten und haben unterm Strich keinen Einfluss auf den Markt. Der Streit um die Belieferung chinesischer Kunden mit Computerchips drückt die Kurse von Micron und Advanced Micro Devices um 3,5 und 3,9 Prozent. Vivek Arya, Analyst bei der Bank of America-Merrill Lynch, glaubt jedoch mit Blick auf die Halbleiterbranche, dass die USA am längeren Hebel sitzen. Sie könnten den Druck auf China bzw chinesische Kunden der Halbleiterhersteller erhöhen und auf diese Weise eine Lösung herbeiführen. Die Branche rechne damit im dritten Quartal, kurz nach der geplanten Zusammenkunft von US-Präsident Donald Trump mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping am 28./29. Juni.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
22:05 US/HP Inc, Ergebnis 2Q, Palo Alto
22:05 US/Hewlett Packard Enterprise Co, Ergebnis 2Q, Palo
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Europas Börsen sind am Donnerstag tiefrot aus dem Handel gegangen. Der sich hinziehende US-chinesische Handelskonflikt, der sich zunehmend zu einem Technologiekrieg entwickelt, lastete übergeordnet weiter auf den Börsen. In chinesischen Medien ist von einem "kalten Krieg über die Technologie" zu lesen. Hinzu kamen schwache Einkaufsmanagerindizes aus Europa und den USA. Aus deutscher Sicht enttäuschte zudem der ifo-Geschäftsklimaindex. Mit den Konjunktursorgen brach der Ölpreis regelrecht ein. Brent und WTI gaben um rund 5 Prozent nach. Der Öl- und Gassektor führte die Verliererliste im Stoxx-Universum mit einem Minus von 3,4 Prozent an. In dem schwierigen Umfeld an den Börsen erfreuten sich Immobilienaktien als Hort der Sicherheit der Gunst der Anleger. Daneben stützte das negative Renditeumfeld bei sicheren Staatsanleihen. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten zu Börsenschluss bei minus 12 Basispunkten, einem neuen Jahrestief. Vonovia gewannen 0,9 Prozent und Deutsche Wohnen 0,4 Prozent. Von der Hauptversammlung der Deutschen Bank war zu hören, dass die angeschlagene Bank den Umbau weiter vorantreiben will. Bereits vor dem Start des Aktionärstreffens sackte der Kurs auf ein Rekordtief von 6,35 Euro ab. Zum Börsenschluss lag die Aktie noch immer 2,4 Prozent zurück bei 6,45 Euro. Pfeiffer Vacuum ist beim Ausblick auf das Geschäftsjahr 2019 vorsichtiger geworden. Die Aktie verlor 4,9 Prozent. Vivendi gaben um 4 Prozent nach. Am Markt wurde auf Berichte verwiesen, nach denen Vivendi für die Universal Music Group (UMG) eher strategische Interessen im Blick habe als den Preis. "Das drückt angesichts der bisher kursierenden hohen Preisvorstellungen auf den Kurs", so ein Marktteilnehmer.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:37 Mi, 17:01 % YTD EUR/USD 1,1174 +0,19% 1,1147 1,1154 -2,5% EUR/JPY 122,46 -0,49% 122,97 123,04 -2,6% EUR/CHF 1,1218 -0,36% 1,1244 1,1254 -0,3% EUR/GBP 0,8821 +0,12% 0,8827 0,8811 -2,0% USD/JPY 109,60 -0,67% 110,31 110,31 -0,0% GBP/USD 1,2669 +0,08% 1,2627 1,2659 -0,7% Bitcoin BTC/USD 7.843,25 +2,10% 7.613,75 7.871,75 +110,9%
Der Dollar kommt etwas von seinen Tageshochs zurück. Der Euro, der nach schwachen europäischen Konjunkturdaten zeitweise bei 1,1107 Dollar den tiefsten Stand in diesem Jahr markierte, erholt sich auf rund 1,1170 Dollar. Auch das britische Pfund macht etwas Boden gut nach einem Tagestief bei knapp 1,2600 Dollar. Auf dem Pfund lastet jedoch unverändert der innenpolitische Streit um den Brexit-Plan der Premierministerin. Es sehe so aus, als ob Premierministerin May in der kommenden Woche ihren Hut nehmen werde, nachdem sie weitere Unterstützung von Kabinettsmitgliedern verloren habe, merkt die ING an. Als nächstes Ziel geben die Analysten zunächst 1,25 Dollar je Pfund aus. "Was als nächstes kommt, ist völlig ungewiss, aber am wahrscheinlichsten ist, dass der Markt im Sommer das zunehmende Risiko eines 'No-Deal-Brexit' einpreisen wird", heißt es.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
In seltener Einmütigkeit haben sich die Börsen in Ostasien und Australien am Donnerstag nach unten bewegt. Überschattet wurde das Geschäft erneut vom Handelsstreit zwischen den USA und China. Während es nach wie vor keine Gespräche gibt und aktuell auch keine weiteren anberaumt sind, weitet sich der Huawei-Bann immer mehr aus. Die Börse in Hongkong führte den Abwärtstrend mit Abgaben von 1,7 Prozent an. In Schanghai gab der Composite gut 1,4 Prozent nach. Die Lage ist derart festgefahren, dass wohl nur ein Gespräch auf oberster Ebene den Knoten zum Platzen bringen kann, hieß es. Nach dem Bann gegen Huawei drohen die USA nun damit, ähnliches mit anderen chinesischen Unternehmen zu planen. Derweil schließen sich immer mehr westliche Unternehmen dem Huawei-Boykott an, so etwa am Mittwoch aus Großbritannien der Chipdesigner Arm Holdings oder die Mobilfunkanbieter Vodafone und BT Group. Wie auch an anderen Börsen standen in Tokio mit dem Handelsstreit vor allem Technologiewerte unter Druck, so gaben etwa Softbank 5,6 Prozent nach. Hinzu kamen noch schwache Konjunkturdaten. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe war im Mai auf 49,6 gefallen und damit unter die Wachstumsschwelle. Daneben drückte ein gestiegener Yen, der wegen der Konfliktlage als sicherer Hafen Fluchtkäufer fand.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Achleitner will Deutsche Bank nicht "im Stich lassen"
Der von vielen Aktionären kritisierte Aufsichtsratschef der Deutschen Bank denkt nicht daran, sich vorzeitig von seinem Amt zurückzuziehen. "Bei allen Herausforderungen und Rückschlägen und auch menschlichen Enttäuschungen, die ich in den letzten sieben Jahren erleben musste, habe ich dennoch viele tolle Menschen kennengelernt, innerhalb der Bank, aber auch bei Investoren und Kunden, dass ich nicht vorhabe und mir auch nicht vorstellen kann, diese im Stich zu lassen", sagte Paul Achleitner bei der Hauptversammlung in Frankfurt.
S&P bestätigt Bayer-Ratings mit "BBB/A-2"
S&P hat die Ratings für den Chemie- und Pharmakonzern Bayer mit "BBB/A-2" bestätigt. Der Ausblick sei stabil, teilte S&P Global Ratings mit. Die Bestätigung spiegele die Einschätzung wider, dass Bayer trotz steigender Prozessrisiken im Zusammenhang mit Glyphosat in den USA und dem Kosteneffizienzprogramms im Umfang von 2,4 Milliarden Euro einen freien operativen Cashflow von 3,5 bis 4,5 Milliarden Euro jährlich erzielen wird.
Neuer Daimler-Chef Källenius schwört Mitarbeiter auf neuen Kurs ein
An seinem ersten offiziellen Arbeitstag als neuer Daimler-Chef hat Ola Källenius seine Mitarbeiter auf den neuen Kurs des Autobauers eingeschworen. In einer Audiobotschaft an die Belegschaft betonte er "die gemeinsame Aufgabe von uns allen: der Wandel unseres Unternehmens". Das Daimler-Geschäft solle noch nachhaltiger werden und dabei weiterhin profitabel bleiben, fuhr der Schwede fort. Källenius hatte mit Abschluss der Daimler-Hauptversammlung am Mittwoch das Zepter von Dieter Zetsche übernommen. Der 49-Jährige soll nach der 13 Jahre dauernden Ära Zetsche den Neuanfang symbolisieren - mit Umweltschutz und Stromantrieb statt Dieselmotoren.
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May 23, 2019 12:23 ET (16:23 GMT)
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