
Bayer-Chef Werner Baumann sorgte auf der am 26. April 2019 abgehaltenen Hauptversammlung des Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzerns für ein Novum am deutschen Aktienmarkt. Erstmals wurde ein amtierender Chef eines DAX-Konzerns von den Anteilseignern nicht entlastet. Lediglich 44,5 Prozent des anwesenden Grundkapitals stimmten für die Entlastung. Ein Jahr zuvor lag der Zustimmungswert noch bei 97 Prozent. Im Fall von großen DAX-Unternehmen sind Werte von über 90 Prozent üblich. Auslöser für die Sensation waren die negativen Folgen der Monsanto-Übernahme.
Knapp 66 Mrd. US-Dollar hat Bayer (WKN: BAY001 / ISIN: DE000BAY0017) für den US-Saatguthersteller auf den Tisch gelegt. Inzwischen fragen sich jedoch immer mehr Marktteilnehmer, ob das Unternehmen damit nicht einen kolossalen Fehler begangen hat. Inzwischen liegt der Börsenwert Bayers sogar unter der für Monsanto gezahlten Summe. Die Bewertung geriet in den vergangenen Monaten gehörig unter Druck. Derzeit scheint auch kein Boden in Sicht zu sein. Unter anderem, weil der Konzern zuletzt einige Niederlagen vor den US-Gerichten einstecken musste.
Am 13. Mai teilte Bayer mit, dass in einem Prozess vor dem Superior Court des Bundesstaates Kalifornien für den Bezirk Alameda gegen Monsanto die Jury ein Urteil zugunsten der Kläger gefällt hatte. In diesem konkreten Fall wurden Bayer und Monsanto in erster Instanz zu einer Strafzahlung von mehr als 2 Mrd. US-Dollar an ein krebskrankes Ehepaar verurteilt. Darüber hinaus sind in den USA inzwischen mehr als 13.000 Klagen in Zusammenhang mit dem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat anhängig.
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