Die Deutsche Bahn registriert im Verkaufsprozess für ihre international tätige Tochter Arriva ein reges Interesse potenzieller Investoren. "Der Verkaufsprozess ist gut gestartet und es gibt viele Interessenten", erklärte DB-Finanzvorstand Alexander Doll zum Ablauf der Frist für Interessensbekundungen am Freitag in Frankfurt. Einzelheiten zu Zahl und Hintergrund der möglichen Investoren wollte er nicht nennen. Daneben verfolgt die Bahn auch weiterhin die Möglichkeit eines Börsengangs. "Alternativ zum Komplettverkauf könnte zunächst ein Minderheitsanteil an der Börse platziert werden - mit der Aussicht, dass die Bahn ihre Anteile später komplett abgibt", sagte Doll.
Die profitable Arriva betreibt Busse und Regionalzüge in 14 europäischen Ländern, der Verkauf soll Milliarden für dringend benötigte Investitionen in das deutsche Bahnsystem bringen. Es geht um ein Volumen von fast fünf Milliarden Euro in den nächsten fünf Jahren. Vier Milliarden Euro davon sind noch nicht finanziert.
Mit konkreten Angeboten für die Tochterfirma rechnet die Bahn erst nach der Sommerpause. Dann werde man sehen, ob ein oder mehrere Investoren bereit seien, Arriva zu annehmbaren Bedingungen zu kaufen, erklärte der Finanzchef. Derzeit wird ein umfangreicher Datenaustausch mit den Kaufinteressenten vorbereitet.
Die Bahn hatte Arriva 2010 gekauft, der jährliche Umsatz wuchs seitdem unter anderem durch Zukäufe von 3,1 Milliarden auf 5,4 Milliarden Euro. Gut 60 Prozent davon erwirtschaftet das Unternehmen in Großbritannien, wo es auch seinen Sitz hat./ceb/DP/mis
AXC0159 2019-05-24/14:52