Nach der Rücktrittsankündigung der britischen Premierministerin Theresa May ist das Rennen um ihre Nachfolge voll im Gang. May hatte am Freitag in einer emotionalen Rede in London angekündigt, dass sie ihr Amt als konservative Parteichefin am 7. Juni abgeben wird. Bis Ende Juli soll ein Nachfolger bestimmt werden, dann will sie auch die Regierungsgeschäfte abgeben. Als Favorit unter den Bewerbern gilt der frühere Außenminister Boris Johnson. Er brachte sich umgehend in Stellung und drohte mit einem EU-Austritt ohne Abkommen.
Großbritannien soll bis zum 31. Oktober aus der Staatengemeinschaft ausscheiden. Das von May mit Brüssel ausgehandelte Austrittsabkommen wurde aber vom Parlament bisher drei Mal abgelehnt. Eine Lösung ist nicht in Sicht. Bleibt es dabei, droht ein abruptes Ende der Mitgliedschaft mit möglicherweise dramatischen Folgen für die Wirtschaft und andere Lebensbereiche. Trotz des Gepolters gilt Johnson aber als Pragmatiker, der einen ungeordneten Brexit nicht unbedingt anstrebt. Dafür spricht auch, dass sich die Arbeitsministerin und leidenschaftliche No-Deal-Gegnerin Amber Rudd eine Zusammenarbeit mit ihm vorstellen kann./DP/zb
AXC0011 2019-05-25/10:43