EU-Ratspräsident Donald Tusk geht bei der Europawahl nicht von einem grundlegenden Erstarken antieuropäischer Kräfte im EU-Parlament aus. "Es wird viele neue Gesichter geben. Aber wenn es um dieses grundlegende Verhältnis geht zwischen antieuropäischen Politikern und proeuropäischen Politikern, wird es mehr oder weniger so aussehen wie in den letzten fünf und zehn Jahren", sagte der frühere polnische Regierungschef (2007-2014) nach Angaben der Agentur PAP am Sonntag bei der Stimmabgabe in seinem Wohnort Sopot in Nordpolen.
Eurpa stehe vor einer Herausforderung, aber er mache sich um das europäische Projekt als solches keine Sorge. "Wenn es um die proeuropäische Haltung im Europaparlament geht, wird es nicht an Säbeln fehlen, Europa als Ganzes zu verteidigen", sagte Tusk.
Die Sorge um Europa treibe seinem Eindruck nach mehr Polen als bei vergangenen Wahlen an die Urnen. Der Brexit und antieuropäische Trends in einigen Staaten hätten die Menschen besorgt und sie wollten Europa verteidigen, sagte Tusk. Bei der Europawahl 2014 lag die Wahlbeteiligung in Polen bei knapp 23,3 Prozent.
Umfragen zufolge führt die nationalkonservative Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit PiS, dicht gefolgt vom oppositionellen pro-europäischen Parteienbündnis Europäische Koalition, dessen größte Kraft die liberalkonservative Oppositionspartei Bürgerplattform PO ist, Tusks politische Heimat./nat/DP/fba
AXC0037 2019-05-26/14:49