Bielefeld (ots) - Auf einmal sind wieder alle so furchtbar aufgeregt. Die Kippa zu tragen ist gefährlich, ja. Auch eine Kette mit einem Davidstern-Anhänger bringt einem manchen scheelen Blick ein. Und T-Shirts mit proisraelischen Aufdrucken führen zu antisemitischen Beschimpfungen. Das ist die traurige Realität - nicht nur in Deutschland und nicht erst seit 2015. Antisemitismus ist wieder salonfähig. Bei Parteien, im Internet, unter Jugendlichen, von denen fast die Hälfte nicht mal mit dem Wort Auschwitz etwas anzufangen weiß und damit die Aussagen jener konterkariert, die eine übermäßige Befassung mit dem Thema in deutschen Schulen beklagen, bei Alten und Linken wie Rechten. Antisemitismus zu erkennen bleibt auch 74 Jahre nach Ende der Shoah eine deutsche Schwäche. Erst am 17. Mai 2019 entzog der Bundestag der mindestens israelfeindlichen BDS-Bewegung jegliche Unterstützung. Endlich.
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