Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
KOMMISSIONSPRÄSIDENT - Der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger hat sich dafür ausgesprochen, den EVP-Spitzenkandidaten Manfred Weber notfalls gegen den Willen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron als neuen Kommissionspräsidenten durchzusetzen. Macron habe "kein Vetorecht", sagte Oettinger den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Ich erinnere daran, dass sich beim letzten Mal der britische Premierminister David Cameron und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban gegen Juncker ausgesprochen haben - und trotzdem wurde Juncker Kommissionspräsident." Zwar wäre es sinnvoll, "die allererste Reihe Europas" gemeinsam mit Frankreich auszuwählen. Doch gelte hierbei "keine Einstimmigkeit". (Funke Mediengruppe)
STROMTRASSEN - Im Streit um neue Stromtrassen im Dreiländereck Bayern, Hessen, Thüringen zeichnet sich eine Lösung ab. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung hat das Bundeswirtschaftsministerium dafür einen Kompromissvorschlag vorgelegt, der Hessen und Thüringen entlasten würde. In Bayern sollen im Gegenzug vermehrt Leitungen als Erdkabel verlegt werden. Dies könne "in den betroffenen Regionen zu einer deutlichen Entlastung führen", heißt es in einem internen Papier des Ministeriums. (SZ S. 19)
NACHHALTIGKEIT - Unternehmen werden von Investoren zunehmend danach bewertet, ob sie die Umwelt oder die Gesellschaft schädigen. Viele Vermögensverwalter wollen nachhaltig investieren, aber die Kriterien für entsprechende Investmentfonds oder Unternehmen sind unklar. Immer mehr Großanleger fordern deshalb Regeln für die Definition von nachhaltigen Geldanlagen. "Wenn wir ein nachhaltiges Ökosystem fördern wollen, brauchen wir weltweit auf allen Ebenen Regulierungen - das ist entscheidend", sagt Didier Rabattu, Aktienchef des Vermögensverwalters Lombard Odier Investment Managers. Ähnlich denkt Karsten Güttler von der Großbank UBS: "Ein großer Hemmschuh sind fehlende Standards zur Definition von Nachhaltigkeit." Ein EU-Aktionsplan könnte künftig solche Kriterien liefern. In einem Positionspapier warnen CDU und CSU jedoch auch vor einer "Politisierung der Finanzmärkte". Zudem hapert es an der Transparenz der Unternehmen. Viele der neuerdings verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichte enthalten "leider oft nur Worthülsen", wie Henryk Deter, Vorstand der Beratungsfirma Cometis, feststellt. (Handelsblatt S. 30)
DIGITALISIERUNG - Die Digitalisierung der Verwaltung kommt nicht voran. Die Koalition hat sich das Ziel gesteckt, bis 2022 alle Verwaltungsdienstleistungen digital anzubieten. Der Chef des Normenkontrollrats, Johannes Ludewig, sieht dabei kaum Fortschritte: Man stehe noch am Anfang, sagt er und kritisiert insbesondere den Freistaat Bayern. Der Umbruch erfordere ein Umdenken. (Handelsblatt S. 8)
BILD - Österreichs Bundeskanzler hat kurz nach dem Wahlsieg seiner Partei SPÖ und FPÖ vorgeworfen, zusammen zu arbeiten. Kurz sagte der Bild-Zeitung: "Es gibt eine neue erstaunliche Koalition, die sich in Österreich gebildet hat: Herbert Kickl zusammen mit Pamela Rendi-Wagner. Beide Parteien eint das Ziel, dass sie mich als Kanzler loswerden wollen. Dabei sagen die Bürger klar, dass sie das eben nicht wollen, weil es im September ja ohnehin Neuwahlen gibt." Auf die Frage, ob er wegen des Misstrauensvotum nervös sei, sagte Kurz Bild: "Nein, denn ich weiß: Auch wenn die FPÖ und SPÖ mir morgen im Parlament gehen mich stimmen: am Ende entscheidet das Volk bei der Wahl im September. (Bild-Zeitung)
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May 27, 2019 00:22 ET (04:22 GMT)
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