FRANKFURT (Dow Jones)--Um Investitionen in das deutsche Glasfasernetz zu befördern, will die Bundesnetzagentur die Regulierung der letzten Meile "auf das absolut erforderliche Mindestmaß" beschränken. "Wenn der diskriminierungsfreie Zugang von Wettbewerbern gewährleistet ist, können wir uns auf eine Regulierung 'light' beschränken", erklärte der Bundesnetzagentur-Präsident Jochen Homann.
Die Behörde legte am Montag ihren Entwurf für die Marktuntersuchung zur sogenannten letzten Meile vor. Damit handelt es sich um den Netzabschnitt zum Endkunden. Die Marktteilnehmer können sich dazu bis zum 1. Juli äußern.
Die strenge Regulierung des Telekom-Kupfernetzes müsse nicht auf die neuen Glasfasernetze übertragen werden, erklärte die Behörde. Beim Kupfernetz hatte sie zum Beispiel festgelegt, wie viel die Telekom ihren Wettbewerbern für die Nutzung ihrer Leitung berechnen darf.
Die Glasfasernetze müssten vorab nicht so detailliert reguliert werden, so die Netzagentur. So könnten die Potenziale "privatwirtschaftlicher Investitionen ausgeschöpft werden". Die Behörde folgt damit auch den Wünschen befragter Unternehmen und Verbände.
Der Deutschen Telekom attestiert die Netzagentur nach wie vor eine beträchtliche Marktmacht. Daran ändere auch die verbesserte Position der Kabelnetzbetreiber im Endkundmarkt nichts. Das gilt auch, wenn die Fusion von Vodafone und Unitymedia in Brüssel genehmigt wird. Derzeit liegen nur etwa zwei Drittel der deutschen Haushalte in Gebieten, die von Kabelnetzen abgedeckt werden.
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May 27, 2019 08:04 ET (12:04 GMT)
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