(neu: Stellungnahme Betriebsratsvorsitzender)
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Beim Energiekonzern Uniper
Auch Arbeitnehmervertreter kritisierten Fortum. Der Konzernbetriebsratschef Harald Seegatz sagte: "Fortum muss endlich die Frage beantworten, wie es mit Uniper weitergehen soll." Bei Uniper hätten alle verstanden "dass wir nach vorne schauen sollen. Deshalb braucht es jetzt klare, unmissverständliche und bestenfalls schriftliche Zusagen". Denn die Gefahr einer Zerschlagung des Konzerns sei nicht vom Tisch, warnte Seegatz, der auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ist.
Auch von der Gewerkschaft Verdi kam Kritik. "Wir sind sehr verärgert über das Vorgehen von Fortum", sagte -Bundesvorstandsmitglied Andreas Scheidt. "Bis heute hat Fortum nicht klar gesagt, was es mit Uniper vorhat. Das verunsichert die Mitarbeiter." Uniper hat insgesamt knapp 12 000 Mitarbeiter, davon etwa 4600 in Deutschland.
Fortum hatte bei der Uniper-Hauptversammlung in der vergangenen
Woche dafür gesorgt, dass die Entlastung des Uniper-Vorstands durch
die Aktionäre zum zweiten Mal verschoben wurde. Darauf hatten die
Vorstandsmitglieder Eckhardt Rümmler und Keith Martin am Sonntag
angekündigt, Uniper zu 30. November zu verlassen. Der erkrankte
Vorstandschef Klaus Schäfer und Finanzvorstand Christopher Delbrück
geben ihre Posten nach Streit mit Fortum bereits am Ende dieses
Monats ab. Neuer Vorstandschef wird dann der frühere Thyssenkrupp
Der aus dem Eon-Konzern
Die Finnen haben ihren Anteil an Uniper mittlerweile auf 49,99 Prozent erhöht. Weiter aufstocken können sie derzeit nicht, weil die russische Anti-Monopolbehörde dies blockiert. Fortum hat den Uniper-Vorstand im Verdacht, hinter der Anordnung aus Russland zu stecken. Der hat die Vorwürfe stets entschieden zurückgewiesen. Uniper betreibt in Russland mehrere Kraftwerke. Zu einem gehört eine als strategisch wichtig eingestufte Anlage zur Trinkwasseraufbereitung.
Fortum-Chef Pekka Ludmark betonte seine Bereitschaft zum Dialog. Die Verschiebung der Entlastung des Vorstands sei "kein Zeichen von Misstrauen gegenüber dem Management insgesamt", heißt es in einer Erklärung zum Rückzug von Rümmler und Martin. Es gehe Fortum um die "mangelnde Transparenz des Führungsverhaltens während und nach unserem öffentlichen Übernahmeangebot" für Uniper./DP/stw
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