
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Wirtschaftsstimmung im Euroraum steigt im Mai wider Erwarten
Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Mai spürbar aufgehellt, während Ökonomen im Mittel eine weitere Eintrübung erwartet hatten. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung stieg auf 105,1 Punkte von revidiert 103,9 (zuvor: 104,0) im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 103,8 Zähler gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator kletterte auf 103,8 Punkte von 103,6 im Vormonat.
Eurozone-Geschäftsklima sinkt im Mai
Das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich im Mai im Vergleich zum Vormonat eingetrübt. Wie die Europäische Kommission berichtete, fiel der entsprechende Index auf plus 0,30 Punkte von plus 0,42 im April. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von plus 0,40 Zähler erwartet.
EZB: Kreditvergabe an Unternehmen beschleunigt sich im April
Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum hat sich im März beschleunigt. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg die Buchkreditvergabe an nicht-finanzielle Unternehmen mit einer Jahresrate von 3,9 (Vormonat: 3,6) Prozent. Das Volumen der an private Haushalte ausgereichten Kredite wuchs mit einer Jahresrate von 3,4 (3,3) Prozent, worunter die Kredite für den Hauskauf mit einer Jahresrate von 3,5 (3,5) Prozent zunahmen und die Konsumentenkredite um 5,8 (6,0) Prozent.
KfW überrascht von Euroraum-Kreditdynamik
Die KfW ist überrascht vom stärkeren Anstieg der Unternehmenskreditvergabe im Euroraum. "Die merkliche Beschleunigung der Kreditdynamik im April kommt angesichts der schwachen Auftragslage und hoher Unsicherheit überraschend, denn das sind starke Belastungsfaktoren für die Investitionsbereitschaft der Unternehmen", schreibt Stephanie Schoenwald, Kreditmarktexpertin bei KfW Research, in einem Kommentar.
Banken fragen 1,207 Milliarden Euro mehr EZB-Liquidität nach
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft deutlich zugenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 6,128 Milliarden Euro nach 4,921 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 0 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 34 (Vorwoche: 30) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 1,207 Milliarden Euro mehr EZB-Liquidität.
DIHK senkt Konjunkturprognose und sieht Wirtschaft unter Druck
Das schwache Auslandsgeschäft drückt die Stimmung der deutschen Wirtschaft und deutet auf ein schwächeres Wirtschaftswachstum hin. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) senkt daher seine Konjunkturprognose für dieses Jahr auf nur noch 0,6 Prozent, nachdem zu Jahresbeginn noch 0,9 Prozent Wachstum prognostiziert worden waren. Für die Prognose wurden mehr als 25.000 deutsche Unternehmen befragt.
BA-X-Stellenindex sinkt auf hohem Niveau erneut
Die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland ist im Mai erneut langsamer gewachsen, befindet sich aber nach wie vor auf einem hohen Niveau. Der von der Bundesagentur für Arbeit (BA) erhobene Stellenindex sank auf 248 (April: 251) Punkte und lag damit auch um 6 Punkte unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Merkel will "bessere Antworten" auf Klimaschutzsorgen geben
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) führt den Erfolg der Grünen bei den Europawahlen auf das kontrovers diskutierte Thema Klimawandel zurück. Die Lehre aus dem guten Abschneiden der Umweltpartei sei, dass man "bessere Antworten" auf die Themen geben müsse, die die Menschen im Augenblick besonders bewegten, erklärte Merkel in einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender CNN. Es war ihre erste öffentliche Reaktion zu den Wahlen.
CDU-Wirtschaftsrat sieht nur noch wenig Vertrauen in große Koalition
Die Mitglieder des Wirtschaftsrates der CDU haben der großen Koalition ein schlechteres Zeugnis ausgestellt als noch vor einem Jahr. Laut einer Umfrage bestehe "nur noch wenig Vertrauen in die große Koalition", teilte der CDU-nahe Unternehmerverband mit. Der deutlichste Vertrauensverlust sei in der Digitalisierungs- und in der Energiepolitik zu verzeichnen: Auf beiden Feldern zeigten sich nur 11 Prozent zufrieden mit den Ergebnissen der Regierungskoalition - ein Minus von 10 Prozentpunkten in der Digitalisierungs- und von 8 Punkten in der Energiepolitik.
SPD-Politiker fordern inhaltliche Aufarbeitung der Wahlschlappe
Führende Sozialdemokraten haben davor gewarnt, dass mit der vorgezogenen Wahl zum Vorsitz der Bundestagsfraktion die Probleme der SPD aus der Welt geschaffen werden könnten. Zwar sei es richtig, dass SPD-Chefin Andrea Nahles nach den enttäuschenden Europawahlen und Bremer Bürgerschaftswahl sich vorzeitig zur Neuwahl als Fraktionschefin stelle. "Es hat mich allerdings auch ein bisschen überrascht, dass jetzt eine Personaldebatte alles andere überlagert", sagte die SPD-Linke und Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis im Deutschlandfunk. "Ich glaube, wir brauchen eine inhaltliche Debatte."
SPD trifft sich Mittwochnachmittag zur Sonderfraktionssitzung
Die SPD-Fraktion wird sich am Mittwoch zu einer Sondersitzung treffen, um die auf nächste Woche vorgezogene Wahl zum Fraktionsvorsitz vorzubereiten. Das bestätigte eine Sprecherin der SPD-Fraktion. Bei dem Treffen um 15.00 Uhr werde über Konsequenzen aus den historisch schlechten Ergebnissen bei den Europawahlen und der Bremer Bürgerschaftswahl gesprochen.
Oettinger erwartet Verzögerung bei neuer EU-Kommission
Der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger hat Zweifel, dass die neue EU-Kommission ihren Dienst fristgerecht am 1. November antreten kann. "Es kann sehr gut sein, dass die neue Kommission am 1. November noch nicht steht und dass die alte deshalb länger im Amt bleibt", sagte Oettinger im Interview mit dem Handelsblatt. Es könne passieren, dass sich "die EVP und die Sozialisten im Parlament gegenseitig blockieren und so den ganzen Nominierungsprozess verzögern", warnte Oettinger.
Mehrheit der EU-Fraktionen will Spitzenkandidaten als Juncker-Nachfolger
Fast alle Parteien im Europaparlament haben die Forderung bekräftigt, dass einer der Spitzenkandidaten bei der EU-Wahl Nachfolger von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker werden sollte. "Eine Mehrheit der Fraktionen" sei für dieses Vorgehen, sagte Parlamentspräsident Antonio Tajani nach einem Treffen mit den Fraktionsvorsitzenden. Die Liberalen im EU-Parlament, zu denen auch die Partei von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gehört, lehnten das Konzept aber weiter ab, wie ihr Fraktionschef Guy Verhofstadt mitteilte.
Salvini rechnet mit hoher EU-Strafe wegen italienischen Haushaltsdefizits
Wegen des hohen italienischen Haushaltsdefizits rechnet Italiens Innenminister Matteo Salvini mit einer Milliardenstrafe der EU gegen sein Land. "Zu einem Zeitpunkt, da die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen in manchen Regionen 50 Prozent erreicht, verlangt jemand in Brüssel aufgrund der alten Regeln 3 Milliarden Euro", sagte Salvini in einem Radiointerview.
Britischer Außenminister: Harter Brexit wäre "politischer Selbstmord" für Tories
Ein Brexit ohne Austrittsabkommen mit der EU wäre nach Worten des britischen Außenministers Jeremy Hunt "politischer Selbstmord" für die konservativen Tories. Der Versuch, Großbritannien ohne Abkommen aus der EU austreten zu lassen, würde zu Neuwahlen führen, bei denen den Konservativen die "Vernichtung" drohe, schrieb Hunt im Daily Telegraph. Hunt ist einer von bislang zehn Kandidaten für die Nachfolge von Tory-Parteichefin und Premierministerin Theresa May.
Maduro sagt "guten Willen" bei Gesprächen mit Opposition in Norwegen zu
Venezuelas Staatschef Nicolas Maduro geht nach eigenen Worten mit "gutem Willen" an neue Gespräche in Norwegen zur Lösung des Konflikts in seinem Land heran. "Wir werden unseren allerbesten guten Willen zeigen, um eine friedliche, demokratische Lösung zur Überwindung von Venezuelas Konflikt zu finden", sagte Maduro in einer Fernsehansprache.
+++ Konjunkturdaten +++
Belgien Mai Verbraucherpreise +1,9% (Apr: +2,1%) gg Vorjahr
Schweden Apr Handelsbilanz Überschuss 1,4 Mrd SEK
Schweden Apr Exporte 128,0 Mrd SEK
Schweden Apr Importe 126,6 Mrd SEK
Schweden Mai Verbrauchervertrauen 91,0 (Apr: 95,8)
Schweden Mai Verbrauchervertrauen PROGNOSE: 95,1
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
May 28, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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