Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Der weltweite Umsatz mit Mikrochips ist im ersten Quartal laut einer Erhebung von IHS Markit mit 101,2 Milliarden Dollar fast 13 Prozent niedriger ausgefallen als vor Jahresfrist. Der Rückgang sei der stärkste seit dem zweiten Quartal 2009 gewesen - damals inmitten der Finanzkrise. Für den aktuellen Rückgang macht IHS vor allem Preisrückgänge für Speicherchips verantwortlich.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future n.def. n.def. Nikkei-225 20.986,24 -1,29% Hang-Seng-Index 27.322,37 -0,25% Kospi 2.044,53 -0,21% Shanghai-Composite 2.910,50 +0,02% S&P/ASX 200 6.435,70 -0,76%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Überwiegend leichter - Im Handel wird auf die Talfahrt der Wall Street verwiesen, die vor allem in der zweiten Sitzungshälfte deutlich Fahrt aufgenommen hatte. Allerdings kommen die eigentlichen Impulse vom Rentenmarkt. Denn dort steigen die Notierungen weltweit und schicken die Renditen gen Süden. Händler sprechen von Rezessionsängsten und großer Verunsicherung. Die Aussagen von US-Präsident Donald Trump, wonach die Voraussetzungen für ein Handelsabkommen mit China derzeit nicht gegeben seien, hallen noch nach. Die japanischen Anleiherenditen rutschen tiefer ins Minus. Die Staatsanleihen in Neuseeland rentieren auf dem niedrigsten Niveau überhaupt und in Australien sinken die Renditen unter wichtige Marken. Analysten in Asien rechnen mit einem neuen Strom an frischem Kapital in den asiatischen Rentenmarkt. Vor diesem Hintergrund sind risikoreiche Anlagen wie Aktien nicht gefragt. Im Handelsstreit zwischen den USA und China bleibt den Asiaten ein weiterer im Raum stehender Vorwurf erspart: Die USA bezichtigen China nicht der Wechselkursmanipulation. "Bis zu einem gewissen Grad war die Nicht-Nennung Chinas als Währungsmanipulator erwartet worden, bietet aber eine gewisse Erleichterung für diejenigen, die die Sackgasse des amerikanischen und chinesischen Handels beobachten", sagt IG-Marktanalystin Jingyi Pan.
US-NACHBÖRSE
Mit dem Geschäftsausweis von Workday hat ein bekanntes Unternehmen am Dienstagabend den nachbörslichen US-Aktienhandel dominiert. Der Software-Konzern mit Schwerpunkt Arbeitsorganisation lieferte auf bereinigter Basis besser als erwartet ausgefallene Gewinnkennziffern ab, auch der Umsatz schlug die Marktprognosen. Workday erhöhte die eigenen Schätzungen zu den Abonnement-Einnahmen. Gleichwohl verbuchte der Cloud-Spezialist einen Verlust. Im nachbörslichen Webhandel der Nasdaq sank der Kurs um 0,5 Prozent auf 211,76 US-Dollar. Gegen den schwachen Gesamtmarkt waren die Titel allerdings im regulären Handel vor dem Zahlenausweis gestiegen. Sinkende Gewinne und steigende Erlöse bescherten der Aktie von Charlotte's Web Holdings einen Aufschlag von 14,87 Dollar. Der Hersteller von Cannabis-Produkten bestätigte seine Jahresprognose. Inovio Pharmaceuticals brachen um 16,6 Prozent auf 2,62 Dollar ein. Der Pharmaentwickler hatte mitgeteilt, dass der Kooperationspartner Astrazeneca sein Engagement zurückfährt.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.347,77 -0,93 -237,92 8,66 S&P-500 2.802,39 -0,84 -23,67 11,79 Nasdaq-Comp. 7.607,35 -0,39 -29,66 14,65 Nasdaq-100 7.278,38 -0,31 -22,59 14,98 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1.421 Mio 631 Mio Gewinner 1.045 1.983 Verlierer 1.918 953 Unverändert 86 95
Leichter - Nach einem freundlichen Start nach dem Feiertagswochenende schlug anfängliche Kauflaune in Verkäufe um. Laut Marktbeobachtern gewann das Dauerbelastungsthema Handelsstreit wieder die Oberhand. US-Präsident Donald Trump hatte zum Ende seines Japan-Besuchs gesagt, er sei im Handelsstreit mit China noch nicht bereit zu einer Einigung. Dazu brachte er eine nochmalige und beträchtliche Erhöhung der Zölle auf chinesische Waren ins Spiel. Daneben verunsicherten Sorgen vor einer neuen neuerlich drohenden Schuldenkrise in Europa wegen des Finanzgebarens der populistischen Regierung in Italien. Viele Anleger suchten ihr Heil in sicheren Häfen, allen voran Anleihen und am Devisenmarkt in Yen und Dollar. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sank um knapp 6 Basispunkte auf 2,26 Prozent. Am Aktienmarkt galt viel Interesse der 21 Milliarden Dollar schweren Fusion der beiden Bezahldienstleister Global Payments und Total System Services. Global Payments sanken dennoch zunächst um 3,0 Prozent, während Total System Services um 4,8 Prozent zulegten. Der Kurs des Konkurrenten Paypal kletterte um 1,6 Prozent. Nach der Vorstellung einer neuen Chip-Serie in Taiwan stiegen AMD um 9,8 Prozent. Der Kurs des Konkurrenten Intel fiel dagegen um über 2 Prozent zurück. Fiat Chrysler vollzogen den Kurssprung nach, den die Aktie bereits am Montag in Europa verzeichnete ob eines möglichen Zusammengehens mit Renault. Fiat Chrysler gewannen 7,2 Prozent.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,12 -4,2 2,16 91,4 5 Jahre 2,07 -4,9 2,12 14,6 10 Jahre 2,26 -5,9 2,32 -18,1 30 Jahre 2,71 -4,2 2,75 -35,9
Viele Anleger suchten angesichts der ungünstigen Meldungslage ihr Heil in sicheren Häfen wie den Anleihen. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sank um knapp 6 Basispunkte auf 2,26 Prozent.
DEVISEN
EUR/USD 1,1168 +0,0% 1,1166 1,2210 -2,6% EUR/JPY 122,08 -0,0% 122,10 130,86 -2,9% EUR/GBP 0,8819 -0,0% 0,8821 0,8794 -2,0% GBP/USD 1,2663 +0,0% 1,2658 1,3884 -0,6% USD/JPY 109,30 -0,1% 109,37 107,17 -0,4% USD/KRW 1193,76 +0,5% 1188,09 1083,17 +7,1% USD/CNY 6,9112 +0,0% 6,9102 6,3310 +0,5% USD/CNH 6,9281 +0,1% 6,9221 6,3272 +0,8% USD/HKD 7,8494 +0,0% 7,8491 7,8295 +0,2% AUD/USD 0,6930 +0,1% 0,6925 0,7806 -1,6% NZD/USD 0,6545 +0,0% 0,6544 0,7235 -2,5%
Der als Fluchtwährung in Krisenzeiten traditionell gesuchte Yen zog etwas an, gab aber im Späthandel einen Teil der Gewinne wieder ab. Der Euro gab zum Dollar dagegen nach, wobei der Dollar auch gegenüber anderen Währungen Stärke zeigte. Er profitierte ebenfalls von seinem Ruf als sicherer Hafen. Der Dollar-Index, der Wert des Dollar gegenüber einem Korb von Währungen, legte um 0,3 Prozent zu.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD Brent/ICE 69,67 70,11 -0,6% -0,44 +26,6%
Am Ölmarkt tat sich unter dem Strich wenig, die Sorten Brent und WTI tendierten uneinheitlich seitwärts. Dass die US-Sanktionen gegen Iran Wirkung zeigen, weil sich einen Monat nach deren Inkrafttreten nach Angaben Irans fast alle bisherigen Abnehmer von dem Land abgewandt haben, trieb die Preise nicht an; schon eher - zumindest den WTI-Preis -, dass die Zahl der aktiven US-Ölförderstellen zuletzt auf den niedrigsten Stand seit März 2018 gesunken ist.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.281,14 1.279,50 +0,1% +1,64 -0,1% Silber (Spot) 14,39 14,36 +0,3% +0,04 -7,1% Platin (Spot) 799,30 800,00 -0,1% -0,70 +0,4%
Das in Dollar gehandelte Gold verbilligte sich, gebremst vom festeren Dollar. Die Feinunze büßte knapp 6 auf 1.279 Dollar ein.
MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 20.00 UHR
ENERGIZER
Varta übernimmt das Geschäft für Haushaltsgeräte-Batterien der Marke Varta vom US-Konzern Energizer. Für netto rund 100 Millionen Euro kaufe das im SDAX notierte Unternehmen eigenen Angaben zufolge den Bereich mit einem großen Produktionsstandort im baden-württembergischen Dischingen. Mit dem Deal werden die weltweiten Varta-Markenrechte für Geräte- und Mikrobatterien sowie Energiespeichersysteme wieder unter dem Dach des traditionsreichen deutschen Batterieherstellers vereint.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/raz
(END) Dow Jones Newswires
May 29, 2019 01:46 ET (05:46 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.