Die Bundesbank dringt auf mehr europäische Zusammenarbeit bei modernen Systemen zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs. Bei Instrumenten wie Echtzeitzahlungen ("Instant Payments") müsse es "auch darum gehen, einer Fragmentierung des Zahlungsverkehrs in Europa entgegenzuwirken", sagte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann am Mittwoch in Frankfurt zur Eröffnung einer Tagung zum Thema Zahlungsverkehr.
Die Euro-Notenbanken hatten im November einen Service eingerichtet, mit dem sich europaweit besonders schnelle elektronische Zahlungen abwickeln lassen ("Target Instant Payment Settlement"/TIPS). Dabei wird Geld auch über Landesgrenzen hinweg in maximal zehn Sekunden beim Empfänger gutgeschrieben.
"Bisher nutzen Banken Instant Payments eher verhalten. Das entspricht zwar der Erfahrung, dass solche Systeme Zeit brauchen, um sich durchzusetzen. Wünschenswert wäre jedoch, schneller die kritische Masse bei Instant Payments zu erreichen", sagte Weidmann. "Auf mittlere Sicht dürften Systeme für Echtzeitzahlungen innerhalb Europas zum Standard werden. Potenzial sehe ich auch, wenn über Europa hinaus Brücken zu anderen internationalen Systemen geschlagen werden. Denn gerade diese Zahlungen sind noch vergleichsweise langsam und teuer."/ben/DP/jha
AXC0085 2019-05-29/09:27