FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt musste am Mittwoch herbe Verluste hinnehmen. "Die Eskalationsspirale ist in vollem Gang", sagte Thomas Altmann von QC Partners mit Blick auf den Handelskrieg zwischen den USA und China. "Wenn China den USA den Zugang zu den Seltenen Erden abriegelt, stehen die USA vor ernsten Problemen", kommentierte er entsprechende Drohungen. Der DAX verlor 1,6 Prozent auf 11.838 Punkte und schloss damit nur knapp über dem Tagestief bei 11.829.
In den USA werden immer mehr Zinssenkungen eingepreist
Auch für Europa wäre eine Beschränkung der Exporte der Seltenen Erden keine gute Nachricht, da es auf dem alten Kontinent kaum nennenswerte Vorkommen davon gibt. Zugleich nehmen die Wachstumssorgen zu. Gemessen an den aus den Futures-Preisen implizit abgeleiteten Erwartungen gehen die Investoren inzwischen laut LBBW mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 85 Prozent davon aus, dass bereits in diesem Jahr eine Senkung des US-Leitzinses erfolgt. Bis Mitte 2020 preisten die Märkte aktuell gar bereits zwei bis drei Zinssenkungen ein.
Unternehmensnachrichten waren rar. Im DAX waren Wirecard mit Abgaben von 6,8 Prozent Tagesverlierer. Deutsche Bank gaben um 2,4 Prozent nach. Mit 6,12 Euro hatten Deutsche Bank schon wieder ein neues Allzeittief markiert. Thyssenkrupp verloren 3,3 Prozent - Arcelormittal hatte mitgeteilt, die Stahl-Produktion in Europa stärker als bereits angekündigt zu kürzen. Das drückte auf das Sektorsentiment.
Prosieben gewannen 1,4 Prozent, nachdem sich Mediaset mit 9,6 Prozent beteiligt hatte. Knorr-Bremse stiegen gegen den Trend um 2,5 Prozent. Der Autozulieferer hat einen hohen Auftragseingang bekannt gegeben und den Ausblick angehoben. Rocket Internet gewannen 4,8 Prozent, das Internet-Unternehmen hat im ersten Quartal fast doppelt so viel verdient wie im gleichen Vorjahreszeitraum. Aroundtown stiegen nach Vorlage von Zahlen um 4,7 Prozent.
Varta kauft Batterie-Bereich zurück
Bei Varta wurde der Rückkauf des Haushaltsgerätebatterie-Geschäfts von Energizer positiv gewertet. Varta verspricht sich von dem Kauf einen stetigen Cashflow-Zufluss. Im Jahr 1986 war der Bereich abgespalten worden. Varta stiegen 0,3 Prozent. Hapag-Lloyd setzten die jüngste Erholung fort und schlossen 3,1 Prozent fester. Konkrete Gründe für den aktuellen Anstieg waren im Handel nicht bekannt.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 90,8 (Vortag: 121,3) Millionen Aktien im Wert von rund 3,71 (Vortag: 4,38) Milliarden Euro. Alle 30 DAX-Werte schlossen im Minus.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 11.837,81 -1,57% +12,11% DAX-Future 11.830,50 -1,61% +11,71% XDAX 11.834,70 -1,13% +11,85% MDAX 24.751,48 -1,72% +14,65% TecDAX 2.781,67 -3,17% +13,53% SDAX 10.885,38 -1,82% +14,47% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 168,05 16 ===
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May 29, 2019 11:47 ET (15:47 GMT)
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