DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In der Schweiz bleiben die Börsen wegen des Feiertages Christi Himmelfahrt geschlossen.
TAGESTHEMA
Axel Springer verhandelt mit der Beteiligungsgesellschaft Kohlberg Kravis Roberts (KKR) über einen möglichen Einstieg. Der Springer-Vorstand führe mit KKR sowie Friede Springer Verhandlungen über eine mögliche strategische Beteiligung von KKR, teilte das Unternehmen mit. Der Verhandlungsstand sehe vor, dass KKR - nach Vereinbarung eines Konsortiums mit Beteiligungsgesellschaften von Friede Springer und des Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner - ein öffentliches Angebot an die übrigen Aktionäre der Axel Springer SE unterbreiten werde. Friede Springer, die von ihr gehaltene Großaktionärin Axel Springer Gesellschaft für Publizistik GmbH & Co und Mathias Döpfner beabsichtigten nicht, Aktien an der Axel Springer SE im Rahmen der Transaktion zu veräußern. Mit der Sondierung der Transaktion verfolge der Vorstand seine Wachstumsstrategie zur langfristigen Steigerung des Unternehmenswertes, hieß es weiter. Ob es zu einem öffentlichen Angebot und einer Beteiligung von KKR an der Axel Springer SE und anschließenden gesellschaftsrechtlichen Strukturmaßnahmen kommen werde, sei derzeit offen.
DIVIDENDENABSCHLAG
Name Dividende Doccheck 0,40 EUR Eckert + Ziegler 1,20 EUR Edel 0,10 EUR Indus Holding 1,50 EUR IVU Traffic 0,12 EUR KSB St. 3,00 EUR KSB Vz. 3,80 EUR Kuka 0,30 EUR LEG Immobilien 3,53 EUR Leifheit 1,05 EUR Mainova 10,84 EUR Mediclin 0,05 EUR MLP 0,20 EUR Orbis 0,16 EUR QSC 0,03 EUR Stratec 0,82 EUR Wacker Neuson 1,10 EUR National Grid 0,3126 GBP
AUSBLICK KONJUNKTUR
- ES 09:00 HVPI und Verbraucherpreise Mai (vorläufig) HVPI PROGNOSE: +1,1% gg Vj zuvor: +1,6% gg Vj - US 14:30 BIP 1Q (2. Veröffentlichung) annualisiert PROGNOSE: +3,0% gg Vq 1. Veröff.: +3,2% gg Vq zuvor: +2,2% gg Vq BIP-Deflator PROGNOSE: +0,9% gg Vq 1. Veröff.: +0,9% gg Vq zuvor: +1,7% gg Vq 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 215.000 zuvor: 211.000 17:00 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 IT/Auktion 1,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2024 im Volumen von 2 bis 2,5 Mrd EUR Auktion 2,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Dezember 2025 im Volumen von 2 bis 2,5 Mrd EUR Auktion 3,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit August 2029 im Volumen von 2,25 bis 2,75 Mrd EUR Auktion zinsvariabler Anleihen mit Laufzeit Januar 2025 im Volumen von 0,5 bis 0,75 Mrd EUR
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.779,80 -0,01% Nikkei-225 20.907,03 -0,46% Shanghai-Composite 2.894,27 -0,70% Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 11.837,81 -1,57 DAX-Future 11.853,50 -0,93 XDAX 11.857,71 -0,94 MDAX 24.751,48 -1,72 TecDAX 2.781,67 -3,17 EuroStoxx50 3.297,81 -1,52 Stoxx50 3.058,85 -1,23 Dow-Jones 25.126,41 -0,87 S&P-500-Index 2.783,02 -0,69 Nasdaq-Comp. 7.547,31 -0,79 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 167,88 -1
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Nach dem deutlichen Minus am Vortag werden die Börsen in Europa an Christi Himmelfahrt zunächst ein paar Punkte im Plus erwartet. Die Nachrichtenlage an dem Feiertag, an dem an den Börsen in Europa, außer in der Schweiz, gehandelt wird, ist kaum verändert. Weiterhin ist der US-chinesische Handelskonflikt das entscheidende Pendel, das die Börse in die eine oder andere Richtung ausschlagen lässt. Der Konflikt laufe Gefahr, über einen "Point of no return" hinaus zu eskalieren, heißt es am Morgen von NN Investment Partners. Der Zollstreit gefährde das Ertragswachstum und die Gewinnmargen für die globalen Aktienmärkte. In der Folge hat NN Investment den IT-Sektor herabgestuft, da der Huawei-Boykott auf eine Konflikteskalation in dem Sektor hinweise.
Rückblick: Sehr schwach - Die neuerliche Eskalation im Handelsstreit USA-China drückte stark auf die Kurse. Dazu kamen als Belastungsfaktoren schwache deutsche Arbeitsmarktdaten und die Befürchtung, dass die italienische Haushaltspolitik zu einer neuen Schuldenkrise führen könnte. Gewinner der steigenden Risikoaversion waren erneut sichere Häfen der Staatsanleihen. Die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihen fiel auf minus 0,18 Prozent und machte damit nur denkbar knapp Halt vor dem bisherigen Rekordtief von 2016. Rohstoffaktien verloren im Schnitt 2,2 Prozent. Der Bankensektor litt zusätzlich wegen des Haushaltsstreits zwischen Rom und Brüssel und verlor 1,6 Prozent. Arcelormittal fielen um 4,2 Prozent, nachdem der Stahlkonzern mitgeteilt hatte, die Stahlproduktion in Europa stärker als bereits angekündigt zu kürzen. Im Gefolge verloren Thyssenkrupp 3,4 und Voestalpine 2,8 Prozent. Elekta zogen um 18,8 Prozent an nach guten Zahlen des schwedischen Medizintechnikunternehmens.
DAX/MDAX/TECDAX
Sehr schwach - Im DAX waren Wirecard nach dem zuletzt sehr guten Lauf mit minus 6,8 Prozent Tagesverlierer. Deutsche Bank gaben um 2,4 Prozent nach und markierten wieder ein neues Allzeittief. Prosieben gewannen 1,4 Prozent, gestützt davon, dass sich Mediaset mit 9,6 Prozent beteiligt hat. Knorr-Bremse stiegen um 2,5 Prozent. Der Autozulieferer hatte einen hohen Auftragseingang gemeldet und den Ausblick angehoben. Rocket Internet gewannen 4,8 Prozent. Das Unternehmen hat im ersten Quartal fast doppelt so viel verdient wie im gleichen Vorjahreszeitraum. Aroundtown stiegen nach Vorlage von Geschftszahlen um 4,7 Prozent. Bei Varta wurde der Rückkauf des Haushaltsgerätebatterie-Geschäfts von Energizer positiv gewertet. Der Kurs stieg um 0,3 Prozent.
XETRA-NACHBÖRSE
Axel Springer standen klar im Fokus. Beim Broker Lang & Schwarz wurde das Papier rund 17 Prozent höher gehandelt im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs - mit gut 53 Euro. Die Verlagsgruppe hatte am Abend mitgeteilt, mit der Beteiligungsgesellschaft KKR über einen Einstig zu verhandeln (s.o.). Prosieben seien rund 1 Prozent höher umgegangen, hieß es weiter. Hier hatte der italienische Medienkonzern Mediaset 9,6 Prozent der Anteile erworben, worauf die Prosieben-Aktie im regulären Handel am Mittwoch schon deutlich zugelegt hatte, ehe ein Großteil der Gewinne dann wieder abgebröckelt war.
USA / WALL STREET
Schwächer - Ausbleibende Fortschritte bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China und stattdessen neue Drohgebärden von beiden Seiten verstärkten die ohnehin schon bestehenden Sorgen vor negativen Auswirkungen auf die Weltkonjunktur. Hinzu kam politische Unsicherheit in den USA. US-Sonderermittler Robert Mueller bekräftigte seine Auffassung, dass Präsident Donald Trump nicht vom Verdacht der strafbaren Justizbehinderung entlastet ist. Für Capri, die Holdinggesellschaft der Luxusmarken Michael Kors, Versace und Jimmy Choo, ging es um fast 10 Prozent abwärts. Laut dem Unternehmen ist der Gewinn im vierten Quartal zum Vergleichszeitraum des Vorjahres gesunken. Außerdem gab Capri einen enttäuschenden Ausblick ab. Die Aktien der Bekleidungskette Abercrombie & Fitch stürzten um rund 26 Prozent ab. Das Unternehmen hatte im ersten Quartal flächenbereinigt schlechter abgeschnitten als erwartet und eine enttäuschende Umsatzprognose gegeben. Die Aktie der Bekleidungskette Canada Goose erlebte nach enttäuschenden Geschäftszahlen ein Kursdebakel und verlor 30 Prozent. Beim Sportartikelhändler Dick's Sporting Goods läuft es zwar gut, dennoch wurde die Aktie quasi in Sippenhaft genommen wegen der negativen Nachrichten anderer Einzelhändler und büßten fast 6 Prozent ein.
Viele Anleger flüchteten angesichts der ungünstigen Meldungslage zunächst erneut in Staatsanleihen. Die Rendite zehnjähriger Treasurys fiel zunächst weiter stark zurück, erholte sich dann aber im Späthandel komplett auf 2,26 Prozent.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 17:20 Uhr EUR/USD 1,1135 -0,0% 1,1136 1,1129 EUR/JPY 122,14 +0,1% 121,99 121,73 EUR/CHF 1,1218 -0,0% 1,1220 1,1217 EUR/GBR 0,8815 -0,0% 0,8816 0,8818 USD/JPY 109,69 +0,1% 109,55 109,38 GBP/USD 1,2632 -0,0% 1,2633 1,2621 Bitcoin BTC/USD 8.713,25 0,64 8.658,00 8.725,50
Traditionelle Fluchtwährungen wie der Yen und der Schweizer Franken erfuhren angesichts der Konjunktursorgen Zulauf. Auch der Dollar war gesucht. Der Dollarindex stieg um 0,2 Prozent.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
May 30, 2019 01:32 ET (05:32 GMT)
Das Pfund könnte mit Aussagen des britischen Oppositionsführers Jeremy Corbyn in den Blick geraten. Dieser hatte gesagt, über einen vom Parlament gebilligten Brexit-Vertrag müsste in jedem Fall in einem Referendum abgestimmt werden. Damit signalisierte er, dass seine Labour-Partei offen für eine Abstimmung ist, mit der Großbritannien vom Brexit zurücktreten und in der EU bleiben könnte.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 59,19 58,81 +0,6% 0,38 +25,1% Brent/ICE 69,71 69,45 +0,4% 0,26 +26,6%
Die Ölpreise litten zunächst stark unter den wieder aufgeflammten Konjunktursorgen. Im Handelsverlauf erholten sie sich aber deutlich von den Tagestiefs. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 58,89 Dollar vor neuen Lagerbestandsdaten aus den USA. Im Tief war es rund 2 Dollar billige zu haben gewesen.
Am Donnerstagmorgen machen die Ölpreise etwas Boden gut. Sie profitieren davon, dass der US-Branchenverband API am späten Mittwoch einen Rückgang der US-Rohölvorräte gemeldet hat. Nun warten die Akteure auf die offiziellen Daten des US-Energieministeriums am Donnerstag.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.277,51 1.279,60 -0,2% -2,09 -0,4% Silber (Spot) 14,38 14,43 -0,3% -0,05 -7,2% Platin (Spot) 792,95 795,00 -0,3% -2,05 -0,5% Kupfer-Future 2,67 2,67 -0,0% -0,00 +1,0%
Das Gold profitierte kaum von der Suche nach Sicherheit. Das in Dollar gehandelte Edelmetall wurde vom festeren Dollar gebremst. Zuletzt kostete die Feinunze 1.280 Dollar, knapp 1 Dollar mehr als am Vortag.
MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 17.30 UHR
ITALIEN
Angesichts von Italiens schlechter Haushaltslage geht die Geduld der EU-Kommission zu Ende. Die Brüsseler Behörde verlangt in einem am Mittwoch verschickten Schreiben von Rom Erklärungen, warum es "nicht genügend Fortschritte" bei der Haushaltssanierung erzielt habe. Der Brief ist ein vorbereitender Schritt für ein mögliches EU-Defizitverfahren, an dessen Ende eine Strafe in Höhe von 0,2 Prozent des italienischen Bruttoinlandsprodukts stehen könnte.
HANDELSSTREIT USA / CHINA
Im Handelsstreit mit den USA hat China den Ton verschärft. Der von den USA vorsätzlich ausgelöste Handelskonflikt sei "reiner Wirtschaftsterrorismus", sagte der stellvertretende chinesische Außenminister Zhang Hanhui am Donnerstag in Peking. Er kündigte zudem eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland an.
POLITIK ISRAEL
Nach dem Scheitern der Regierungsbildung steht Israel die zweite Parlamentswahl binnen fünf Monaten bevor. In der Nacht zum Donnerstag stimmte das Parlament für seine Auflösung und brachte vorgezogene Neuwahlen am 17. September auf den Weg.
ÖLLAGER USA
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 5,3 Millionen Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 2,4 Millionen Barrel gemeldet worden. Die Benzinbestände erhöhten sich um 2,7 Millionen Barrel nach plus 0,4 Millionen eine Woche zuvor.
USA
US-Sonderermittler Robert Mueller hat abschließend seine Auffassung bekräftigt, dass Präsident Donald Trump nicht vom Verdacht der strafbaren Justizbehinderung entlastet ist. "Wenn wir uns sicher gewesen wären, dass der Präsident klar keine Straftat begangen hat, hätten wir das gesagt", sagte Mueller am Mittwoch in Washington in einem Schluss-Statement zu seinen Ermittlungen. Trump versuchte gleichwohl kurz nach dem ersten Medienauftritt des Sonderermittlers, die Russland-Affäre erneut für beendet zu erklären. "Der Fall ist abgeschlossen. Danke!", schrieb der Präsident via Twitter.
EON / INNOGY
Eon hat im Zusammenhang mit der Übernahme von Teilen der Innogy SE ein Einigung mit den Arbeitnehmern erzielt. Die Arbeitgeberverbände und die Gewerkschaften haben sich auf einen Tarifvertrag für die Mitarbeiter der neuen Eon in Deutschland verständigt.
ABACUS MEDICINE
verschiebt wegen des "ungünstigen Marktumfelds" den für Freitag geplanten Börsengang erneut.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/cln
(END) Dow Jones Newswires
May 30, 2019 01:32 ET (05:32 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.