Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:25 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.280,43 -1,14% +9,30% Stoxx50 3.042,89 -0,84% +10,25% DAX 11.726,84 -1,47% +11,06% FTSE 7.161,71 -0,78% +7,28% CAC 5.207,63 -0,79% +10,08% DJIA 24.905,85 -1,05% +6,77% S&P-500 2.760,08 -1,03% +10,10% Nasdaq-Comp. 7.476,44 -1,21% +12,68% Nasdaq-100 7.151,84 -1,29% +12,98% Nikkei-225 20.601,19 -1,63% +2,93% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 168,48 +28
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 54,96 56,59 -2,9% -1,63 +16,2% Brent/ICE 64,61 66,87 -3,4% -2,26 +17,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.303,21 1.288,85 +1,1% +14,36 +1,6% Silber (Spot) 14,59 14,53 +0,4% +0,06 -5,8% Platin (Spot) 794,51 797,00 -0,3% -2,49 -0,3% Kupfer-Future 2,64 2,65 -0,4% -0,01 +0,1%
Die Ölpreise waren aus Sorge um die Nachfrage in einer von Handelsstreitigkeiten gedämpften Weltkonjunktur weiter auf Talfahrt. Gold war dagegen als sicherer Hafen gesucht. Die Feinunze eroberte die Marke von 1.300 Dollar zurück.
FINANZMARKT USA
Die US-Börsen kommen auch am Freitag im Umfeld immer neuer negativer Nachrichten nicht auf die Beine. Belastend wirkt, dass US-Präsident Trump Strafzölle auch gegen Mexiko ins Spiel gebracht. Daneben köchelt der US-chinesische Konflikt weiter. China setzt nun bereits angekündigte Strafzölle auf US-Waren im Wert von 60 Milliarden Dollar in die Tat um und plant weitere Maßnahmen. Überraschend gute US-Konjunkturdaten mildern den Verkaufsdruck kaum. Die persönlichen Ausgaben sind im April etwas stärker gestiegen als gedacht und der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago übertraf die Prognose im Mai deutlich. Es stelle sich allerdings die Frage, wie sich die Wirtschaft bei einer weiteren Verschärfung des Handelskonflikts halten werde, sagen Beobachter. Diese Befürchtung treibt viele Anleger in sichere Häfen wie US-Staatsanleihen. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sinkt um weitere 4 Basispunkte auf 2,18 Prozent. Auf der Aktienseite stehen besonders Aktien von Unternehmen mit stärkeren Geschäftsinteressen in Mexiko unter Druck. Dazu gehören die Auotaktien, weil die Autobauer zum Teil in Mexiko produzieren. General Motors verlieren über 4 Prozent und Ford 2,7 Prozent. Fiat Chrysler kommen um fast 5 Prozent zurück. Im übrigen Markt brechen Gap nach schwachen Geschäftszahlen und einem gesenkten Ausblick um 12 Prozent ein. Dell verlieren gut 10 Prozent. Der Computerhersteller hat einen deutlichen Umsatzrückgang gemeldet und von einer schwächeren Nachfrage aus China berichtet. Die Uber-Aktie zeigt sich 1,0 Prozent fester, nachdem der Fahrdienstvermittler in seinem ersten Quartalsbericht seit dem Börsengang einen Milliardenverlust gemeldet hat - wie zuvor bereits signalisiert. In den kommenden Quartalen soll das Minus sinken. Die beiden Fusionskandidaten T-Mobile US (-1,8 Prozent) und Sprint (-3,4 Prozent) profitieren nicht davon, dass Amazon (-1,3 Prozent) laut einem Agenturbericht den Kauf des zu Sprint gehörenden Prepaid-Anbieters Boost Mobile erwägt. T-Mobile US und Sprint haben Zugeständnisse angekündigt, um die Zustimmung der Behörden zu ihrer Fusion zu erhalten.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Der Zollstreit der USA mit China und nun auch Mexiko hat die europäischen Börsen am Freitag belastet. Enttäuschende chinesische Konjunkturdaten wurden als Zeichen dafür gesehen, dass der Handelskonflikt die chinesische Wirtschaft schon beeinträchtigt. Die US-Ankündigung, nun auch Strafzölle auf Importe aus Mexiko zu erheben, belastete in Europa vor allem die Aktien der Autohersteller und -zulieferer, die in Mexiko produzieren. VW verloren 2,6, BMW 1,6 und Fiat Chrysler 4,8 Prozent. Der Branchen-Index stellte mit einem Abschlag von x,x Prozent den größten Verlierer in Europa. Das Schlagzeilenrisiko bei Bayer (minus 2,7 Prozent) bleibt derweil hoch. "Der Monsanto-Kauf entwickelt sich für Bayer immer mehr zu einer Black Box", so ein Aktienhändler unter Verweis auf eine neue Klage gegen Monsanto in den USA. Finanzwerte verloren im Schnitt 1,4 Prozent. Zum einen belastete der globale Zinsschwund. Zum anderen drückte der Haushaltsstreit Italiens mit der EU. BBVA verbilligten sich um 4,1 Prozent. Die spanische Bank ist stark in Mexiko engagiert. Wirecard brachen um 8,7 Prozent ein. Marktteilnehmer verwiesen auf einen Handelsblatt-Artikel, demzufolge mehrere Staatsanwaltschaften unter anderem in Wirecard einen zentralen Zahlungsabwickler für ein internationales Cyberkriminellen-Netzwerk rund um Seiten wie Option888 sehen. Dialog Semiconductor verloren nach einer Herunterstufung durch Bank of America-Merill Lynch 3,8 Prozent. Technologieaktien hielten sich mit Abgaben von 0,7 Prozent insgesamt vergleichsweise gut. In London büßten Wizz Air trotz solider Zahlen 2,3 Prozent ein. Laut Berenberg hat die Fluggesellschaft einen konservativen Ausblick gegeben.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:26 Uhr Do, 17:30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1159 +0,26% 1,1131 1,1136 -2,7% EUR/JPY 121,16 -0,68% 121,25 122,19 -3,6% EUR/CHF 1,1187 -0,28% 1,1200 1,1223 -0,6% EUR/GBP 0,8837 +0,12% 0,8829 0,8833 -1,8% USD/JPY 108,57 -0,94% 108,94 109,72 -1,0% GBP/USD 1,2628 +0,16% 1,2607 1,2607 -1,1% Bitcoin BTC/USD 8.395,00 +2,19% 8.262,25 8.737,25 +125,7%
Der Yen, der traditionell als der sichere Hafen schlechthin gilt, zieht kräftig an auf 108,60 je Dollar. Am Donnerstag waren für einen Dollar in der Spitze noch fast 110 Yen fällig. Zuletzt war der Yen im Januar so hoch bewertet. Die angedrohten US-Strafzölle auf Importe aus Mexiko drücken den mexikanischen Peso. Der Dollar steigt auf etwa 19,75 Pesos. Am Vortag notierte er im Tagestief bei gut 19.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Börsen in Asien und Australien haben sich am Freitag ohne klare Richtung gezeigt. Anleger mussten eine Flut an Konjunkturdaten aus der Region verarbeiten, allerdings galt das Hauptaugenmerk den neuen Zöllen der US-Regierung. Investoren taten sich offensichtlich schwer, aus diesem undurchsichtigen Gemengelage die richtigen Schlüsse zu ziehen. US-Präsident Donald Trump will mit Strafzöllen auf mexikanische Importe das Nachbarland zwingen, härter gegen illegale Einwanderung in die USA vorzugehen. Mexiko ist Produktionsstandort zahlreicher ausländischer Unternehmen - unter anderem von japanischen Automobilherstellern. In Japan geriet der Nikkei-225 mit steigenden Yen-Wechselkursen deutlich unter Druck. Aber auch schwache Einkaufsmanagerindizes aus China verliehen der japanischen Währung Rückenwind. Eine überraschend deutlich gestiegene japanische Industrieproduktion im April vermochte die Börse in Tokio nicht zu stützen. Toyota, Honda und Mazda gaben 2,8 bzw. 4,3 und 7,1 Prozent ab, Nissan sanken um 5,3 Prozent. Die Trump-Schlagzeilen seien "sehr schlechte Nachrichten" für japanische Automobilhersteller, sagte MUFG-Volkswirt Toshiyuki Suzuki. Die chinesischen Börsen hielten sich besser, gestützt von der Erwartung neuer Wirtschaftsstimuli.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Verdi weitet in mehreren Bundesländern Streiks im Einzelhandel aus
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will mit Streiks im Einzelhandel in mehreren Bundesländern ihrer Forderung nach höheren Löhnen Nachdruck verleihen. In Nordrhein-Westfalen rief Verdi die Beschäftigten von rund 50 Betrieben zu Arbeitsniederlegungen am Freitag und Samstag auf, wie der dortige Landesbezirk am Freitag mitteilte. In Baden-Württemberg erklärte Verdi, durch die ein- bis zweitägigen Warnstreiks werde das Einkaufen am umsatzstarken Brückentagswochenende in weiten Teilen des Landes beeinträchtigt.
Renault entscheidet Dienstag über Fiat-Chrysler-Fusionsgespräche
Bei Renault fällt in der nächsten Woche eine wichtige Vorentscheidung zum Fusionsangebot von Fiat Chrysler. Der Verwaltungsrat werde auf einer Sitzung am Dienstag entscheiden, ob der französische Autohersteller offiziell in Verhandlungen über einen Zusammenschluss mit dem amerikanisch-italienischen Konzern eintrete, sagte eine Sprecherin.
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May 31, 2019 12:27 ET (16:27 GMT)
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