FRANKFURT (Dow Jones)--Porsche-Chef Oliver Blume hat in einem Zeitungsinterview persönlich bestätigt, dass auch sein Büro am vergangenen Donnerstag durchsucht wurde. "Richtig ist, dass am 28. Mai mehrere Geschäftsräume von Porsche durchsucht wurden, auch mein Büro", sagte Blume im Interview mit dem Handelsblatt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ging es bei der Razzia um überhöhte Betriebsratsgehälter und ein Beamter des Konzernprüfungsamtes Stuttgart soll geheimhaltungswürdige Informationen an einen steuerlichen Berater der Porsche AG verraten haben.
Der Vorwurf des Geheimnisverrats sei für ihn neu gewesen, sagte Blume der Zeitung. Die Frage nach der zulässigen Höhe der Betriebsratsvergütung habe sich Porsche aber schon vorher gestellt. "Deswegen haben wir schon vor längerer Zeit die Diskussion zur Angemessenheit der Vergütung mit den Finanzbehörden gesucht", sagte Blume. Er sehe es als seine Pflicht an, bei Governance- und Compliance-Themen "mit gutem Beispiel voranzugehen". Solche Themen müssten ständig auf den Prüfstand gestellt werden.
Die drohenden Zollerhöhungen für Autos in den USA sieht Blume mit Sorge. "Alles, was zweistellig ist, werden wir sehr deutlich spüren", sagte der Porsche-Chef. Überlegungen dieses Risiko mit einer Fertigung in den USA abzuwenden, gebe es derzeit nicht. "Unsere Stückzahlen in den einzelnen Baureihen sind noch zu gering für eine wirtschaftliche lokale Fertigung", sagte Blume.
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June 02, 2019 04:38 ET (08:38 GMT)
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