FRANKFURT (Dow Jones)--Der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hat die Kritik an Glyphosat und an seiner Behörde erneut zurückgewiesen. Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat sei bei bestimmungsgemäßer Anwendung "sicher, was gesundheitliche Risiken angeht", sagte Andreas Hensel den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Sämtliche Zulassungsbehörden weltweit sehen keine Krebsgefahr, das wird durch strenge Zulassungsverfahren sichergestellt", sagte Hensel. Glyphosat werde seit 40 Jahren flächendeckend eingesetzt. Wenn es krebserregend wäre, bliebe dies nicht unentdeckt."
Das Urteil der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC), dass Glyphosat wahrscheinlich krebserregend sei, halte der BfR "für nicht wissenschaftlich belegt". Die IARC sei die einzige wissenschaftliche Einrichtung der Welt mit dieser Einschätzung.
Hensel beklagte gegenüber den Zeitungen, dass seine Behörde in der Glyphosat-Debatte stellvertretend am Pranger stehe. Es gehe in der Glyphosat-Debatte schon lange nicht mehr um wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern um die Erklärungshoheit zur Landwirtschaftspolitik. "Was mich sorgt ist, dass die Kritik einzig darauf abzielt, uns als wissenschaftliche Bewertungsinstanz zu diskreditieren, eine Diskussion über unsere fachlichen Ergebnisse findet gar nicht statt", sagte er.
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June 02, 2019 11:55 ET (15:55 GMT)
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