Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BOFROST - Bofrost, Europas größter Direktvertrieb von Tiefkühlkost, prüft neue Geschäftsmodelle, denn die Konkurrenz von Lieferdiensten wächst. "Wir beherrschen die logistisch wichtige letzte Meile, da sind noch weitere Produkte rund um Essen und Trinken denkbar", sagte Jörg Körfer, seit März Beirats- und Stiftungsvorsitzender von Bofrost. Wein verkaufe sich bereits sehr erfolgreich. Gut vorstellen kann sich der Ex-Thermomix-Manager auch Kochpartys mit Bofrost-Produkten - etwa in Kochschulen oder Restaurants. Die Belieferung von Büros ohne Kantine mit Tiefkühlgerichten für die Mikrowelle sei ebenfalls eine Marktlücke. Kooperationen mit Bloggern, die Bofrost-Produkte übers Internet verkaufen, seien gut angelaufen. (Handelsblatt S. 44)
PORSCHE - Es gibt momentan keine Überlegungen in den USA zu produzieren, sagte Porsche-Chef Oliver Blume in einem Interview, "denn unsere Stückzahlen in den einzelnen Baureihen sind noch zu gering für eine wirtschaftliche lokale Fertigung". Außerdem sei für unsere Kunden "Engineered und made in Germany" ein wichtiges Kriterium für unser Preispremium. "Das gilt gleichermaßen für die USA und für China". Ab einer zweistelligen Zollhöhe werde die Situation allerdings kritisch. (Handelsblatt S. 14)
EUROPCAR - Die großen Autovermieter haben derzeit offensichtlich Probleme, an Dieselwagen heranzukommen. "Bei Europcar ist die Nachfrage nach Mietwagen mit Dieselmotor sehr hoch und wir können sie derzeit nicht immer bedienen", sagte Stefan Vorndran, Deutschlandchef von Europcar. Seinen Angaben zufolge könnte Europcar etwa 40 Prozent mehr Dieselautos absetzen. "Wir bekommen schlichtweg von den Autoherstellern nicht so viele Diesel, wie wir gerne hätten", sagte der Manager. In Deutschland habe man es geschafft, den Markt für Dieselwagen kaputt zu reden. "Die Hersteller befürchten, dass sie die Fahrzeuge später nur schwer vermarkten können, wenn wir sie nach einem halben Jahr zurückgeben", sagte Vorndran. (Die Welt S.12)
LEKKERLAND - Die geplante Übernahme von Lekkerland durch Rewe dürfte noch vor großen wettbewerbsrechtlichen Hürden stehen. "Die Übernahme von Lekkerland betrifft zwar nicht den Einzelhandel, sondern den Großhandel, aber sie würde die Nachfragemacht von Rewe gegenüber den Herstellern stärken", sagt Jens Steger, Kartellrechtler der internationalen Wirtschaftskanzlei Simmons & Simmons. "Da die Konsumgüterhersteller ohnehin schon mit der starken Position der Händler zu kämpfen haben, dürfte das Kartellamt bei dieser Übernahme große Bauchschmerzen haben", gibt er zu bedenken. (Handelsblatt S. 19)
SIEMENS - Siemens wird für den künftigen Sitz seiner Energiesparte wohl die Bundeshauptstadt wählen, wenn sich die Berliner ihre Chance nicht verbauen. Dabei gehe es nicht um finanzielle Hilfen, sagte der Vorstandschef Joe Kaeser. Er fordert vielmehr politische Unterstützung. (FAZ S. 22)
MARQUARDT - Die Automobilzulieferer bekommen die Probleme der Autohersteller immer stärker zu spüren. "Der Preisdruck auf die Zulieferer ist auch in guten Zeiten unglaublich hoch", sagt Harald Marquardt, Chef des Mechatronikspezialisten Marquardt. Dieser Druck nehme derzeit noch weiter zu. "Die Autohersteller müssen sich Sparprogramme auferlegen und fordern, unseren Teil dazu beitragen." Deshalb hat Marquardt ein eigenes Effizienzprogramm gestartet und will Kosten im hohen zweistelligen Millionenbereich erzielen. Dafür werde man sich auch von Produkten verabschieden, die nicht den gewünschten Erfolg bringen. Marquardt warnte die Politiker davor, den Autobauern bei der Wende vom Verbrenner hin zu emissionsfreien Fahren nicht den nötigen Rückhalt zu geben. (Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten)
GOOGLE - Das US-Justizministerium will offenbar die Geschäfte des Suchmaschinenanbieters Google auf mögliche Verstöße gegen das Kartellrecht untersuchen. Dies berichten Wall Street Journal und New York Times. In dem Verfahren soll dem Verdacht nachgegangen werden, dass Google mit seiner Suchmaschine eigene Geschäfte bevorzuge. Die EU-Kommission hatte bereits drei Mal hohe Strafen gegen Google verhängt. (SZ S. 15)
TARGOBANK - Die Finanzbranche verdient viel Geld mit teuren Ratenkrediten. Zum Beispiel die Targobank. Ehemalige Mitarbeiter berichten von einem System, das nur auf Vertrieb aus ist. (SZ S. 15)
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June 03, 2019 00:45 ET (04:45 GMT)
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