DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (13.16 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD S&P-500-Future 2.743,60 -0,33% +9,52% Euro-Stoxx-50 3.272,46 -0,24% +9,03% Stoxx-50 3.039,95 -0,10% +10,14% DAX 11.696,46 -0,26% +10,77% FTSE 7.138,23 -0,33% +6,44% CAC 5.197,14 -0,20% +9,86% Nikkei-225 20.410,88 -0,92% +1,98% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 168,52% -2
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 54,12 53,50 +1,2% 0,62 +14,4% Brent/ICE 62,68 61,99 +1,1% 0,69 +13,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.316,86 1.305,48 +0,9% +11,38 +2,7% Silber (Spot) 14,71 14,58 +0,9% +0,13 -5,1% Platin (Spot) 802,80 793,88 +1,1% +8,92 +0,8% Kupfer-Future 2,64 2,64 0% 0 -0,0%
Der Goldpreis zieht nach dem kräftigen Anstieg am Freitag weiter an. Das Edelmetall gilt als Zufluchthafen. Bei den Anleihen, einem weiteren sicheren Hafen, geht es weiter nach oben mit den Kursen. Die deutsche Zehnjahresrendite markiert mit minus 0,22 Prozent ein neuerliches Rekordtief. Nach dem massiven Ausverkauf kommt es bei den Ölpreisen zu einer leichten Gegenbewegung.
AUSBLICK AKTIEN USA
Die US-Börsen dürften im Krisenmodus bleiben. Denn während der Aktienterminmarkt eine etwas leichtere Handelseröffnung am Kassamarkt suggeriert, zieht der Rentenmarkt weiter an - die Renditen fallen also. Börsianer kämpfen noch immer mit der Zollankündigung gegen mexikanische Importe als Druckmittel in der Migrationsfrage. Eigentlich hatten Händler Zölle gegen mexikanische Importe nicht mehr auf dem Radar, weil es zuvor ein Handelsabkommen mit dem südlichen Nachbarn der USA gegeben hatte. US-Präsident Donald Trump sei nun "unberechenbar" geworden, und das preisten die Märkte ein, heißt es. Doch so ganz überlassen Börsianer den Pessimisten nicht das Feld. Denn, so eine Hoffnung, sollte der US-Protektionismus auf das globale Wachstum drücken, könnte am Ende doch die Vernunft siegen und eine Einigung bei den diversen Handelsstreitigkeiten auf der Agenda stehen. Gestützt wird diese Sicht von dem Umstand, dass Trump eine mexikanische Verhandlungsdelegation ankündigte.
Cypress Semiconductor schießen vorbörslichen um 25 Prozent empor. Infineon will das Unternehmen übernehmen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:00 CH/Überprüfung der Zusammensetzung von Stoxx-50, Euro-Stoxx-50 und Stoxx-600
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit Mai (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: k.A. 1. Veröff.: 50,6 zuvor: 52,6 16:00 Bauausgaben April PROGNOSE: +0,4% gg Vm zuvor: -0,9% gg Vm 16:00 ISM-Index verarbeitendes Gewerbe Mai PROGNOSE: 52,3 Punkte zuvor: 52,8 Punkte
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die Börsen erholen sich von den Tagestiefs. Das Erholungspotenzial erscheint derweil begrenzt, denn es deutet derzeit nichts auf eine zeitnahe Lösung der Handelskonflikte hin. Nicht nur sind am Wochenende neue US-Strafzölle gegen Importe aus China in Kraft getreten. Hinzu kommt die Rückkehr der Spannungen mit Mexiko. Die Mexiko-Spannungen sind umso negativer für die Märkte, als die Börsianer glaubten, dass mit dem Nafta-Nachfolgeabkommen zwischen den USA und Kanada sowie Mexiko der Handelskonflikt beigelegt sei. Pures Gift aus Börsensicht ist hierbei, dass Einwanderungs- und Handelspolitik in einen Topf geworfen werden. Im Handel wird auch auf die innenpolitische Lage in Deutschland verwiesen mit dem möglichen Bruch der Großen Koalition. Infineon geben um 6,8 Prozent nach und sind damit klar Schlusslicht im DAX. Die Gesellschaft will Cypress Semiconductor in den USA übernehmen. Wie bereits erwartet hat TE Connectivity für First Sensor ein Angebot abgegeben. First Sensor springen um 11,5 Prozent nahe an den Gebotspreis heran. Deutsche Bank fallen von einem Rekordtief zum nächsten. "Möglicherweise hat Olaf Scholz ganz bewusst versucht, die Deutsche Bank mit Hilfe der Commerzbank zu sanieren", so ein Händler. Vielleicht sei der Kapitalbedarf doch höher als angenommen. Mit einem Minus von 4,3 Prozent rangiert die Aktie am Ende bei den europäischen Bankenwerten. Im Schnitt verlieren diese 1,4 Prozent. Schlechte Nachrichten gibt es für die Fluggesellschaften. IATA hat die Gewinnprognose in der gesamten Luftfahrtbranche gesenkt. 1,2 Prozent verlieren IAG und 1,1 Prozent Air France. Deutsche Lufthansa kommen um 0,2 Prozent zurück.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 12:59 Uhr Fr, 17.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1186 +0,16% 1,1184 1,1145 -2,4% EUR/JPY 121,14 +0,14% 121,13 121,13 -3,7% EUR/CHF 1,1162 -0,18% 1,1172 1,1200 -0,8% EUR/GBP 0,8850 +0,13% 0,8843 0,8832 -1,7% USD/JPY 108,31 -0,01% 108,30 108,69 -1,2% GBP/USD 1,2637 +0,01% 1,2647 1,2619 -1,0% Bitcoin BTC/USD 8.520,00 -2,14% 8.533,25 8.416,50 +129,1%
Am Devisenmarkt macht sich die derzeit wegen der vielen ungünstigen Nachrichten zu beobachtende Flucht der Anleger in sichere Häfen beim Yen bemerkbar. Dessen Kurs verteidigt die jüngsten Gewinne. Der Dollar wird auf dem niedrigsten Stand seit Januar gehandelt.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Aktienmärkte haben sich erneut mehrheitlich mit Abgaben gezeigt. Gegen den Trend legte der Kospi in Südkorea jedoch um 1,3 Prozent zu. Grund hierfür war ein deutliches Plus beim Index-Schwergewicht Samsung von 3,1 Prozent. Der Technologiekonzern profitierte erneut vom US-Boykott des Konkurrenten Huawei. Auch der Chiphersteller Hynix notierte 2 Prozent fester. Angesichts immer neuer negativer Meldungen zum Handelskonflikt zwischen den USA und China blieb ansonsten wenig Raum für Optimismus. Zudem hat US-Präsident Donald Trump nun auch Indien ins Visier genommen und angekündigt, dem Land Zollvergünstigungen zu streichen. Davon unbeeindruckt zeigt sich jedoch die Börse in Indien. Der BSE-Index gewinnt im noch laufenden Handel 0,8 Prozent. Konjunkturseitig lag der von Caixin und Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe in China im Mai unverändert bei 50,2 Punkte und hielt sich damit über der Expansion anzeigenden 50-Punkte-Marke. Der Composite-Index in Schanghai zeigte sich mit moderaten Abgaben. Der Nikkei lag nahe eines neuen Viermontstiefs. Finanzwerte gaben 3 Prozent aufgrund der niedrigen US-Anleiherenditen nach. Ölaktien litten - wie in der gesamten Region - unter den gesunkenen Ölpreisen. Derweil verstärkt der von der US-Regierung auf eine schwarze Liste gesetzte chinesische Technologiekonzern Huawei seine Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Union. Softbankverbuchten Abgaben von 6,2 Prozent. Nach einem Bericht kommt der Plan des Technologiekonzerns, einen neuen 100 Milliarden Dollar schweren "Vision Fund" aufzulegen, bei den Investoren weniger gut an als gedacht. Der chinesische Scheinefleischproduzent WH Group zeigte sich in Hongkong mit Abgaben von 2,8 Prozent, nachdem die Afrikanische Scheinepest in Hongkong aufgetreten ist und die Behörden die Tötung von 4.700 weiteren Tieren angeordnet haben.
CREDIT
Die europäischen Kreditmärkte zeigen sich auch zu Wochenbeginn relativ stabil. Die Risikoprämien auf Versicherungen gegen Zahlungsausfälle treten auf der Stelle. Damit zeigen sie Relative Stärke gegenüber den Aktienmärkten, an denen die Kurse weiter fallen.
Einerseits kursiert nach wie vor die Gefahr eines Handelskriegs, dessen Rezessionsgefahren an den Märkten laut JP Morgan und Goldman Sachs unterschätzt werden. Andererseits stützen die extrem niedrigen Zinsen die Märkte. In den USA könnten die Leitzinsen schon auf der Juli-Sitzung der US-Notenbank wieder gesenkt werden. Zumindest ist die Wahrscheinlichkeit dafür am Zinsterminmarkt zuletzt deutlich gestiegen.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Daimler Financial Services hat neuen Vorstandschef
Die Daimler Financial Services AG hat seit dem 1. Juni eine neue Führung. Wie die Daimler AG mitteilte, ist Franz Reiner, bisher Leiter der Mercedes-Benz Bank und Vorstand Daimler Financial Services für die Region Europa, neuer Vorstandschef von Daimler Financial Services. Sein Vorgänger Klaus Entenmann geht in den Ruhestand. Der Unternehmensbereich wird im Rahmen der strategischen Neuausrichtung zum 24. Juli in Daimler Mobility AG umbenannt.
S&P setzt Infineon-Rating wegen Übernahme auf "watch negative"
Nach der Ankündigung einer milliardenschweren Übernahme in den USA durch Infineon schaut sich die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) die Bonitätseinstufung des DAX-Konzerns sehr genau an. Wie die Agentur mitteilte, hat sie das Langfrist-Rating mit der Note BBB auf eine Beobachtungsliste für eine mögliche Abstufung ("Watch Negative") gesetzt.
Infineon-CEO zuversichtlich für Freigabe der Cypress-Übernahme
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
June 03, 2019 07:18 ET (11:18 GMT)
Die Übernahme des US-Chipkonzerns Cypress Semiconductor durch Infineon wird wohl nicht am Widerstand der Behörden in den USA scheitern. Davon ist Infineon-Chef Reinhard Ploss überzeugt. Er habe mit Blick auf die Freigaben ein "gutes bis sehr gutes Gefühl", sagte der Manager in einer Telefonkonferenz. Die Lage sei komplett anders als bei Wolfspeed. Infineon war 2017 mit der Übernahme des US-Unternehmens Wolfspeed gescheitert. Die für ausländische Investitionen zuständige Behörde CFIUS hatte Sicherheitsbedenken geltend gemacht.
Alzchem ernennt Andreas Niedermaier zum neuen CEO
Der Chemiekonzern Alzchem ernennt Andreas Niedermaier zum neuen CEO. Er werde die Funktion am 1. Juli übernehmen und zusätzlich für die Ressorts Investor Relations und Kommunikation verantwortlich sein, teilte die Gesellschaft aus dem oberbayrischen Trostberg mit. Der derzeitige Vorstandsvorsitzende Ulli Seibel scheidet zum Jahresende aus. Zudem beruft Alzchem Georg Weichselbaumer mit Wirkung zum 1. Juli neu in den Vorstand.
Global Fashion Group plant IPO in Frankfurt vor Sommerpause
Die Global Fashion Group peilt laut Management noch vor der Sommerpause den Gang an die Frankfurter Börse an. Das aktuell letzte noch nicht börsennotierte Unternehmen im Portfolio von Rocket Internet will über den Börsengang rund 300 Millionen Euro brutto erlösen, teilte der Online-Modehändler in Schwellenländern mit Sitz in Luxemburg mit.
Isra Vision bekräftigt Ausblick nach gutem Halbjahr
Die Isra Vision AG hat in ihrem ersten Geschäftshalbjahr Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert. Der Anbieter industrieller Bildverarbeitung und Oberflächeninspektion bekräftigte die Prognose für das Geschäftsjahr 2018/19 per Ende September und will zudem durch Akquisitionen wachsen.
Eigner von Media-Markt und Saturn kommen bei Einigung voran
Die beiden Aktionäre von Media-Markt und Saturn machen Fortschritte dabei, ihre Unstimmigkeiten aus der Vergangenheit zu bereinigen. Wie Ceconomy und Convergenta, die gut 78 Prozent bzw knapp 22 Prozent an Europas größtem Unterhaltungselektronikhändler halten, gemeinsam mitteilten, haben sie auf Initiative von Convergenta einen zweiten Geschäftsführer für Media-Markt-Saturn bestellt.
TE Connectivity bietet 28,25 Euro je Aktie für First Sensor
TE Connectivity hat die Übernahme des deutschen Rivalen First Sensor quasi sicher. Der US-schweizerische Sensorhersteller bietet laut Mitteilung 28,25 Euro je Aktie für das Berliner Unternehmen, ein Aufschlag von 31,7 Prozent auf den Durschnittskurs der drei Monate vor Bestätigung des Deals. Vorstand und Aufsichtsrat der First Sensor AG befürworteten die Übernahme, bei der es keine Mindestannahmeschwelle gebe. Die Ankeraktionäre haben das Angebot laut Mitteilung bereits akzeptiert, sie halten 67 Prozent der Anteile.
Blackstone kauft Lagerhaus-Portfolio für 18,7 Mrd US-Dollar
Die Investmentgesellschaft Blackstone investiert mit Milliardenaufwand in Lagerhäuser und wettet damit auf das weiterhin kräftige Wachstum des Online-Handels. Blackstone kauft dazu ein Netzwerk von US-Lagerhäusern von GLP aus Singapur für 18,7 Milliarden US-Dollar, wie beide Unternehmen mitteilten. Es ist die größte private Immobilientransaktion aller Zeiten.
Qantas macht Dampf bei Direktflügen von Sydney nach London
Schon in wenigen Jahren soll es Direktflüge zwischen der australischen Metropole Sydney und London oder New York geben. Der australischen Fluggesellschaft Qantas Airways liegen sowohl von Airbus als auch von Boeing Lösungen für ein passendes Flugzeug-Design vor, dass die Parameter des sogenannten "Project Sunrise" erfüllt, wie CEO Alan Joyce am Rande des Jahrestreffens des Airline-Dachverbandes IATA zu Reportern sagte. Dazu gehörten auch Flüge auf der extrem langen und damit teuren Strecke, die nicht vollständig ausgelastet sind.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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June 03, 2019 07:18 ET (11:18 GMT)
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