Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
GROSSE KOALITION - Die künftige Präsidentin des CDU-Wirtschaftsrates, Astrid Hamker, rechnet mit einem vorzeitigen Aus der großen Koalition. "Ich sehe meine schlimmsten Befürchtungen sogar noch übertroffen, was die Arbeit der großen Koalition angeht", sagte Hamker dem Handelsblatt. "Auch der Stimmenverfall von CDU und SPD setzt sich fort." Sie sei "sehr skeptisch", dass das schwarze-rote Bündnis bis zum Ende der Legislaturperiode durchhalte. (Handelsblatt S. 6)
KLIMASCHUTZ - Wenige Tage nach der Europawahl und einen Tag vor Beginn des Jahrestreffens Deutscher Stiftungen fordern mehrere namhafte Unternehmer, Stiftungsvorsitzende und Generalsekretäre die Bundesregierung zu ambitionierterem Handeln beim Klimaschutz auf. "Deutschland als starkes Industrie-, Ingenieurs- und Bildungsland hat das Potenzial, eine glaubwürdige und kraftvolle Energie-, Mobilitäts- und Landwirtschaftswende zu gestalten", heißt es in dem Appell, der am Dienstag veröffentlicht wird und dem Handelsblatt vorliegt. Zentrale Forderung der Autoren, darunter SAP-Mitgründer Dietmar Hopp, Michael Otto, Chefaufseher der Otto-Gruppe, und Joachim Rogall, Chef der Bosch-Stiftung, ist die Einführung eines CO2-Preises. Der Klimakrise müsse mit konsequentem Handeln begegnet werden. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sprach sich am Montag für eine klimafreundlichere Steuer- und Abgabenpolitik aus. Das aktuelle System der Energiesteuern, -abgaben und -umlagen wirke unsystematisch, sozial unausgewogen, wirtschaftlich belastend und mit Blick auf Klimazielsetzungen nicht zielführend genug, sagte sie nach der Klausur des CDU-Bundesvorstands. "Deshalb wollen wir bis zum Herbst Vorschläge für ein modernes und wettbewerbsfähiges Steuer- und Abgabensystem vorlegen", sagte sie. (Handelsblatt S. 9)
PLASTIKBEUTEL - Während die Deutschen deutlich seltener zu Plastiktüten greifen, geht die Verwendung der meist kostenlosen dünnen Plastikbeutel für Obst und Gemüse nur wenig zurück. Laut Bundesumweltministerium nutzten die Verbraucher 2018 im Schnitt pro Kopf 37 dieser sogenannten Hemdchenbeutel - nur zwei weniger als 2017 mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 39 Tüten. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in Deutschland etwas mehr als drei Milliarden der kleinen Beutel verbraucht. (Neue Osnabrücker Zeitung)
FRANKFURT - Swap-Geschäfte, eine weit verbreitete Form von Derivaten, werden teilweise von London nach Frankfurt verlagert. Rund zehn Kreditinstitute hätten in den vergangenen Tagen Swap-Positionen in Großbritannien geschlossen, um sie direkt danach in Frankfurt wieder zu öffnen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf Marktteilnehmer. Deutsche und Commerzbank, Unicredit und JPMorgan sollen an der Verschiebung des Handelsplatzes beteiligt gewesen sein. (Welt S. 13)
INVESTITIONEN - Ausländische Unternehmen setzen weniger auf Europas größte Volkswirtschaft. Hohe Steuern und teure Arbeitskräfte mindern die Investitionen. Auffällig ist, dass vor allem amerikanische Unternehmen dem Standort treu bleiben. Umgekehrt investieren deutsche Firmen immer mehr in Europa, Amerika und China. (Handelsblatt S. 16)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/pi/mgo
(END) Dow Jones Newswires
June 04, 2019 00:34 ET (04:34 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.