DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
VW will den Börsengang der Lkw-Tochter Traton noch vor der Sommerpause abzuschließen. Notiert werden soll die Aktie im Prime Standard an der Frankfurter Wertpapierbörse und an der Nasdaq Stockholm. Wegen der starken Kapitalstruktur und Cashflow-Generierung ist im Zuge des Börsengangs keine Kapitalerhöhung geplant. Daher sollen alle angebotenen Aktien aus dem Besitz der Volkswagen AG kommen. Der Konzern will nach dem Abschluss des Börsengangs die Mehrheit an Traton halten. Angaben zur Höhe des VW-Anteils der verkauft werden soll wurden nicht gemacht. VW will zunächst nur 10 bis 15 Prozent der Traton-Aktien verkaufen, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mehrere mit den Plänen vertraute Personen bereits in der vergangenen Woche. Bei einer Bewertung von ungefähr 15 Milliarden Euro für die Muttergesellschaft der Lkw- und Bus-Hersteller MAN und Scania wäre die Emission damit etwa 2 Milliarden Euro schwer, hieß es. VW hatte die im März überraschend auf Eis gelegten Börsenpläne erst vor kurzem wieder belebt.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
10:00 DE/Nordex SE, HV
10:00 DE/Sixt SE, HV
10:00 DE/Dermapharm Holding SE, HV
10:00 DE/GFT Technologies SE, HV
11:30 DE/Opel Automobile GmbH, PK zu Elektrostrategie und
Restrukturierungsplan
12:20 US/Navistar International Corp, Ergebnis 2Q
22:05 US/Salesforce.com Inc, Ergebnis 1Q
Im Laufe des Tages:
- DE/Pkw-Neuzulassungen Mai
- FR/Renault SA, Board-Sitzung mit Entscheidung über Aufnahme
formeller Fusionsgespräche mit Fiat Chrysler
DIVIDENDENABSCHLAG
Name Dividende Eyemaxx Real Estate AG 0,20 EUR Merkur Bank KGaA 0,32 EUR Sixt Leasing SE 0,48 EUR Orange SA 0,40 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
- EU 11:00 Verbraucherpreise Eurozone Mai (Vorabschätzung) Eurozone PROGNOSE: +1,4% gg Vj zuvor: +1,7% gg Vj Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) PROGNOSE: +1,0% gg Vj zuvor: +1,3% gg Vj 11:00 Arbeitsmarktdaten April Eurozone Arbeitslosenquote PROGNOSE: 7,7% zuvor: 7,7% - US 16:00 Auftragseingang Industrie April PROGNOSE: -1,1% gg Vm zuvor: +1,9% gg Vm 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten API
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 AT/Auktion von Anleihen im Gesamtvolumen von 1,38 Mrd EUR, davon: 0,50-prozentige Anleihen mit Laufzeit Februar 2029 2,40-prozentige Anleihen mit Laufzeit Mai 2034 11:30 DE/Auktion 0,50-prozentiger inflationsindexierter Anleihen mit Laufzeit April 2030 im Volumen von 500 Mio EUR 11:30 GB/Auktion 1,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2024 im Volumen von 3 Mrd GBP
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 11.746,50 -0,30 S&P-500-Future 2.749,30 -0,01 Nikkei-225 20.369,08 -0,20 Schanghai-Composite 2.866,17 -0,83 +/- Ticks Bund -Future 168,44 -16 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 11.792,81 0,56 DAX-Future 11.747,00 0,35 XDAX 11.749,81 0,34 MDAX 24.891,08 0,46 TecDAX 2.745,33 -0,11 EuroStoxx50 3.300,22 0,60 Stoxx50 3.063,34 0,67 Dow-Jones 24.819,78 0,02 S&P-500-Index 2.744,45 -0,28 Nasdaq-Comp. 7.333,02 -1,61 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 168,60 +6
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mit Blick auf die internationalen Vorgaben dürften Europas Börsen mit leichten Abschlägen in den Handel starten. Hauptbelastungsthema bleiben die ungelösten Handelskonflikte, die eher noch weiter zu eskalieren drohen. Sie rufen zunehmend die US-Notenbank auf den Plan, was zumindest stabilisierend an den Finanzmärkten wirken dürfte. Laut James Bullard, Fed-Präsident von Saint Louis, könnte eine Zinssenkung bald angebracht sein.
Rückblick: Etwas fester - Nach Anfangsverlusten drehten die Kurse am Ende noch ins Plus. Das Erholungspotenzial wurde aber als begrenzt eingestuft, vor allem weil derzeit nichts nichts auf eine zeitnahe Lösung der Handelskonflikte hindeutet. Zudem machten Sorgen über den Fortbestand der Großen Koalition in Berlin die Runde. Der internationale Branchenverband IATA hatte die Gewinnprognose in der gesamten Luftfahrtbranche gesenkt. Marktteilnehmer sahen darin aber keine allzu große Überraschung. Die Branchentitel gaben zunächst deutlicher nach, erholten sich aber im Verlauf mit dem breiten Markt von den Tagestiefs. IAG verloren 0,4 Prozent und Air France-KLM 0,3 Prozent. Lufthansa drehten gar 0,3 Prozent ins Plus. Der Subindex Banken gab um ein halbes Prozent nach. Deutsche Bank markierten neue Rekordtiefs. Am Ende stand hier ein Minus von 1,8 Prozent.
DAX/MDAX/TECDAX
Freundlich - Infineon stürzten um 8,0 Prozent ab. "Mit einer Prämie von etwa 30 Prozent sieht der mögliche Kauf auf den ersten Blick teuer aus", kommentierte ein Händler die Ankündigung, Cypress Semiconductor zu übernehmen. Citi sprach von einem ungünstigen Chance-Risiko-Profil und Integrationsrisiken. Nach einem weitgehend schon erwarteteten Gebot von TE Connectivity für First Sensor schoss letzterer Kurs um 11,7 Prozent nahe an den Gebotspreis nach oben. Positiv bewerteten Marktteilnehmer die Geschäftszahlen von Isra Vision. Der Kurs schaffte nach einem volatilen Hin und Her am Ende aber nur ein mageres Plus von 0,5 Prozent. Tui verloren 4,3 Prozent. Der Touristikkonzern rechnet wegen des anhaltenden Flugverbotes für die Boeing 737 Max mit einer Belastung des operativen Gewinns von bis zu 300 statt 200 Millionen Euro.
XETRA-NACHBÖRSE
VW wurden 1,5 Prozent höher getaxt, nachdem das Unternehmen Einzelheiten zum Börsengang von Traton mitgeteilt hatte, der noch vor der Sommerpause über die Bühne gehen soll (s.u.). Elumeo gaben um rund 7 Prozent nach, nach der neuerlichen Verschiebung der Vorlage des Jahresabschlusses.
USA / WALL STREET
Uneinheitlich - Nach den deutlichen Kursverlusten zum Vorwochenschluss kam es zu einer Stabilisierung. Weil die übergeordneten Probleme aber weiter ungelöst sind, wollten Händler nicht von einer Entspannung sprechen. Eine Erholung verhinderten zudem starken Verluste im Technologiesektor. Hintergrund war, dass der US-Kongress sich mit der marktbeherrschenden Stellung von Internetkonzernen wie Facebook, Google und Amazon befassen will. Der Justizausschuss des Repräsentantenhauses kündigte eine Untersuchung zu "Wettbewerb in digitalen Märkten" an. Medienberichten zufolge wollen sich auch das US-Justizministerium und die Kartellbehörde Federal Trade Commission mit dem Thema befassen. Laut Wall Street Journal will das Justizministerium Google unter die Lupe nehmen, die Kartellbehörde Amazon und Facebook. Die sogenannten FAAG-Aktien standen darauf stark unter Druck. Alphabet verloren 6,1, Facebook 7,5 Prozent, Amazon 4,6 und Apple 1 Prozent.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.32 Uhr EUR/USD 1,1252 +0,1% 1,1244 1,1204 EUR/JPY 121,43 -0,1% 121,49 121,48 EUR/CHF 1,1172 +0,1% 1,1157 1,1195 EUR/GBR 0,8880 +0,0% 0,8878 0,8876 USD/JPY 107,92 -0,1% 108,05 108,43 GBP/USD 1,2670 +0,0% 1,2667 1,2625 Bitcoin BTC/USD 7.933,75 -6,60 8.494,00 8.413,75
Der mexikanische Peso stand weiter unter Druck. Der Dollar kletterte zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit Ende 2018. Die Devise litt weiterhin unter den angedrohten Strafzöllen der USA im Streit um illegale Einwanderung. Der Dollar stieg auf 19,801 Peso, ein Aufschlag von 0,9 Prozent. Insgesamt gab der Dollar allerdings nach. Der WSJ Dollar-Index verlor 0,4 Prozent, belastet von gestiegenen Zinssenkungssekulationen wegen der Vielzahl negativer und potenziell wachtsumsdämpfender Nachrichten.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,09 53,25 -0,3% -0,16 +12,2% Brent/ICE 60,96 61,28 -0,5% -0,32 +10,5%
Die Ölpreise gaben erneut nach. Die Sorgen um eine nachlassende Nachfrage wegen der diversen Handelsstreitigkeiten belastete weiter. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel zum US-Settlement um 0,5 Prozent auf 53,25 Dollar, Brent gab um 1,2 Prozent auf 61,28 Dollar nach. Im US-Späthandel sanken die Ölpreise weiter.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.323,85 1.325,10 -0,1% -1,26 +3,2% Silber (Spot) 14,75 14,79 -0,2% -0,04 -4,8% Platin (Spot) 820,63 823,00 -0,3% -2,37 +3,0% Kupfer-Future 2,65 2,65 -0,1% -0,00 +0,2%
Gold blieb gefragt. Der Preis für die Feinunze erhöhte sich zum US-Settlement um 1,3 Prozent auf 1.328 Dollar - den höchsten Stand seit Ende Februar. "Es gibt derzeit gute Gründe die einen vermuten lassen, dass sich der Anstieg des Goldpreises weiter fortsetzt und er bis zum Jahresende in den Bereich zwischen 1.400 und 1.500 Dollar steigen könnte", sagte Peter Spina, Präsident und CEO von GoldSeek.com.
MELDUNGEN SEIT MONTAG 17.30 UHR
BREXIT
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
June 04, 2019 01:32 ET (05:32 GMT)
Für Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist der 31. Oktober die "allerletzte Frist" für den Brexit. Er wolle nicht, dass sich die neue Europäische Kommission mit diesem Thema auseinandersetzen müsse, sagte er.
GELDPOLITK AUSTRALIEN
Die australische Notenbank hat erstmals seit fast drei Jahren den Leitzins gesenkt - um 25 Basispunkte auf 1,25 Prozent. Sie will damit den Auswirkungen der globalen Handelsspannungen und der Wachstumsverlangsamung in China entgegenwirken.
GELDPOLITIK USA
Nach Ansicht von James Bullard, Präsident der Federal Reserve Bank of St. Louis, könnte eine Senkung des kurzfristigen Zinsziels der US-Notenbank "bald gerechtfertigt sein".
ITALIEN
Ministerpräsident Giuseppe Conte hat mit Rücktritt gedroht, sollten die Koalitionsparteien Lega und Fünf-Sterne-Bewegung ihre Streitigkeiten infolge der Europawahl nicht beilegen.
US-WETTBEWERBSKONTROLLE DIGITALE MÄRKTE
Der US-Kongress will sich mit der marktbeherrschender Stellung von Internetkonzernen wie Facebook, Google und Amazon befassen. Der Justizausschuss des Repräsentantenhauses kündigte eine Untersuchung zu "Wettbewerb in digitalen Märkten" an. Eine kleine Anzahl dominanter Online-Plattformen habe eine unglaubliche Macht über Handel, Kommunikation und Information im Netz, hieß es in einer Erklärung. Medienberichten zufolge wollen sich auch das US-Justizministerium und die Kartellbehörde Federal Trade Commission mit dem Thema befassen.
INDEXÄNDERUNGEN STOXX-600
Stoxx hat folge Änderungen des Stoxx-600 angekündigt:
AUFNAHME - JD Sports Fashion (Großbritannien) - IWG plc (Großbritannien) - Greggs (Großbritannien) - Amplifon (Italien) - Ashmore Group (Großbritannien) - Grand City Properties (Deutschland) - Belimo Holding (Schweiz) - Indutrade (Schweden) - Topdanmark (Dänemark) HERAUSNAHME - Kindred Group (Schweden) - Aareal Bank (Deutschland) - Flsmidth & Co (Dänemark) - William Hill (Großbritannien) - Aurubis (Deutschland) - 1&1 Drillisch (Deutschland) - Daily Mail & General Trust (Großbritannien) - Siltronic (Deutschland) - Imerys (Frankreich)
5G-AUKTION
Nach der 451. und letzten Runde am Montag belief sich die Summe der Höchstgebote auf 6,126 Milliarden Euro, wie die Bundesnetzagentur mitteilte. Das sind 26 Millionen mehr als am vorherigen Auktionstag.
AUTOMOBILABSATZ USA
Für Mai haben die großen Autohersteller folgende US-Absätze berichtet:
MAI 2019 2018 Veränderung gg Vorjahr VOLKSWAGEN 35.702 31.211 +14% AUDI 18.892 19.315 -2,2% BMW - Marke BMW 27.109 26.662 +1,7% - Marke Mini 2.822 4.226 -33,2% DAIMLER - Mercedes-Benz USA 27.080 26.976 +0,4% - Vans 2.862 3.101 -7,7% - Smart 106 110 -3,6% PORSCHE 5.010 5.005 0% FIAT CHRYSLER 218.702 214.294 +2% TOYOTA 222.174 215.321 +3,2% HONDA 131.985 140.250 -5,9% NISSAN 131.983 131.832 +0,1% HYUNDAI 66.121 64.980 +2%
ELUMEO
Der Edelsteinhändler hat die Veröffentlichung seines geprüften Konzernabschlusses erneut verschoben. Grund seien weitere Verzögerungen in der Abschlussprüfung. Weiter hieß es, das Unternehmen sei von Dritten darüber informiert worden, dass die SWM Treuhand AG eine Klage eingereicht habe. Diese mache "aus verschiedenen Anspruchsgrundlagen einen Betrag von ca. 10 Millionen Euro gegen Elumeo und einzelne Mitglieder des Verwaltungsrates geltend.
APPLE
hat wie erwartet das Ende seines beliebten Multimediadienstes iTunes angekündigt. "Die Zukunft von iTunes ist nicht eine App, sondern drei", sagte Softwarechef Craig Federighi mit Verweis auf die Dienste Apple Music, Apple Podcasts und Apple TV während der jährlichen Entwicklerkonferenz. iTunes war zuletzt nur noch auf den Mac-Computern installiert gewesen, mobile Geräte waren bereits mit den neuen Apps ausgestattet.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/ros/gos
(END) Dow Jones Newswires
June 04, 2019 01:32 ET (05:32 GMT)
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