Zürich (ots) -
- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format
unter http://presseportal.ch/de/nr/100063891 heruntergeladen
werden -
Die Digitalisierung lässt die Finanzindustrie nicht aus - im
Gegenteil. Seit mehreren Jahren hat ein Strukturwandel den Sektor
erfasst, der zu einem grossen Teil durch die digitale Transformation
getrieben wird. Jennifer Anthamatten und Pascal Lago zeigen in der
neuen Avenir-Suisse-Studie zahlreiche Chancen auf, die sich durch die
«Distributed Ledger Technology» (DLT) für den Schweizer Finanzplatz
bieten, insbesondere am Kapitalmarkt, in der
Aussenhandelsfinanzierung und in der Vermögensverwaltung.
Bei der Diskussion über Digitalisierung stehen nicht selten die
Risiken im Vordergrund, während die damit verbundenen Möglichkeiten
leicht vergessen gehen. Für den Schweizer Finanzplatz bietet die
Digitalisierung zahlreiche Chancen im Bereich DLT, wie Jennifer
Anthamatten und Pascal Lago in der neusten Avenir-Suisse-Studie
feststellen. In drei Bereichen sehen die beiden Forscher besonders
ausgeprägtes Entwicklungspotenzial:
1. Erstens kann die Schweiz ihren relativ kleinen Kapitalmarkt
vergrössern, wenn sie sich international als Vorreiter im
Handel mit tokenisierten Wertschriften positioniert. Quasi als
Nebeneffekt der Kosteneinsparungen durch DLT würde in der Folge
auch die allgemeine Kapitalmarktattraktivität für nationale und
internationale Emittenten wachsen.
2. Zweitens kann DLT in der Aussenhandelsfinanzierung eingesetzt
werden, weil dort der Abschluss eines Geschäfts viele
verschiedene Schritte und Akteure involviert. Mit der neuen
Technologie werden die Dokumente ohne grossen administrativen
Aufwand für alle Beteiligten jederzeit zugänglich.
3. Drittens eröffnen sich dem Vermögensverwaltungsgeschäft neue
Geschäftsmodelle und Kundensegmente, zum Beispiel bei der
Verwahrung der Private Keys, die als Zugangsschlüssel zu jedem
DLT-System dienen.
In der Schweiz wurde in all diesen Bereichen bereits wertvolle
Aufbauarbeit geleistet. Nach der Pionierzeit steht nun aber der
nächste Entwicklungsschritt an. Es gilt, den Wandel weg vom
vielzitierten «Krypto-Valley» hin zu einer «DLT-Nation» zu meistern.
+++ Der Weg zur DLT-Nation +++
Der Schweizer Finanzplatz ist auf optimale Rahmenbedingungen
angewiesen, um sich im Bereich DLT zu behaupten. Grundsätzlich
besteht in folgenden Feldern Handlungsbedarf:
1. Regulierung: Eine wesentliche Herausforderung liegt darin, die
Balance zwischen Rechtssicherheit und schlanker Regulierung zu
finden. Gesetzesanpassungen sind grundsätzlich nur dort
vorzunehmen, wo die DLT-Kompatibilität im heutigen Rechtsrahmen
nicht gegeben ist - dort aber möglichst bald. Es gilt also, die
Regulierung technologieneutral auszugestalten. Wo möglich und
sinnvoll sollte die Finma zudem das Potenzial von Regtech
stärker ausschöpfen, indem sie maschinenlesbare Regulierung zur
Verfügung stellt.
2. Spannungsfeld Staat - Privatwirtschaft: Es würde dem
tokenisierten Wertschriftenhandel dienen, wenn die Nationalbank
zusammen mit wichtigen Branchenakteuren die Entwicklung eines
Franken-Tokens vorantriebe. Grossen Modernisierungsbedarf gibt
es auch an den Schnittstellen des öffentlichen Sektors zur
Privatwirtschaft, z.B. bei der e-ID oder dem Grundbuch.
3. Aussenbeziehungen: Die Schweizer Finanzindustrie ist
traditionell international ausgerichtet, wobei der globale
Wettbewerbsdruck auch im Bereich DLT steigt. Der Arbeitsmarkt
muss für ausländische Fachkräfte offen und attraktiv bleiben.
Dies gilt in besonderem Masse für Absolventen von Schweizer
Hochschulen aus Drittstaaten, für die heute ein viel zu kleines
Kontingent vorhanden ist.
Originaltext: Avenir Suisse
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100063891
Medienmappe via RSS: http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100063891.rss2
Weitere Auskünfte:
https://www.avenir-suisse.ch/
Jennifer Anthamatten (+41 44 445 90 07 / +41 79 715 73 50,
jennifer.anthamatten@avenir-suisse.ch)
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Die Digitalisierung lässt die Finanzindustrie nicht aus - im
Gegenteil. Seit mehreren Jahren hat ein Strukturwandel den Sektor
erfasst, der zu einem grossen Teil durch die digitale Transformation
getrieben wird. Jennifer Anthamatten und Pascal Lago zeigen in der
neuen Avenir-Suisse-Studie zahlreiche Chancen auf, die sich durch die
«Distributed Ledger Technology» (DLT) für den Schweizer Finanzplatz
bieten, insbesondere am Kapitalmarkt, in der
Aussenhandelsfinanzierung und in der Vermögensverwaltung.
Bei der Diskussion über Digitalisierung stehen nicht selten die
Risiken im Vordergrund, während die damit verbundenen Möglichkeiten
leicht vergessen gehen. Für den Schweizer Finanzplatz bietet die
Digitalisierung zahlreiche Chancen im Bereich DLT, wie Jennifer
Anthamatten und Pascal Lago in der neusten Avenir-Suisse-Studie
feststellen. In drei Bereichen sehen die beiden Forscher besonders
ausgeprägtes Entwicklungspotenzial:
1. Erstens kann die Schweiz ihren relativ kleinen Kapitalmarkt
vergrössern, wenn sie sich international als Vorreiter im
Handel mit tokenisierten Wertschriften positioniert. Quasi als
Nebeneffekt der Kosteneinsparungen durch DLT würde in der Folge
auch die allgemeine Kapitalmarktattraktivität für nationale und
internationale Emittenten wachsen.
2. Zweitens kann DLT in der Aussenhandelsfinanzierung eingesetzt
werden, weil dort der Abschluss eines Geschäfts viele
verschiedene Schritte und Akteure involviert. Mit der neuen
Technologie werden die Dokumente ohne grossen administrativen
Aufwand für alle Beteiligten jederzeit zugänglich.
3. Drittens eröffnen sich dem Vermögensverwaltungsgeschäft neue
Geschäftsmodelle und Kundensegmente, zum Beispiel bei der
Verwahrung der Private Keys, die als Zugangsschlüssel zu jedem
DLT-System dienen.
In der Schweiz wurde in all diesen Bereichen bereits wertvolle
Aufbauarbeit geleistet. Nach der Pionierzeit steht nun aber der
nächste Entwicklungsschritt an. Es gilt, den Wandel weg vom
vielzitierten «Krypto-Valley» hin zu einer «DLT-Nation» zu meistern.
+++ Der Weg zur DLT-Nation +++
Der Schweizer Finanzplatz ist auf optimale Rahmenbedingungen
angewiesen, um sich im Bereich DLT zu behaupten. Grundsätzlich
besteht in folgenden Feldern Handlungsbedarf:
1. Regulierung: Eine wesentliche Herausforderung liegt darin, die
Balance zwischen Rechtssicherheit und schlanker Regulierung zu
finden. Gesetzesanpassungen sind grundsätzlich nur dort
vorzunehmen, wo die DLT-Kompatibilität im heutigen Rechtsrahmen
nicht gegeben ist - dort aber möglichst bald. Es gilt also, die
Regulierung technologieneutral auszugestalten. Wo möglich und
sinnvoll sollte die Finma zudem das Potenzial von Regtech
stärker ausschöpfen, indem sie maschinenlesbare Regulierung zur
Verfügung stellt.
2. Spannungsfeld Staat - Privatwirtschaft: Es würde dem
tokenisierten Wertschriftenhandel dienen, wenn die Nationalbank
zusammen mit wichtigen Branchenakteuren die Entwicklung eines
Franken-Tokens vorantriebe. Grossen Modernisierungsbedarf gibt
es auch an den Schnittstellen des öffentlichen Sektors zur
Privatwirtschaft, z.B. bei der e-ID oder dem Grundbuch.
3. Aussenbeziehungen: Die Schweizer Finanzindustrie ist
traditionell international ausgerichtet, wobei der globale
Wettbewerbsdruck auch im Bereich DLT steigt. Der Arbeitsmarkt
muss für ausländische Fachkräfte offen und attraktiv bleiben.
Dies gilt in besonderem Masse für Absolventen von Schweizer
Hochschulen aus Drittstaaten, für die heute ein viel zu kleines
Kontingent vorhanden ist.
Originaltext: Avenir Suisse
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Weitere Auskünfte:
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