In unserem heutigen Interview konnten wir unsere Fragen an Herrn Dr. Jens Gerhardt, Vorstandssprecher der HanseYachts AG (ISIN: DE000A0KF6M8),
stellen. Deutschlands größter Serienyachthersteller ist in den ersten neun Monaten 2018/2019 um 11 % auf 94,7 Mio. Euro gewachsen und erzielte dabei eine Ergebnisverbesserung um 4,2 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr 2018/2019 stellt die Gesellschaft ein positives Konzernergebnis im einstelligen Mio.-Euro-Bereich in Aussicht. "Wachstum wird es weiterhin geben, wir fokussieren dennoch intern auf Kostensenkungen", erläutert Dr. Gerhardt. Bezüglich der mittelfristig angepeilten Steigerung der EBITDA-Marge auf 10 bis 12 Prozent sieht sich der Konzernlenker "auf gutem Weg dorthin und im Zielkorridor". Positive Impulse liefern aktuell insbesondere die Motorboot-Marke Sealine und die Katamaran-Marke Privilège.
Herr Dr. Gerhardt, Sie sind selbst leidenschaftlicher Segler. Wie viel Zeit hatten Sie 2019 schon für Ihr Hobby und welche Ziele haben Sie noch für die laufende Segelsaison?
Dr. Jens Gerhardt: Privat bisher leider nur ein paar Mal nach Feierabend. Ich bin allerdings oft testsegeln gewesen mit neuen Produkten und war an Bord eines Katamarans unserer französischen Marke Privilège bei seiner Jungfernfahrt von Frankreich nach Portugal, quer über die Biscaya. Im Sommer geht es mit meiner Familie nach Dänemark oder Schweden, je nach Wind.
Richtigen Rückenwind verspürt derzeit HanseYachts: Im dritten Quartal 2018/2019 erzielten Sie ein Umsatzplus von 17,6 % auf 40,0 Mio. Euro. Woher kamen die positiven Impulse für dieses über dem Marktdurchschnitt liegende Wachstum?
Dr. Jens Gerhardt: Das Wachstum ist im Wesentlichen durch den Aufbau unser Produktpalette getrieben. Der größte Wachstumsimpuls kam dabei aus Verkäufen unserer Motoryacht-Marke Sealine. Die Marke Sealine hatten wir vor einigen Jahren aus einer Insolvenzsituation gekauft. Kurz vorher hatte Sealine noch ein Umsatzvolumen von 35 Mio. Pfund erwirtschaftet. Nun sind wir auf bestem Weg diese Umsatzdimension mit Sealine wieder zu erreichen. Die Märkte sind in Summe gut intakt und auch die jüngsten Abkühlungen an den Börsen haben den Bootsmarkt nicht belastet. Von den internationalen Ereignissen spüren wir derzeit nur den Brexit.
Apropos Brexit: Wie hat sich HanseYachts dafür gewappnet?
Dr. Jens Gerhardt: Wir haben englische Lieferanten, englische Kunden, Moody und Sealine sind englische Marken. England war in den letzten Jahren unser größter Auslandsmarkt. Absatzseitig haben wir die Verunsicherung durch den Brexit durchaus gemerkt, so rangiert England derzeit nur noch auf Platz 3 der Auslandsmärkte. Allerdings konnten wir diesen Rückgang durch ein dynamisches Wachstum in anderen Märkten mehr als kompensieren. Bei den Lieferanten hatten wir in Vorbereitung auf den Brexit zum Stichtag 31. März wieder Lagerkapazitäten aufgebaut, statt weiterhin nur just in time zu produzieren. Wir sind traditionell stark verbunden mit der Insel und hoffen auf eine Verbesserung der dort schon ...
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