In die festgefahrenen Tarifverhandlungen für 200 000 Beschäftigte der privaten und öffentlichen Banken in Deutschland kommt wieder Bewegung. Die Arbeitgeber und die Gewerkschaft Verdi wollen sich am 3. Juli in Berlin wieder an einen Tisch setzen. Die Tarifpartner wollen nach übereinstimmenden Angaben vom Dienstag in einer fünften Runde erneut versuchen, trotz der zuletzt weit auseinanderliegenden Positionen zu einer Einigung zu kommen.
Nach der vierten Verhandlungsrunde vor zwei Wochen waren Arbeitgeber und Gewerkschaft zunächst ohne neuen Termin auseinandergegangen. Verdi hatte nach den 13-stündigen Gesprächen in Wiesbaden mit erneuten Warnstreiks gedroht.
Die Gewerkschaft fordert sechs Prozent Lohnplus für die Beschäftigten. Zudem will Verdi sechs bezahlte "Gesundheits- und Entlastungstage" pro Jahr sowie einen verbindlichen Anspruch auf Weiterbildung durchsetzen. Die Gewerkschaft strebt einen Tarifvertrag mit zwölf Monaten Laufzeit an.
Die Arbeitgeber hatten den Forderungskatalog schon frühzeitig als wenig realistisch zurückgewiesen. Die Branche habe wegen niedriger Zinsen und teurer Regulierung kaum Spielraum. Zudem müssten Investitionen in die Digitalisierung gestemmt werden. In der vierten Tarifrunde boten die Arbeitgeber nach eigenen Angaben für einen 36 Monate laufenden Tarifvertrag Gehaltssteigerungen in drei Stufen um insgesamt 4,1 Prozent an./ben/DP/fba
AXC0256 2019-06-04/17:35