Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am
Dienstag leicht gefallen. Der Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Die Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell bewegten den deutschen Anleihemarkt kaum. Man werde den Handelskonflikt zwischen den USA und China genau beobachten und auf dessen Fortgang reagieren. "Wir wissen nicht, wie oder wann diese Probleme gelöst werden", so Powell. Man beobachte die wirtschaftlichen Auswirkungen genau und werde "wie immer" entsprechend handeln, um das Wachstum aufrechtzuerhalten. "Die Schwelle für eine Zinssenkung sinkt", sagte Diane Swonk, Chefvolkswirtin bei Grant Thornton in Chicago. "Powell versucht einen Drahtseilakt." Er wolle mit Blick auf die solide Konjunktur optimistisch bleiben und gleichzeitig bereit für eine Zinssenkung sein.
In den vergangenen Wochen sind die Kapitalmarktzinsen weltweit stark gefallen. Verantwortlich ist ein Gemisch aus sich abschwächender Weltwirtschaft, fallenden Inflationserwartungen und politischen Risiken. Zu letztgenannten zählt der Handelskonflikt zwischen den USA und China.
Besonders deutlich gingen die Renditen in Italien zurück. Wegen anhaltender Spannungen in der italienischen Regierung hatte der parteilose Ministerpräsident Giuseppe Conte am Montagabend seinen Rücktritt angedroht - und damit Zusagen der Koalitionspartner erzwungen. Kurz darauf bekannten sich die rechte Lega und die populistische Fünf-Sterne-Bewegung zu einer Fortsetzung des Regierungsbündnisses. Die Regierung steht jedoch weiter auf der Kippe. Das Schicksal der italienischen Regierung wird sich nach Ansicht des Innenministers und Vize-Premiers Matteo Salvini in den kommenden vier Wochen entscheiden. /jsl/he
ISIN DE0009652644
AXC0271 2019-06-04/17:58