BERLIN (Dow Jones)--Die Energiewirtschaft hat sich für die umfassende Förderung synthetischer, grüner Gase aus erneuerbaren Energien ausgesprochen. Dazu zähle auch eine Verpflichtung für Erdgas-Netzbetreiber, Gase aus sogenannten Power-to-Gas-Anlagen zu nutzen, heißt es in einem Konzeptpapier, das der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auf seinem Kongress in Berlin vorstellte. Eine solche Abnahmepflicht sei aber erst dann nötig, "wenn die vorgeschalteten Maßnahmen nicht zu einer Markteinführung synthetischer, grüner Gase führen".
Das Papier plädiert für die staatliche Unterstützung dieser Speicheranlagen zur Umwandlung von Strom in Gas, um die Stromnetze im Zuge der Energiewende flexibler zu gestalten. "In der jetzigen Situation ist Power-to-Gas am Markt nicht wettbewerbsfähig", sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Kapferer. Die Technologie müsse in der Zukunft aber eine wichtigere Rolle spielen, "weil wir nicht in jedem Bereich die direkte Nutzung von erneuerbarem Strom organisieren können".
Bislang gibt es laut BDEW keine einzige Power-to-Gas-Anlage mit mehr als 100 Megawatt Leistung in Deutschland. Solche großen Kraftwerke seien aber "jetzt" nötig, um die Klimaziele einzuhalten, so Kapferer. Das BDEW-Papier fordert neben der Abnahmepflicht in einem ersten Schritt Zuschüsse für die Forschung und den Absatz von Wasserstoff.
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June 05, 2019 08:48 ET (12:48 GMT)
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