DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In Südkorea bleiben die Börsen wegen des "Erinnerungstages" geschlossen.
FREITAG: An den chinesischen Kernlandbörsen sowie in Hongkong bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Drachenbootfest" geschlossen.
TAGESTHEMA
Fiat Chrysler hat das Fusionsangebot für Renault überraschend zurückgezogen. Der amerikanisch-italienische Autokonzern sei zwar nach wie vor von der Logik des Vorschlags überzeugt. "Es hat sich jedoch gezeigt, dass die politischen Bedingungen in Frankreich derzeit für einen erfolgreichen Deal nicht gegeben sind", begründete Fiat Chrysler den Schritt. Informierte Personen sagten, dass der Renault-Partner Nissan den Zusammenschluss im Volumen von 40 Milliarden US-Dollar nicht unterstützt und Paris deswegen mehr Zeit für Verhandlungen gefordert habe. Während einer langen Boardsitzung habe der französische Staat als Renault-Hauptaktionär erklärt, dass die Hauptbedingung für das Zustandekommen der Megafusion die Zustimmung Nissans sei. Die beiden Nissan-Vertreter im Board wollten sich allerdings bei einer Abstimmung enthalten.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Produktivität ex Agrar 1Q (2. Veröffentlichung) annualisiert PROGNOSE: +3,5% gg Vq 1. Veröff: +3,6% gg Vq zuvor: +1,3% gg Vq Lohnstückkosten PROGNOSE: -0,9% gg Vq 1. Veröff: -0,9% gg Vq zuvor: +2,5% gg Vq 14:30 Handelsbilanz April PROGNOSE: -50,80 Mrd USD zuvor: -50,00 Mrd USD 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 212.000 zuvor: 215.000
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.826,80 -0,03% Nikkei-225 20.820,98 +0,22% Hang-Seng-Index 26.910,86 +0,06% Kospi Feiertag Shanghai-Composite 2.839,03 -0,78% S&P/ASX 200 6.390,10 +0,50%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Anleger wägen zwischen den belastenden Handelskonflikten und einer positiv bewerteten möglichen US-Zinssenkung ab, heißt es. Von der Wall Street kamen erneut positive Vorgaben aufgrund der andauernden US-Zinssenkungsfantasien. Derweil legte der Konjunkturbericht der US-Notenbank nahe, dass die neuerlichen Handelsspannungen zwischen den USA und China bisher noch keine wesentlichen Auswirkungen auf US-Produzenten gehabt haben. An den Aktienmärkten herrscht weiterhin Unsicherheit darüber, wie es mit den Handelskonflikten weiter geht. Im Konflikt zwischen Mexiko und den USA wurden in den Verhandlungen bisher kein Durchbruch erzielt, jedoch sollen Fortschritte verzeichnet worden sein. US-Präsident Donald Trump ließ hingegen über Twitter verlauten, dass dies bisher "nicht annähernd genug" sei. Die Gespräche sollen heute fortgesetzt werden. Kommt es zu keiner Einigung in den Migrationsfragen, drohen ab kommenden Montag US-Strafzölle von zunächst 5 Prozent. In dem festgefahrenen Handelskonflikt zwischen den USA und China gibt es weiterhin keine Neuigkeiten. Am Wochenende findet in Tokio das Treffen der G20-Finanzminister statt, wodurch sich eine Gelegenheit für Gespräche bietet. Unter den Einzelwerten geben Nissan 1,1 Prozent nach, nachdem Fiat Chrysler sein Fusionsangebot für Renault überraschend zurückgezogen hat.
US-NACHBÖRSE
Die in den USA gelisteten Aktien von Fiat Chrysler haben am Mittwoch im nachbörslichen Handel um 3,3 Prozent nachgegeben, nachdem der italienisch-amerikanische Automobilkonzern seine Übernahmeofferte für den französischen Wettbewerber Renault zurückgezogen hatte (siehe Tagesthema). Einen Sprung nach oben um gut 30 Prozent machte die Aktie von Stitch Fix. Der Online-Dienst, der im Abonnement Bekleidung für seine Kunden individuell zusammenstellt und liefert, gewann in seinem dritten Geschäftsquartal mehr Kunden, die überdies mehr ausgaben. In der Folge steigerte Stitch Fix Umsatz und Gewinn stärker als erwartet und traut sich für das Geschäftsjahr mehr zu. Der Kurs des Cloud-Software-Unternehmens Cloudera brach hingegen um fast 32 Prozent ein. Zum einen enttäuschte der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2019/20, zum anderen meldete das Unternehmen den Rücktritt seines CEO Tom Reilly. Mit Enttäuschung wurden auch Zahlen und Ausblick von Smartsheet aufgenommen. Die Aktie des Softwareanbieters gab um 3,2 Prozent nach. Um 5 Prozent abwärts ging es mit der Aktie von La-Z-Boy. Der Möbelhersteller hatte mit seiner Umsatz- und Gewinnprognose für das Geschäftsjahr die Erwartungen verfehlt.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.539,57 0,82 207,39 9,48 S&P-500 2.826,15 0,82 22,88 12,74 Nasdaq-Comp. 7.575,48 0,64 48,36 14,17 Nasdaq-100 7.220,90 0,76 54,16 14,07 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 819 Mio 889 Mio Gewinner 1.488 2.437 Verlierer 1.462 554 Unverändert 91 55
Fester - Die Spekulationen um eine mögliche baldige Zinssenkung in den USA sorgten für weitere Gewinne - nach der Rally am Vortag allerdings mit etwas gebremstem Tempo. Kaum Auswirkungen hatte das "Beige Book" der US-Notenbank. Die zwölf regionalen Zentralbanken meldeten für April und Mai beim Wachstum "eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorquartal". Der enttäuschend ausgefallene ADP-Arbeitsmarktbericht für Mai wurde weggesteckt. Die Frage sei, ob es sich um einen einmaligen Ausrutscher nach unten handele oder die Zahlen Probleme anzeigten. Erhellung dürften die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten am Freitag bringen, hieß es. Der Rückgang bei den Ölpreisen drückte auf die Energiewerte, der Sektor war im S&P-500 mit mimus 1,1 Prozent größter Verlierer.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,83 -4,5 1,88 62,9 5 Jahre 1,85 -4,0 1,89 -6,9 7 Jahre 1,99 -2,9 2,02 -25,4 10 Jahre 2,12 -1,7 2,13 -32,9 30 Jahre 2,64 2,1 2,61 -43,2
Der eingetrübte Wirtschaftsausblick und die Warnsignale vom Arbeitsmarkt stützten die Notierungen am Anleihemarkt leicht, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel um 1,7 Basispunkte auf 2,12 Prozent. Die inverse Zinsstrukturkuve deutet weiter auf eine nahende Rezession hin.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:25 h % YTD EUR/USD 1,1234 +0,1% 1,1227 1,1259 -2,0% EUR/JPY 121,54 -0,1% 121,63 121,82 -3,3% EUR/GBP 0,8853 +0,1% 0,8847 0,8869 -1,6% GBP/USD 1,2689 +0,0% 1,2689 1,2693 -0,4% USD/JPY 108,19 -0,1% 108,34 108,17 -1,4% USD/KRW 1180,33 -0,0% 1180,81 1179,60 +5,9% USD/CNY 6,9124 +0,0% 6,9091 6,9078 +0,5% USD/CNH 6,9291 +0,0% 6,9290 6,9226 +0,9% USD/HKD 7,8402 -0,0% 7,8409 7,8409 +0,1% AUD/USD 0,6973 +0,1% 0,6969 0,6995 -1,0% NZD/USD 0,6627 +0,1% 0,6620 0,6637 -1,3% Bitcoin BTC/USD 7.790,25 +0,8% 7.731,25 7.775,20 +109,5%
Nach den schwachen ADP-Arbeitsmarktdaten geriet der Dollar kurzfristig unter Druck. Die Daten verstärkten die ohnehin bestehenden US-Wachstumsängste und stärkten damit die Zinssenkungsfantasie, hieß es. Im späteren Tagesverlauf erholte er sich aber auf breiter Front komplett wieder. Zum Teil ließ sich das mit dem "Beige Book" erklären, das keine sonderlich negativen Auswirkungen des US-chinesischen Handelskonflikts gezeigt habe, hieß es. Der Euro kletterte am Mittag nach den ADP-Daten in der Spitze auf 1,1307 Dollar und damit auf ein Siebenwochenhoch. Im späten US-Handel notierte der Euro dann aber wieder bei 1,1224 Dollar und damit nur knapp über seinem Tagestief. Belastet wurde die Gemeinschaftswährung vom sich zuspitzenden Konflikt der EU im Haushaltsstreit mit Italien.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,74 51,68 +0,1% 0,06 +9,4% Brent/ICE 60,72 60,63 +0,1% 0,09 +10,1%
Ein unerwarteter Anstieg der wöchentlichen US-Öllagerdaten schickte die Ölpreise auf den tiefsten Stand seit Januar. Die Vorräte stiegen gegenüber der Vorwoche um 6,7 Millionen Barrel. Analysten hatten dagegen einen Rückgang um 1,3 Millionen Barrel vorhergesagt. Damit erhielten die Nachfragesorgen, die den Ölmarkt zuletzt belastet hatten, neue Nahrung. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel zum US-Settlement um 3,4 Prozent auf 51,68 Dollar. Der US-Ölpreis ist damit in den "Bärenmarkt-Modus" abgerutscht. Seit dem jüngsten Hoch am 23. April hat WTI rund 22 Prozent eingebüßt.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.331,77 1.330,10 +0,1% +1,67 +3,8% Silber (Spot) 14,83 14,82 +0,1% +0,01 -4,3% Platin (Spot) 807,82 804,50 +0,4% +3,32 +1,4% Kupfer-Future 2,63 2,62 +0,2% +0,01 -0,5%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
June 06, 2019 01:42 ET (05:42 GMT)
Die Diskussion um sinkende Zinsen trieb den Goldpreis zwischenzeitlich in die Nähe seines Jahreshochs. Im weiteren Verlauf gab er jedoch einen Teil der Gewinne wieder ab. Die Feinunze verteuerte sich zum US-Settlement um 0,4 Prozent auf 1.334 Dollar - der höchste Stand seit über drei Monaten.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
BONITÄT MEXIKO
Die Ratingagentur Fitch hat die Bonitätsbewertung um eine Stufe auf BBB von BBB+ zurückgenommen. Der Ausblick wurde auf stabil von negativ erhöht.
EINWANDERUNGSPOLITIK MEXIKO/USA
Im Streit um die illegale Einwanderung aus Mexiko sieht US-Präsident Donald Trump keine ausreichenden Fortschritte bei den Gesprächen. "Es gibt Fortschritte, aber bei Weitem nicht genug", schrieb Trump über Twitter. Die Gespräche würden am Donnerstag fortgesetzt. Ohne eine Einigung drohen von Montag an US-Strafzölle in Höhe von zunächst fünf Prozent.
INNENPOLITIK USA
Gegen den US-Präsidentschaftsbewerber Joe Biden sind Plagiatsvorwürfe aufgekommen. In seinem am Dienstag veröffentlichten Klimaschutzprogramm waren Passagen aus Dokumenten anderer Organisationen enthalten, ohne dass diese als Zitate kenntlich gemacht wurden. Das Wahlkampf-Team des Demokraten räumte dies ein und betonte, dies sei "unabsichtlich" passiert.
GELDPOLITIK USA
Die US-Wirtschaft hat sich der Notenbank Fed zufolge im Frühjahr leicht belebt, da Unternehmen die Auswirkungen der neuen Zölle weitegehend abgefedert haben, wie aus dem Konjunkturbericht hervorgeht. Die erneuten Handelsspannungen der USA mit China hätten bisher noch keine wesentlichen Auswirkungen auf die US-Hersteller gehabt.
THAILAND
Mehr als zwei Monate nach der Wahl hat Thailands Parlament Junta-Chef Prayut Chan-O-Cha zum ersten zivilen Ministerpräsidenten seit dem Militärputsch vor fünf Jahren bestimmt. Laut dem Votum von Senatoren und Abgeordneten erzielte er eine breite Mehrheit von 500 Stimmen.
AMAZON
will bald erste Pakete mit Drohnen ausliefern. Die ersten Pakete könnten womöglich schon "in den kommenden Monaten" zu Kunden geflogen werden, hieß es. Die entwickelten Drohnen könnten Pakete mit einem Gewicht unter 2,3 Kilogramm über eine Entfernung von bis zu 25 Kilometern transportieren.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/err/cln
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June 06, 2019 01:42 ET (05:42 GMT)
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