Deutschlands First Lady Elke Büdenbender hat an die Frauen appelliert, selbstbewusst für gleiche Teilhabe im Beruf zu kämpfen. "Seien Sie neugierig und vielleicht auch mal penetrant, nicht jeder muss Sie mögen", sagte die Frau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei einem Kongress der "Süddeutschen Zeitung" am Donnerstag in Berlin. "Steigen Sie in den Ring und fechten Sie auch Machtkämpfe aus. Denn um nichts anderes geht es: um Macht, und Macht gibt keiner gerne ab, auch Männer nicht." Von Männern erwarte sie, dass sie die Frauen dabei unterstützen. "Es ist in ihrem eigenen Interesse", sagte Büdenbender.
Gleichberechtigung sei zwar erreicht worden, gleiche Teilhabe von Frauen in allen Lebensbereichen aber nicht, kritisierte sie laut einem vorab verteilten Redemanuskript. "Und das hat eben auch strukturelle Gründe, anders sind Lohnunterschiede oder die geringere Teilhabe an Führungspositionen nicht zu erklären."
Zudem fehle in Unternehmen, führenden Behörden oder in der Wissenschaft die weibliche Perspektive. Viele Frauen erlebten spätestens nach Ausbildung und Studium, dass der Beruf und das gesellschaftliche Leben, dass Karrierewege und Lebensgestaltung nach Spielregeln laufen, die sie nicht mitgestaltet hätten, und die oft nicht mit ihren Lebensentwürfen zu verbinden seien. Es sei nötig, die Parität zu einem wichtigen politischen und gesellschaftlichen Ziel zu erklären, betonte Büdenbender. "Für mich heißt das: Der Gesetzgeber ist in der Verantwortung."/sk/DP/jha
AXC0093 2019-06-06/09:57