DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In Südkorea blieben die Börsen wegen des "Erinnerungstages" geschlossen.
FREITAG: An den chinesischen Kernlandbörsen sowie in Hongkong bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Drachenbootfest" geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (12:55 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD S&P-500-Future 2.836,10 +0,30% +13,21% Euro-Stoxx-50 3.368,45 +0,85% +12,23% Stoxx-50 3.112,19 +0,84% +12,76% DAX 12.066,79 +0,72% +14,28% FTSE 7.269,37 +0,68% +7,31% CAC 5.326,48 +0,65% +12,59% Nikkei-225 20.774,04 -0,01% +3,79% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 171,31 +7
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,83 51,68 +0,3% 0,15 +9,6% Brent/ICE 61,22 60,63 +1,0% 0,59 +11,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.336,99 1.330,10 +0,5% +6,89 +4,2% Silber (Spot) 14,96 14,82 +1,0% +0,14 -3,5% Platin (Spot) 806,21 804,50 +0,2% +1,71 +1,2% Kupfer-Future 2,65 2,62 +0,9% +0,02 +0,2%
Die Ölpreise erholen sich leicht von dem Einbruch am Vortag. Ein unerwarteter Anstieg der wöchentlichen US-Lagerdaten hatte die Notierungen unter Druck gebracht. Dies hatte den herrschenden Nachfrage-Sorgen neue Nahrung geliefert. Händler sprechen lediglich von einer technischen Erholung.
AUSBLICK AKTIEN USA
Auch am Donnerstag dürfte die Hoffnung auf eine Zinssenkung in den USA die Indizes an der Wall Street antreiben. Doch die Dynamik der Aufwärtsbewegung dürfte erneut abnehmen, angesichts der herrschenden Handelskonflikte zwischen den USA und China sowie Mexiko. Während es mit China keine Fortschritte zu geben scheint, sollen die Gespräche mit Mexiko am Donnerstag fortgesetzt werden. Kommt es zu keiner Einigung in den Migrationsfragen, drohen ab dem kommenden Montag US-Strafzölle von zunächst 5 Prozent auf mexikanische Importe. Nach und nach sollen diese dann bis auf 25 Prozent angehoben werden. Dies dürfte vor allem die Autoimporte aus Mexiko belasten. Zudem könnten sich die Investoren vor dem anstehenden Arbeitsmarktbericht für Mai am Freitag zurückhalten, nachdem der ADP-Bericht am Vortag enttäuschend ausgefallen war. Es stelle sich die Frage, ob es sich dabei um einen einmaligen Ausrutscher nach unten gehandelt hat oder die Zahlen Probleme am bislang boomenden Arbeitsmarkt indizieren, heißt es. Auf Unternehmensseite steht die geplatzte Fusion zwischen Fiat Chrysler und Renault im Fokus. Fiat Chrysler hatte die Übernahmeofferte überraschend zurückgezogen. Der Impuls zum Abbruch der Gespräche sei von der französischen Regierung ausgegangen, deren Mitsprachemöglichkeiten bei einer Fusion erheblich verringert worden wären, heißt es von Evercore ISI. Die Aktie von Fiat Chrysler verliert vorbörslich 0,3 Prozent. Nachbörslich war das Minus mit gut Prozent noch wesentlich deutlicher ausgefallen.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- EU 13:45 EZB, Ergebnis der Ratssitzung Hauptrefinanzierungssatz PROGNOSE: 0,00% zuvor: 0,00% - US 14:30 Produktivität ex Agrar 1Q (2. Veröffentlichung) annualisiert PROGNOSE: +3,5% gg Vq 1. Veröff: +3,6% gg Vq zuvor: +1,3% gg Vq Lohnstückkosten PROGNOSE: -0,9% gg Vq 1. Veröff: -0,9% gg Vq zuvor: +2,5% gg Vq 14:30 Handelsbilanz April PROGNOSE: -50,80 Mrd USD zuvor: -50,00 Mrd USD 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 212.000 zuvor: 215.000
FINANZMÄRKTE EUROPA
An den Aktienmärkten in Europa geht es am Donnerstag weiter nach oben. Der Markt setzt darauf, dass die EZB die Liquidität mit neuen Langfristtendern weiter hoch hält. Rückenwind kommt auch vom Auftragseingang der deutschen Industrie. Er ist im April höher ausgefallen als erwartet, und die März-Zahlen sind nach oben korrigiert worden. Daneben setzt der Markt weiter auf kojunkturstützende Maßnahmen in China. Größter DAX-Verlierer sind Vonovia mit einem Minus von 2,9 Prozent. Der Berliner Senat will Mieterhöhungen nun verbieten, und das gleich für fünf Jahre. Die Aktie der in Berlin besonders stark engagierten Deutsche Wohnen bricht um 6,8 Prozent ein. Nach dem überraschenden Scheitern der Fusionspläne zwischen Fiat Chrysler und Renault kommen die Aktien des französischen Automobil-Konzerns unter Druck. Die Italiener haben die Gespräche beendet und dies mit den politischen Widerständen in Frankreich begründet. Renault reduzieren sich um 6,8 Prozent, Fiat Chrysler drehen nach anfänglichen Abgaben sogar leicht ins Plus und gewinnen 0,3 Prozent. Wacker Chemie fallen um 1,8 Prozent. Die Aktien müssen am Abend des 21. Juni im DAX den Titeln von Grenke weichen. Diese gewinnen 2,8 Prozent. Im SDAX werden Vossloh durch Eckert & Ziegler ersetzt. Während Eckert & Ziegler 5,7 Prozent gewinnen, geben Vossloh 2,6 Prozent ab.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:22 Mi, 17:55 % YTD EUR/USD 1,1234 +0,07% 1,1231 1,1243 -2,0% EUR/JPY 121,55 -0,07% 121,41 121,65 -3,3% EUR/CHF 1,1183 +0,18% 1,1161 1,1151 -0,7% EUR/GBP 0,8852 +0,05% 0,8856 0,8848 -1,6% USD/JPY 108,20 -0,13% 108,12 108,19 -1,3% GBP/USD 1,2692 +0,02% 1,2680 1,2710 -0,6% Bitcoin BTC/USD 7.811,50 +1,04% 7.784,75 7.675,50 +110,0%
Der Euro zeigt vor dem Ergebnis der EZB-Sitzung mit einer wenig veränderten Tendenz. Nach Einschätzung von Commerzbank-Analystin Antje Praefcke kommt es darauf an, ob der Rat an seiner Sichtweise festhalte, dass sich die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte erholen werde, oder ob die Projektionen gesenkt würden. Die eigenen Experten rechneten damit, dass die EZB an ihrem Szenario grundsätzlich festhalten werde, aber selbst wenn es eine Änderung geben sollte, dürfte der Effekt auf den Euro gering sein. Grund sei, dass der Markt mittlerweile auf Jahressicht eine Zinssenkung um 10 Basispunkte einpreise. EZB-Chef Mario Draghi müsste sich daher schon sehr besorgt über Wirtschafts- und Inflationsausblick zeigen, um eine Reaktion im Euro hervorzurufen.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien haben sich am Donnerstag uneinheitlich gezeigt. Die Anleger wägten zwischen den auf das Sentiment drückenden Handelskonflikten und einer positiv bewerteten möglichen US-Zinssenkung ab, hieß es. Von der Wall Street kamen erneut positive Vorgaben aufgrund der andauernden US-Zinssenkungsfantasien. An den Aktienmärkten herrschte weiterhin Unsicherheit darüber, wie es mit den Handelskonflikten weiter geht. Im Konflikt zwischen Mexiko und den USA wurde in den Verhandlungen zwischen beiden Ländern bisher kein Durchbruch erzielt, jedoch sollen Fortschritte verzeichnet worden sein, hieß es von US-Diplomaten. Die Gespräche sollen heute fortgesetzt werden. Kommt es zu keiner Einigung, drohen ab dem kommenden Montag US-Strafzölle von zunächst 5 Prozent auf mexikanische Importe. Nach und nach sollen diese dann bis auf 25 Prozent angehoben werden. Am Wochenende findet das Treffen der G20-Finanzminister statt, wodurch sich eine Gelegenheit für Gespräche bietet. Medienberichten vom Vortag zufolge will sich US-Finanzminister Steven Mnuchin während des Gipfels mit dem chinesischen Notenbank-Gouverneur Yi Gang treffen. Unter den Einzelwerten gaben Nissan 1,7 Prozent nach, nachdem Fiat Chrysler sein Fusionsangebot für Renault überraschend zurückgezogen hat.
CREDIT
Die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen treten im Vorfeld der EZB-Sitzung am Donnerstag auf der Stelle. Bereits am Vortag sind auf der Einzeltitelebene weder auf der Gewinner noch auf der Verliererseite deutlichere Spreadbewegungen auszumachen. "Wer positive Renditen erzielen will, kommt an Unternehmensanleihen kaum vorbei", so ein Marktteilnehmer. Dies bestätigt sich auch in der guten Nachfrage am Primärmarkt.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Bertrandt bekräftigt Ausblick nach Gewinnrückgang im 2. Quartal
Der Ingenieurdienstleister Bertrandt hat im zweiten Geschäftsquartal 2018/2019 bei höheren Einnahmen weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Höhere Personalkosten und Investitionen für Zukunftsthemen belasteten das im SDAX notierte Unternehmen. Die Jahresprognose bekräftigte die Bertrandt AG aber.
RIB Software investiert 42 Millionen Dollar in US-Unternehmen
Die RIB Software SE stärkt ihre Präsenz auf dem US-Markt mit einer Übernahme. Wie das im SDAX und TecDAX notierte Unternehmen mitteilte, hat es die Mehrheit von 60 Prozent an der BSD (Building Systems Design) aus Atlanta übernommen. Insgesamt investiert Rib inklusive Mittel für die Expansion 42 Millionen US-Dollar. Es ist die bislang größte Einzelinvestition von Rib Software.
Schweiz belegt Banken wegen Devisenkartellen mit Geldbuße
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
June 06, 2019 07:04 ET (11:04 GMT)
Mehrere Banken müssen wegen der Teilnahme an Devisenkartellen in der Schweiz Strafe zahlen. Wie die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) mitteilte, hat sie zwei Untersuchungen mit Bußen im Gesamtbetrag von rund 90 Millionen Franken abgeschlossen. Händler mehrerer international tätiger Banken hätten in zwei separaten Kartellen im Devisenkassahandel vereinzelt ihr Verhalten in Bezug auf bestimmte Währungen koordiniert, so die Weko. Am Kartell "Three way banana split" seien zwischen 2007 und 2013 Händler von Barclays, Citigroup, JP Morgan, Royal Bank of Scotland und UBS beteiligt gewesen.
Versicherer Aviva streicht 1.800 Stellen
Der britische Versicherer Aviva setzt den Rotstift an. Wie das Unternehmen ankündigte, will es in den nächsten drei Jahren 1.800 Stellen abbauen. Aviva plant, seine Kosten bis 2022 um 300 Millionen Pfund im Jahr zu reduzieren. Die Gespräche mit der Gewerkschaft Unite und den Arbeitnehmervertretern im Konzern liefen, so Aviva. Der Konzern beschäftigt insgesamt 30.000 Mitarbeiter.
Carlyle und DWS an Bahn-Tochter Arriva interessiert - Agentur
Der US-Finanzinvestor Carlyle und die Deutsche-Bank-Fondstocher DWS haben einem Agenturbericht zufolge Interesse an einer Übernahme der Nahverkehrstochter Arriva der Deutschen Bahn. Der Bieterprozess solle Mitte Juni starten, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf informierte Personen. Bewertet werde Arriva mit 3,5 Milliarden Euro.
Credit Agricole strebt 2022 Gewinn von über 5 Milliarden Euro an
Die französische Bank Credit Agricole hat sich neue Mittelfristziele gesetzt. Wie die Bank mitteilte, will sie ihren Gewinn bis 2022 um mehr als 3 Prozent auf letztlich mehr als 5 Milliarden Euro steigern. Die Rendite auf das materielle Eigenkapital (ROTE) - eine zentrales Maß für die Profitabilität - soll dabei mehr als 11 Prozent erreichen. Zudem will die nach Bilanzsumme zweitgrößte börsennotierte Bank Frankreichs ihre 15 Milliarden Euro in Technologie investieren.
Fiat Chrysler von US-Vertriebschef verklagt
Fiat Chrysler wird von einem hochrangigen Manager aus den eigenen Reihen im Streit um angeblich frisierte Absatzzahlen verklagt. US-Vertriebschef Reid Bigland wirft dem Konzern vor, sein Gehalt als Strafe für seine Kooperation bei den Ermittlungen der Behörden massiv gekürzt zu haben. Wie aus der am Mittwoch eingereichten Klage hervorgeht, soll sein Lohn als Folge der Kooperation mit der SEC um 90 Prozent gekappt worden sein.
Google will Milliardenbuße der EU anfechten
Der Internetkonzern Google will die im März verhängte Milliardenstrafe der EU anfechten. Das verlautete am Mittwochabend in Brüssel. Offiziell wollte Google keine Stellung nehmen. Die Kommission erklärte, sie werde ihre Entscheidung vor den europäischen Gerichten verteidigen. Die EU-Kommission hatte das Unternehmen mit einer Strafe von 1,49 Milliarden Euro belegt, weil es seine marktbeherrschende Stellung bei Online-Werbung missbraucht und Konkurrenten behindert hatte.
Frankreich: Renault und Nissan auch alleine konkurrenzfähig
Die beiden Autokonzerne Renault und Nissan sind nach Einschätzung der französischen Regierung auch ohne eine Fusion mit Fiat Chrysler konkurrenzfähig. Renault und Nissan hätten die entsprechende Größe, um auch alleine bestehen zu können, teilte das französische Finanzministerium mit. Innerhalb der Allianz verfüge Renault über die Voraussetzungen, um die Herausforderungen der Branche zu meistern.
Remy Cointreau steigert Gewinn und gibt sich neue Ziele
Der Spirituosenhersteller Remy Cointreau hat seinen Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem dank seiner Kernmarke Remy Martin gesteigert. Der französische Konzern hat sich zudem neue mittelfristige Ziele gesetzt. Die Aktionäre können sich neben einer stabilen regulären Dividende von 1,65 Euro je Aktie über eine Sonderdividende von 1,00 Euro freuen.
Finanzinvestor Triton verkauft restliche Befesa-Beteiligung
Der Finanzinvestor Triton hat seine restliche Beteiligung an Befesa verkauft. Wie Triton mitteilte, wurden gut 6,35 Millionen Aktien zu je 34,00 Euro an institutionelle Investoren verkauft. Der Verkauf hat somit ein Gesamtvolumen von rund 216 Millionen Euro. Die nun platzierten Anteile entsprechen einem Anteil von knapp 19 Prozent aller 34,1 Millionen Befesa-Aktien.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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June 06, 2019 07:04 ET (11:04 GMT)
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