Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat seine Zins-Guidance wegen der anhaltenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit diversen außenwirtschaftlichen Faktoren geändert. EZB-Präsident Mario Draghi sagte, es handele sich um Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem EU-Austritt Großbritanniens, den Anfälligkeiten von Schwellenländern und vor allem mit protektionistischen Bedrohungen. "Allgemein geht die Unsicherheit über das Wachstum des Welthandels über das hinaus, was wir im März erwartet hatten", sagte Draghi in seiner Pressekonferenz nach der Sitzung des EZB-Rats in Vilnius.
Laut Draghi gibt es im EZB-Rat durchaus noch die Zuversicht, dass das Basisszenario Realität wird, dem zufolge sich die außenwirtschaftlichen Belastungen als vorübergehend herausstellen. Er sagte aber auch, dass die Risiken für dieses Szenario an Bedeutung gewonnen hätten. "Die Frage ist, wie lange der Rest der Wirtschaft noch einem schwachen verarbeitenden Gewerbe widerstehen kann", sagte Draghi. Aus diesem Grunde habe der EZB-Rat mit Überlegungen über eine Wiederaufnahme des Ankaufprogramms APP und Zinssenkungen begonnen.
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June 06, 2019 09:16 ET (13:16 GMT)
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