Düsseldorf (ots) - Mesut Özil heiratet, und auf der Gästeliste steht Erdogan. Das könnte man zum Anlass nehmen, um eine Integrationsdebatte zu führen. Oder aber man tritt einen Schritt zurück und sieht: Özil ist Fußballer, und er ist ein Mensch. Letzteres qualifiziert ihn in ausreichender Weise dazu, zu denken, was er will, zu tun, was er will, und einzuladen, wen er will. Er kann Erdogan toll finden, genauso wie manch anderer Putin mag, die AfD wählt, bei Pegida mitläuft oder Trump charmant findet. Dass Problem an Özils Sympathie für Erdogan ist nicht die Verbindung an sich, es sind die mehr als 24 Millionen Follower, die er allein auf Twitter hat. Es sind die Kinder und Jugendlichen, die Özil cool finden und in der Konsequenz auch alles toll finden, was ihr Star so tut - etwa Staatschefs hofieren, die Journalisten einsperren und verlorene Wahlen annullieren lassen. Während sich in Istanbul ein ungeahnt breiter Zusammenschluss von Künstlern, Schauspielern, Sängern und Wirtschaftsvertretern für den oppositionellen Bürgermeisterkandidaten ausspricht, lädt Özil Erdogan zu seiner Hochzeit ein. Klarer kann man sein Desinteresse an Demokratie kaum zeigen.
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