Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BANK - Die Staatsanwaltschaft Köln hat ihre Untersuchungen im größten deutschen Steuerskandal nach Informationen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR drastisch ausgeweitet. Bei mehreren großen internationalen Geldinstituten, darunter auch der Deutschen Bank, wird wegen mutmaßlich krimineller Aktiengeschäfte mit dem Namen Cum-Ex oder Beihilfe hierzu gegen zahlreiche neue Verdächtige ermittelt. Alleine bei der Deutschen Bank betrifft das etwa 70 heutige und frühere Beschäftigte und geht bis in die obersten Führungsetagen. Zu den Verdächtigen zählen Vizevorstandschef Garth Ritchie und mindestens zwei frühere Vorstandsmitglieder, darunter Ex-Bankchef Josef Ackermann. (SZ S. 1)
DEUTSCHE BAHN - Die Deutsche Bahn untersucht fragwürdige Beraterverträge mit Ex-Managern. Das teilte der Staatskonzern am Donnerstag mit. Intern würden Verträge aus der Zeit von 2010 bis 2018 geprüft. Dabei gehe es auch um ehemalige Konzernvorstände, hieß es. Nach SZ-Informationen betrifft dies auch den früheren Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg, der nach seinem Ausscheiden zwei Beraterverträge um Wert von zusammen mehreren hunderttausend Euro erhalten haben soll. Homburg sagte auf Anfrage, er wisse nichts von Untersuchungen und könne sich insofern auch nicht dazu äußern. "Ich gebe keine Stellungnahme ab." Bahn-Aufsichtsratschef Michael Odenwald kündigte eine vollständige Aufklärung des Sachverhalts an. (SZ S. 23/Handelsblatt S. 18/FAZ S. 22)
BAHN - Neben dem Verkauf der internationalen Nahverkehrstochter Arriva fasst die Deutsche Bahn Aufsichtsratskreisen zufolge auch einen Teilverkauf des Logistikers Schenker ins Auge. Da eine Veräußerung von Arriva alleine die Finanzlücke im Konzern nicht schließen könne, wolle der Vorstand Investoren an Schenker beteiligen, sagten mehrere mit den Überlegungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die Bahn hat bis 2023 eine Finanzlücke von rund 5 Milliarden Euro. Ein Großteil soll nach Überlegungen des Vorstands durch den Komplettverkauf von Arriva geschlossen werden. Allerdings dürfte dann noch immer etwa 1 Milliarde fehlen. Daher wird den Angaben zufolge der Verkauf eines Minderheitsanteils an Schenker erwogen. Die Bahn wollte sich zu den Informationen nicht äußern. (Reuters)
BAHN - Im Kampf gegen Unpünktlichkeit und Qualitätsprobleme plant die Deutsche Bahn einen massiven Kapazitätsaufbau. Das geht nach Informationen der Süddeutschen Zeitung aus einem internen Strategiepapier für den Aufsichtsrat hervor. Die neue "DB Dachstrategie" sieht vor, dass der Konzern seine Passagierzahlen in den kommenden Jahren verdoppelt und dafür Strecken, Personal und die eigene Zugflotte massiv ausbaut. Diese Ziele klingen angesichts aktueller Probleme wie der Sprung in eine andere Ära. "Wir werden die Zahl der Reisenden auf mehr als 260 Millionen verdoppeln", verspricht die Strategie. Damit macht sich die Bahn eine Forderung der großen Koalition zu eigen. Helfen sollen zusätzliche Verbindungen und ein dichterer Takt. (SZ S.)
BILFINGER - Der Mannheimer Industriedienstleister Bilfinger steht wegen nicht gezahlter Rechnungen vor Gericht. Der Ermittlungsdienst Orbis fordert mehrere Hunderttausend Euro für die interne Aufklärung von Korruption bei Töchtern in Ländern wie China, Bosnien und Nigeria. Schuld sein soll ausgerechnet die frühere Chefermittlerin. (Handelsblatt S. 21)
UBS - Der Chef der Schweizer Großbank UBS rechnet fest mit weiteren Fusionen in der europäischen Bankenwelt, will mit seinem Haus aber nicht vorangehen. Die Bank wolle sich aber lieber auf neue Formen der Zusammenarbeit konzentrieren, sagte CEO Sergio Ermotti. "Wir werden eine Partnerschaft mit der japanischen Bank Sumitomo Mitsui Trust in der Vermögensverwaltung besiegeln". (Handelsblatt S. 26)
SANOFI - Der hochrangige Novartis-Manager Paul Hudson soll offenbar ab September neuer Sanofi-Chef werden. Der bisherige CEO des französischen Pharmakonzerns, Olivier Brandicourt, werde in den Ruhestand gehen, sagte eine in die Entscheidung eingeweihte Person der Nachrichtenagentur Reuters. Hudson sei als solider Manager bekannt, der über Erfahrung mit digitalen Aspekten der Pharmaindustrie verfüge. Eine Sanofi-Sprecherin lehnte eine Stellungnahme ab, Novartis-Vertreter waren zunächst nicht zu erreichen. (Reuters)
WIENER BÖRSE - Vor fast drei Jahren ist Christoph Boschan als CEO der Wiener Börse angetreten. Seither wurden bei dem österreichischen Marktbetreiber etliche Veränderungen durchgeführt, etwa in Form neuer Handelsangebote. Ein Hauptziel ist, die Visibilität der österreichischen Unternehmen zu erhöhen. (Börsen-Zeitung S. 4)
ZOLLERN - Ludwig Merckle bricht sein jahrelanges Schweigen. Der Familienunternehmer will Wirtschaftsminister Altmaier eine Ministererlaubnis für die Fusion seines Unternehmens Zollern mit der österreichischen Miba abringen. Das sei "wichtig für Zollern, für den Standort, die Mitarbeiter dort und die Gleitlagertechnologie in Deutschland. Miba/Zollern steht exemplarisch für die Herausforderungen, denen sich deutsche und europäische Mittelständler in der globalisierten Weltwirtschaft ausgesetzt sehen", sagte Merckle in einem Interview. (Handelsblatt S. 22)
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June 07, 2019 00:34 ET (04:34 GMT)
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